Atomkraftwerke haben genau einen einzigen Zweck: Die Gewinne der betreibenden Firmen zu erhöhen.
Fakten:
Atomkraftwerke schützen nicht das Klima: Abbau, Transport und Anreicherung von Uran; Bau und Abriß der Kraftwerke; Transport, "Wiederaufarbeitung" der Brennelemente und Endlagerung produzieren so viel CO², daß die Bilanz eines AKW schlechter ist, als die eines Blockheizkraftwerkes im Gasbetrieb.
Atomkraftwerke machen uns nicht unabhängig: Uran ist endlich und würde bei derzeitigem Kraftwerksbestand noch ca. 60 Jahre reichen. Es werden aber immer mehr AKWs gebaut, so daß es vielleicht schon in 40 Jahren kein Uran mehr geben wird. Uran kommt aus Ländern, die nicht immer stabil und zuverlässig sind. So ist etwa Namibia einer der Hauptlieferanten
Wir brauchen den Strom nicht: Deutschland exportiert jetzt schon so viel Strom, daß 3 AKWs sofort abgeschaltet werden könnten. Darüber hinaus haben wir Überkapazitäten installiert, die quasi nie genutzt werden und nur als Reserve dienen. Man könnte tatsächlich ALLE AKWs sofort abschalten, ohne, daß auch nur ein einziges Licht ausgehen oder auch nur ein Kohlekraftwerk zusätzlich gebaut werden müßte.
Atomkraft ist auch in Deutschland nicht sicher: Im schwedischen AKW Forsmark hat es im Juli 2006 einen sehr schweren Zwischenfall gegeben. Die Notstromaggregate sprangen nicht an, der Kühlwasserpegel sank. Einem Ingenieur gelang es mit viel Glück, zwei der vier Aggregate von Hand zu starten. Hätte er dafür 7 Minuten länger gebraucht, wäre es zur Kernschmelze gekommen. Diese Aussage stammt vom Konstrukteur des Kraftwerks Lars-Olov Höglund persönlich. 2007 kam es im deutschen AKW Krümmel zu einem sehr ähnlichen Zwischenfall. Vattenfall behauptete, Krümmel sei mit Forsmark nicht zu vergleichen, da es viel sicherer gebaut sei. Lars-Olov Höglund (der Konstrukteur dieses AKWs) widersprach jedoch, Forsmark und Krümmel seien baugleich.
Atomkraft ist nicht billig: Atomstrom ist nur durch Subventionen und Verschleppung von Kosten auf spätere Generationen billig. Jede technische Anlage muß haftpflichtversichert sein. Für AKWs gilt das nicht! Passiert etwas, bleiben die Bürger auf ihren Schäden sitzen. Die Kosten für die Endlagerung sind noch nicht in den Strompreis eingerechnet. Würde man dies tun, wäre Strom aus Windkraftanlagen sogar billiger als Atomstrom. Abgesehen davon gibt es noch kein einziges Endlager. Es wird in Deutschland wohl auch nie ein geeignetes geben, denn alle Standorte, die zur Zeit "erkundet" werden, sind ungeeignet. Der Salzstock von Gorleben wird garantiert keine 100.000 Jahre stabil bleiben. So lange müßte er es aber bleiben - und er müßte so lange auch abgesichert werden, gegen Zugriffe von außen. Die Asse hat jetzt schon Kontakt zu Grundwasser; eine Kontamination des Grundwassers ist nur noch eine Frage der Zeit - vermutlich höchstens wenige Jahre.
Einst stieg man in die Atomkraft ein, weil man Spaltmaterial für die Atombombe produzieren wollte (ich erinnere an Franz-Josef Strauß als Verteidigungsminister!). Aus abgenrannten Uran-Brennstäben wird in der "Wiederaufarbeitung" waffenfähiges Plutonium abgespalten. Hierbei verzehnfacht sich übrigens die Menge des radioaktiven Mülls.
Die Konzerne fordern Laufzeitverlängerungen, weil die AKWs abgeschrieben sind und sich zur Zeit als Gelddruckmaschine für die Betreiber erweisen. Die größten Kosten für die Endlagerung zahlen ja erst spätere Generationen; die meisten Kosten werden zudem vom Staat, sprich: von uns Steuerzahlern übernommen. Jeder Einzelne von uns zahlt also den Profit der Betreiber nicht nur über den Strompreis, sondern auch noch über die Steuern. Und auf der anderen Seite, reicht das Geld nicht mehr für vernünftige Schulen und Kindergärten.
Jeder Politiker, der für die Atomkraft eintritt, ist entweder völlig naiv, oder aber er wird bestochen und kassiert Schmiergelder. Ich tippe auf die letztere Möglichkeit.
Buchtip: Kreutzberger, Stefan: Die Ökolüge. Wie sie den grünen Etikettenschwindel durchschauen. Berlin: 2009.
Erschienen im ECON-Verlag für 16,90 €.