Der wesentliche Unterschied zwischen einem Sozialarbeiter und einem psychologischen Berater ist die Seriosität: Soziale Arbeit ist ein allgemein anerkanntes Studium, "Psychologischer Berater" bin ich auch, zumindest falls ich mich mal dazu aufraffen kann, ein entsprechendes Klingelschild an die Tür zu pappen.
Das war vielleicht etwas flapsig ausgedrückt- was ich sagen will ist folgendes: Die Berufsbezeichnung "Psychologischer Berater" ist in Deutschland nicht geschützt- ergo gibt es auf dem Feld alles, zwischen gut ausgebildeten, einfühlsamen Beratern mit einem soliden psychologischen Grundlagenwissen sowie völlig unseriösen Esoterikern und Abzockern- und das ist bekannt, entsprechend sind die Berufsaussichten. Vorsichtig formuliert: Kein Mensch stellt einen Psychologischen Berater ein, es sei denn, er zahlt so schlecht, dass er sich keinen Psychologen, Theologen, Sozialarbeiter oder was er sonst eigentlich braucht, leisten kann. Und, ganz ehrlich: Da im sozialen Bereich selbst für gut ausgebildete Leute die Bezahlungen eher bescheiden sind, würde ich das Risiko nicht eingehen. Psychologischer Berater mag eine nette Zusatzausbildung sein (wenn man ein entsprechend seriöses Ausbildungsinstitut hat), die als Ergänzung zu einem Studium wie z.B. Sozialarbeiter sicherlich sehr nützlich sein kann, aber als alleiniges Standbein würde ich da schwerstens von abraten.
Ahja, dass das Diagnostizieren und Behandeln von psychisch Erkrankten selbstverständlich für "Psychologische Berater" tabu ist, sollte einem ebenfalls bewusst sein...