Also um es vielleicht noch einmal kurz zu fassen. Grundsätzlich war die Flagge Preußens Schwarz-Weiß. Bis 1892 war sie nur Weiß mit schwarzem Adler drauf (dieser Adler veränderte sich aber mehrfach in seiner Form und in dem was er trug).

Ab 1892 war sie dann von oben nach unten Schwarz-Weiß-Schwarz gestreift, wobei der weiße Streifen breiter als die schwarzen war. Auf dem weißen Streifen befand sich dann der schwarze Adler.

Die Flagge während der Weimarer Republik glich weitestgehend der Flagge von 1892, allerdings verlor der Adler seine monarchischen Symbole und wurde allgemein in einer realistischen Form dargestellt.

In der Zeit des Nationalsozialismus, die ich allerdings nicht mehr wirklich zur preußischen Geschichte dazuzähle, veränderte der Adler noch einmal seine Form im Stile der Nationalsozialisten und bekam das Hakenkreuz als Brustsymbol.

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Auf jeden Fall Christopher Clarks "Preußen 1600-1947, Aufstieg und Niedergang" und dann einfach die Kapitel zur entsprechenden Zeit lesen. Sehr empfehlenswert auch Sebastian Haffners "Preußen ohne Legende" oder wenn man es eher ein bisschen romanhaft haben möchte auch S. Fischer-Fabians "Preußens Krieg und Frieden".

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Also einige Fragen wurden hier ja schon beantwortet. Lot-Ionan wurde der Splitter eingesetzt, deshalb wurde er böse. Was genau mit Tungdil in der schwarzen Schlucht passiert, kann man nicht eindeutig sagen, jedoch stürzt die Schlucht danach zusammen. Er hat also anscheinend irgendeine Detonation verursacht.

Auch die Frage ob er der echte Tungdil war oder nicht, kann man nicht endgültig beantworten, es ist meiner Meinung nach aber äußerst wahrscheinlich. Zunächst einmal ist sich Balandis, die erste Frau von Tungdil zu hundert Prozent sicher, dass es der echte Tungdil ist, ebenso wie Aiphaton. Beide erwähnen es Ingrimmsch gegenüber. Auch sprechen Tungdils Taten dafür. Des öfteren wird ja insbesondere seitens Goda gemutmaßt, Tungdil begehe Verrat und versammle deshalb böse Mächte um sich. Aber sowohl die Zhadar, als auch die schwarze Schar sind tatsächlich gut. Die Albae nutzt er nicht als wirkliche Verbündete, sondern überlässt sie ihrem Schicksal. Nur mit Aiphaton, dem Alb, der seinesgleichen vernichten und dann selbst verschwinden will, verbündet er sich tatsächlich. Und auch die Vermutungen er hätte sich mit Lot-Ionan verbündet, verpuffen ja am Ende, da der Magier Tungdil angreift und auch noch bestätigt, dass dieser kein Verräter sei. Lot-Ionan stirbt durch Ingrimmsch mit der Feueraxt. Und selbst der alte Meister Tungdils, der mysteriöse Zwerg, wird von Tungdil getötet. Er opfert letztlich beinahe sein Leben um die Schlucht zu schließen. Alle Zweifel dürften damit beendet sein, außer der, dass sich Tungdil danach als Alleinherrscher hätte aufschwingen können. Aber warum betont er dann immer wieder, dass er sich eigentlich nur zur Ruhe lassen wollte? Vergessen wir schließlich nicht, dass es Ingrimmsch war, der Tungdil erst zum Großkönig machte und dadurch erst seine Lust an dem Unterfangen entfachte.

Sein mitunter düsteres und teils brutales Verhalten ist ganz einfach mit dem langen Aufenthalt in der Schlucht zu verstehen, in der nur Krieg, Vernichtung und Tod herrschte.

