In Wut und Stress verengt sich unsere Empathiefähigkeit und wir sagen Sachen, die wenn wir entspannt und damit unsere Empathiefähigkeit wiederhergestellt ist so nicht sagen würden. Das ändert natürlich nichts daran, dass das was wir sagen Verletzungen hervorbringt. Dein Freund interpretiert dein Verhalten (etwas nicht verstehen) als feindseeligkeit (du möchtest ihn provozieren). Da scheint mehr im Argen zu sein, als nur dieser Streit. Was denkt er über dich? Was frustriert ihn so sehr, dass er dir nicht mehr empathisch zugewandt ist? Was braucht ihr beide voneinander, damit ihr euch wieder empathisch zuwenden könnt?

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Ja, natürlich. Menschen entwickeln sich weiter und nicht immer in die gleiche Richtung. Auch die Liebe entwickelt sich, anfängliche Verliebtheit kann sich in Liebe wandeln, die weniger intensiv, dafür aber oft tiefer und vertrauter ist. Dafür ist es wichtig, dass wir uns immer wieder aufeinander zu bewegen, im Austausch bleiben und uns nicht aus den Augen verlieren. Auch wenn unser Partner und die Beziehung nach 20 Jahren nicht mehr dieselbe ist wie am Anfang gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken, wenn ich die Augen aufhalte. Oft sterben die Gefühle, weil wir im Alltag uns aus den Augen verlieren und uns gegenseitig nicht mehr mitteilen, was uns bewegt und uns lebendig macht. Eine gute Beziehung lebt davon, dass ich mich immer wieder mitteile, was mich bewegt und in mir lebendig ist und so können wir auch nach 20 Jahren immer wieder etwas neues aneinander entdecken und einen gemeinsamen Weg gehen anstatt jeder still seinen eigenen aneinander vorbei.

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Ich entwickle eine "abneigung" nach dem sex gegenüber meinen Partner (siehe Text)?

Hallo, ich stehe vor einen großen Problem schon jetzt beim schreiben wird mir ganz warm vor Aufregung/Angst Also...ich hole etwas in der Zeit aus... mein erstes Mal hatte ich mit 16 ..soweit war das auch Ok nur hatte ich immer iwo ein leichtes unwohlsein innerlich...das ging dann so weiter und wirklich wohl habe ich mich nie gefühlt (bin auch noch nie in meinem Leben gekommen haha) naja ich ..ja ich habe halt dann immer für die Männer mit ihnen geschlafen halt so möglichst die glücklich gemacht und mich halt auch so verstellt (haben die nicht gecheckt und waren immer sehr zufrieden ) naja habe halt in den Jahren bis jetzt sehr viele schlechte Erfahrungen gesammelt nicht nur beim Thema Sex (wurde oft mal reingelegt/verarscht um ins Bett naja egal) sondern wurde ich auch in den letzten 2/3 Jahren öfter Opfer von Begrapschungen und Bedrängungen gegen meinen Willen..habe danach oft sehr krass geweint und kam nicht mehr klar auch nach den Sex fühlte ich mich manchmal dreckig/unwohl entwickle eine abneigung gegenüber der anderen Person.. nun habe ich einfach seit bald einen Jahr mit niemanden mehr geschlafen oder ähnliches und damit geht es mir so auch recht gut ... Jetzt habe ich seit bald 3 Monaten einen Freund und ich habe ihn wirklich sehr gerne und ich genieße das kuscheln und so weiter ( kuscheln Küssen das liebe ich alles schon immer nur mehr ist schwer..) ...er macht nun immer mehr Andeutungen und Versuche (verständlich) nur will ich nicht..ich weiss ich werde ihn danach verlieren weil ich nicht will und ich weiss genau danach werde ich mich zu ihn distanzieren..ich will ihn das nicht antun dafür mag ich ihn zu sehr..ich brauche euren Rat ..oder kennt ihr ähnliches? Ich weiss nicht was mit mir los ist ..so oder so werde ich ihn verlieren ..mit der Zeit.. Was könnte das sein? Bin ich Beziehungsgestört oder Bindung? So voller Angst vor verletzung? was ist nur los :(

Mir fällt es wirklich schwer die Worte zu finden, um diese Situation bzw dieses Problem zu erläutern ... Ich hoffe ihr könnt euch einen Überblick darüber machen..

Danke schonmal 

BTW: Habe auch zu den Großteil meiner Familie keine Bindung und seit meinen 12 Lebensjahr fühle ich mich unwohl und bedrängt sobald Mum mich umarmen will weshalb ich mich körperlich komplett zu ihr distanziere seit ich 12 bin ... die intensivste Bindung habe ich zu Opa und Daddy 

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Dies ist ein häufiges Problem in Partnerschaften. Es entsteht, wie Manja schon erläutert hat, wenn man Sex "über sich ergehen lässt" ohne wirklich Lust darauf zu haben. Dies kann sich dann bis zur Abneigung entwickeln, wenn man das häufiger macht. Guter Sex braucht Lust, ein aktives Zugehen aufeinander, wenn ich es erzwinge (ich selbst oder mein Partner) versiegt die Lust schnell und kann bis hin zu Abneigung umschlagen. Deswegen ist es wichtig, den Druck rauszunehmen. Erzähl deinem Freund von deinen Schwierigkeiten. Ihr solltet gemeinsam an einem Strang ziehen. Es ist nicht "dein Problem" sondern eine Schwierigkeit, die in "eurer Beziehung" auftritt, und die ihr nur gemeinsam lösen könnt. Ihr solltet die Dynamik unterbrechen und dich aus der Defensive herausholen. In meiner Praxis verordne ich den Menschen mit diesen Schwierigkeiten erst einmal ein Sexverbot um die Dynamik zu unterbrechen. Durch Masturbation kannst du wieder ein eigenes positives Verhältnis zu Sexualität finden. Finde heraus, was dir Lust macht. Und dann geh auf dein Partner zu. Das "sensate focusing" ist ein Programm mit dem du schrittweise wieder eine lustvolle Sexualität mit deinem Partner aufbauen kannst. Dabei bricht man das Sexverbot nach und nach in ganz kleinen Schritten und baut nach und nach eine neue gemeinsame Sexualität mit seinem Partner auf. Dies kann sehr lustvoll sein. Wichtig ist dabei, dass dein Partner dich nicht weiter unter Druck setzt sondern nur du den aktiven Part übernehmen darfst, damit du aus der Defensive, die zur Abneigung führt, herauskommst. Schau was dir Lust macht und was nicht. Und wo deine Grenzen sind und wie du sie deinem Partner mitteilen kannst.

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