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Es gab durchaus einige berühmt gewordene Regimenter, die meist einen Spitz- oder Beinamen trugen. Zu nennen wären hier bspw. die Totenkopfhusaren. Diese in schwarz gekleideten Husarenreiter trugen einen Totenkopf auf ihrer Kopfbedeckung, was ihnen einserseits eine besonders eindrucksvolle Erscheinung gab und andererseits auch zeigen sollte, dass sie in der Schlacht kein Pardon kannten. Diesen Namen trug allerdings nicht nur ein Regiment. Mir sind drei Regimenter bekannt, die Totenkopfhusaren genannt wurden: das 1. Leib-Husaren-Regiment Nr. 1, das 2. Leib-Husaren-Regiment „Königin Viktoria von Preußen“ Nr. 2 und das Braunschweigische Husaren-Regiment Nr. 17. Ihren Ursprung haben diese Regimenter im Siebenjährigen Krieg.

Wie vieles aus der preußischen Geschichte missbrauchen die Nazis den Mythos dieser ehemaligen Regimenter und nahmen sie zur Vorlage für ihre Totenkopf-SS. Ferner sind noch zu nennen das Lützowsche Freikorp, was zumindest symbolisch hohren Stellenwert hat in der deutschen Geschichte, militärisch war es eher unbedeutend.

Vergessen werden darf natürlich nicht das 1. Garde-Regiment zu Fuß, dessen Tradition später das Wachbattallion der Bundeswehr übernahm oder auch die Langen Kerls unter Friedrich Wilhelm I. Darüber hinaus gibt es natürlich eine Vielzahl an Regimentern, die den Status eines Garderegiments innehatten, aber die werden viel besser bei Wikipedia aufgeführt.

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Die von dir gezeigte Flagge ist eine Truppenfahne der preußischen Armee. Von diesen gab es viele, in vielen verschiedenen Farben und Gestaltungen. Mit der Fahne des preußischen Königreiches hat es aber nichts zu tun. Diese war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Weiß mit schwarzem Adler und ab 1892 Schwarz-Weiß-wscharz mit schwarzem Adler.

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Ja den gibt es. Bevor das Königreich Preußen überhaupt gegründet wurde, bezeichnete der Begriff "Preußen" nur das Gebiet, was später Ostpreußen und Westpreußen hieß. Nach dem Zerfall des Staates des deutschen Ordens, der diese Gebiete im Mittelalter besaß, kam der westliche Teil dieses gebietes zu Polen und der andere östliche Teil wurde ein von Polen abhängiges Herzogtum (Herzogtum Preußen genannt). Nach diesen Ereignissen verging einige Zeit, bis der brandenburgische Kurfürst im Jahr 1618 durch kluge Heiratspolitik zugleich auch Herzog des Herzogtums Preußen wurde.

Einer seiner Nachfolger, der Kurfürst Friedrich III. strebte Zeit seines Lebens die Königswürde an, also er wollte König werden und nicht mehr nur unbedeutender Kurfürst bleiben. In Brandenburg konnte er das aber nicht, da Brandenburg Teil des HRRdN war. Das Herzogtum Preußen jedoch war unabhängig, weshalb er sich in ihm zum König erheben konnte, was dann 1701 auch geschah. Da aber, wie ich schrieb, immer noch ein Teil des ursprünglichen preußischen Gebietes (das spätere Westpreußen) zu Polen gehörte, konnte sich der König nur König IN Preußen und nicht König VON Preußen nennen. Das durfte dann erst Friedrich der Große 1772, als Westpreußen zu seinem Königreich hinzu gewonnen werden konnte. Meine Zusammenfassung lässt zwar einige Aspekte aus, aber die Chronologie ist korrekt und das sollte für den Anfag reichen.

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Friedrich Wilhelm I. (1713-1740 König von Preußen), führte aus zweierlei Gründen keinen Krieg.

  1. Preußen war von starken Mächten umgeben, gegen die sich das Land, da es keine natürlichen Grenzen hatte und zudem zersplittert war (Brandenburg und Ostpreußen lagen weit auseinander) nicht gleichzeitig hätte erwehren können. Ein Krieg (vor allem zur damaligen Zeit) beherbergte immer das Risiko, dass plötzlich ein zweiter oder dritter Staat in den Krieg eingreifen konnte, was für Preußen fatal gewesen wäre. Für einen Krieg an mehreren Fronten, dafür hatte Preußen einfach (noch) nicht die Kraft. Ein "schneller" Eroberungszug in Polen und Russland und/oder Schweden hätte sich provoziert gefühlt, mal eben Sachsen einnehmen und Österreich und Frankreich stünden vor der Tür. Hinzu kam, dass Preußen ein äußerst armer Staat war, es also für Friedrich Wilhelm I. zunächst sinnvoll erschien, etwas für die Finanzen und die Bevölkerung zu tun, bevor überhaupt an Kriege gedacht werden konnte. Schließlich und letztendlich war die preußische Armee auch erst gegen Ende der Regierungszeit des Königs groß genug, um sich in einem Krieg mit einer Großmacht behaupten zu können. Erst Friedrich der Große konnte dann aus einem gut organisierten Verwaltungsapparat, sauberen Finanzen und einer sehr gut ausgerüsteten und großen Armee schöpfen.

  2. Friedrich Wilhelm I. baute die Armee in erster Linie auch nur zu solcher Stärke auf, um Preußens Sicherheit zu garantieren. Es war nicht unüblich im 18. Jahrhundert, schwächere Staaten einfach zu annektieren oder anderweitig zu "missbrauchen". Eine starke Armee, wie es die preußische unter Friedrich Wilhelm wurde, verhinderte dies. Gerade auch deshalb lag ihm viel zu sehr an der Armee, als sie in einem Krieg zu "opfern". Lieber hatte er das Bedrohunspotenzial seiner Armee, als einen risikoreichen Krieg mit einer danach evtl. geschwächten Armee zu führen.

Inwieweit Friedrich Wilhelm auch wegen seiner Wesensart keine Kriege führte, kann spekuliert werden. Obwohl er ein Soldatenliebhaber war, war er zugleich auch ein äußerst friedfertiger Mensch. Seinem Sohn sagte er einmal, wenn er schon Kriege führen müsse, dann sollten es wenigstens keine ungerechten sein.

Ich hoffe ich konnte helfen :)

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Ich zitiere mich mal selbst, eine ähnliche Frage tauchte hier schon einmal auf:

"Die Flagge Preußens von 1892-1918 (Schwarz-Weiß-Schwarze Flagge mit schwarzem Adler in der Mitte) ist nicht verboten. Sie und auch Preußen stehen in keiner direkten Verbindung zum Nationalismus. Jede Verbindung von Nationalsozialismus und Preußen ist entweder von den Nazis selbst erfunden worden oder eine Behauptung von Personen mit mangelnder historischer Kenntnis. Preußen als eigenständiger Staat hat bereits 1871 mit der Gründung des deutschen Kaiserreichs, 1932 auch als Gliedstand des selbigen aufgehört zu existieren. Beide Zeitpunkte liegen vor der Machtergreifung der Nazis. Somit sind auch die Farben und Flaggen des Staates Preußen historisch vor den Nazis anzusiedeln. Diese Farben (Schwarz und Weiß) werden seit Anfang des 20. Jahrhunderts übrigens auch von einem Großteil deutscher Sportler verwendet, so z.B. von der deutschen Fußball-, Handball-, Hockey- und Eishockeynationalmannschaft und den Leichathleten. Ich habe selbst neben der deutschen, eine preußische Flagge im Zimmer zu hängen. Für mich gehört das zu meinem Geschichtsbewusstsein und der regionalen Identität dazu. (Ich komme aus Berlin)"

und generell zum Thema Preußen & Nationalsozialismus:

"Preußen und der Nationalsozialismus haben nichts, aber auch rein gar nichts mit einander zu tun. Preußen hörte 1871 mit der Gründung des dt. Kaiserreiches als eigenständiger Staat, spätestens 1932 mit dem sogenannten Preußenschlag auch als Gliedstaat des selben auf zu existieren. Rein zeitlich also schon einmal vor dem Nationalsozialismus. Darüber hinaus unterscheidet sich die Wesensart des preußischen Staates, ob zu seiner lieberalsten Zeit im 18. Jahrhundert oder auch später im 19. Jahrhundert so elementar von den Machenschaften der Nazis, dass man fast meinen möchte, Preußen wäre das genaue Gegenteil des dritten Reiches gewesen. Preußen war nicht nur über einen Großteil seiner Existenz hinweg ein Staat des Rechts, er zeigte auch ein erhebliches Maß an religiöser Freiheit, freier Meinungsäußerung, konstruktiver Integrationspolitik (Preußen hatte viele nationale Minderheiten), Kunstfreiheit und erfolgreicher Bildungspoltik. Schließlich schuf Preußen mit seinem Beamtensystem, dass durch Friedrich Wilhelm I. eingeführt wurde, seinem Allgemeinen Preußischen Landrecht und den späteren Stein/Hardenbergschen Reformen die Grundlage für den modernen Staatsaufbau, wie wir ihn heute kennen. Aus Preußen kamen kluge und geniale Köpfe wie Kant, Hegel, Leibnitz, Humboldt, nationale Helden (leider fast alle heute vergessen) wie Yorck, Ziethen, Blücher, Gneisenau, große Politiker wie Bismarck, Hardenberg, Stein und und und. Der erste Vertrag über die Kriegsgefangenschaft wurde übrigens auch zwischen Preußen und der USA geschlossen. Darüber hinaus, und spätestens da sollte einem auffallen, dass Preußen und Nazis nicht zusammengehören, waren die zahlreichen in Preußen lebenden Juden seit 1813 nahezu gleichgestellt, was keine Selbstverständlichkeit für damalige Verhältnisse war. Die jüdische Aufklärung, die sogenannte Haskala ging von Berlin, der preußischen Hauptstadt, aus."

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Ja, auf jeden Fall

ja mit sicherheit. nachdem die hugenotten nach berlin gekommen waren, war ein großteil der berliner bevölkerung französisch, das muss einem erstmal klar werden. sie brachten handwerk und wissen mit sich. preußens späterer status als großmacht ist vor allem auch seiner integrationspolitik zu verdanken, die nicht nur die hugenotten, sondern viele andere, bspw. auch die salzburger protestanten mit einschloss.

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Du solltest ein gewisses Maß an Förmlichkeit einhalten, was aber nicht ausschließt, dass du auch locker auftreten kannst. Ich würde darüber hinaus eine Mischung aus beidem empfehlen. Festrede schließt Information nicht aus. Eine kleine Bitte von mir. Versuch Friedrich den Großen möglichst als fortschrittlichen Monarchen, der seiner Zeit weit voraus war, zu beschreiben. Die negativen Aspekte die mit ihm verbunden werden, sind meistens durch unsere heutige, durch die Weltkriege entstellten, Sicht zu negativen Aspekten geworden. Seine postiven Seiten überwiegen aber eindeutig! Religiöse Toleranz, Folterabschaffung, Allgemeines Landrecht, partielle Meinungsfreiheit etc. Wenn du es schaffst, ihn dadurch als Vorbild für unsere heutige multikulturelle Gesellschaft rüberzubringen, hast du meinen Respekt. Mach das beste draus :)

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Wie waren die Gebiete? Am besten eine Karte aus der entsprechenden Zeit zu Rate ziehen. Außerdem ist die Frage merkwürdig. Preußen existierte über 200 Jahre, die Gebiete in Deutschland haben sich im Verlaufe dieser Jahre immer wieder verändert. Da ich aber denke, dass du die Zeit unmittelbar vor der Reichsgründung meinst, hier eine kurze Beschreibung. Neben Preußen, dass sich über einen Großteil des heutigen Norddeutschlands erstreckte ("Von Aachen bis Königsberg") gab es noch weitere kleinere Königreiche, die da wären: Bayern (in ungefähr der gleichen Größe wie heute), Würtemberg (Großteil des heutigen Bundeslandes Baden-Würtemberg), Sachsen (in etwas so groß wie heute) und zumindest vor 1866 noch Hannover (in etwa heutiges Niedersachsen, nach 1866 zu Preußen). Hinzu kommen noch zahlreiche Herzog/Fürstentümer, nennenswert aufgrund ihrer Größe wären Mecklenburg-Strelitz (ungefähr heutiges Mecklenburg), Oldenburg und Baden. Die zweite Großmacht neben Preußen bildete das Kaisertum Österreich, welches sich allerdings nur teilweise im deutschen Bund befand und sich darüber hinaus noch über Ungarn, Böhmen/Mähren (heutiges Tschechien) und zahlreiche Gebiete auf dem Balkan erstreckte.

Deine zweite Frage ist mir unverständlich, meinst du, wie diese Länder organisiert waren? Es waren allesamt Monarchien, durch Fürst, Herzog, Kaiser oder König regiert. Die deutschen Länder gehörten dem losen Staatenbund "Deutscher Bund" an. So sollten Kriege zwischen den einzelnen deutschen Staaten verhindert und das friedliche Zusammenleben geregelt werden.

Die vier Königreiche im Kaiserreich waren Preußen, Bayern, Würtemberg und Sachsen, wobei ersteres das mit Abstand größte und einflussreichste darstellte. Hannover wurde 1866 von Preußen annektiert, Österreich schied in gleichem Jahr aus den deutschen Reichsbestrebungen und damit auch aus dem 5 Jahre später gegründeten Kaiserreich aus.

Du meinst, die an der Reichsgründung beteiligt waren? Auf Seiten Preußens? Leute, wenn ihr ordentliche Antworten haben wollt, müssen die Fragen auch dementsprechend gestellt werden. Neben der bestimmenden Persönlichkeit dieser Zeit Otto von Bismarck, sind u.a. noch der preußische Generalstabschef Helmuth von Moltke (er plante die Einigungskriege), Albrecht von Roon (Mitglied des Generalstabes und Politiker), Wilhelm I. von Preußen (König, späterer Kaiser) wichtige Personen dieser Zeit.

Die Großmächte außerhalb Preußens waren Frankreich, Großbritannien, Russland, Österreich, mit Abstrichen auch Italien und das Osmanische Reich

im Krieg mit Österreich (1866) war Preußen hauptsächlich mit Italien verbündet, im Krieg gegen Frankreich (1870/71) mit sämtlichen deutschen Staaten außer Österreich. In beiden Kriegen verhielten sich die anderen Großmächte neutral, was auf Bismarcks Außenpolitik zurückzuführen ist.

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Mir grausts schon wieder, wenn ich hier "Nationalsozialismus" lese. Dafür gibt es auch keine Entschuldigung, wenn man nicht aus Deutschland kommt. Dann lieber gleich gar nichts sagen. Preußen und der Nationalsozialismus haben nichts, aber auch rein gar nichts mit einander zu tun. Preußen hörte 1871 mit der Gründung des dt. Kaiserreiches als eigenständiger Staat, spätestens 1932 mit dem sogenannten Preußenschlag auch als Gliedstaat des selben auf zu existieren. Rein zeitlich also schon einmal vor dem Nationalsozialismus. Darüber hinaus unterscheidet sich die Wesensart des preußischen Staates, ob zu seiner lieberalsten Zeit im 18. Jahrhundert oder auch später im 19. Jahrhundert so elementar von den Machenschaften der Nazis, dass man fast meinen möchte, Preußen wäre das genaue Gegenteil des dritten Reiches gewesen. Preußen war nicht nur über einen Großteil seiner Existenz hinweg ein Staat des Rechts, er zeigte auch ein erhebliches Maß an religiöser Freiheit, freier Meinungsäußerung, konstruktiver Integrationspolitik (Preußen hatte viele nationale Minderheiten), Kunstfreiheit und erfolgreicher Bildungspoltik. Schließlich schuf Preußen mit seinem Beamtensystem, dass durch Friedrich Wilhelm I. eingeführt wurde, seinem Allgemeinen Preußischen Landrecht und den späteren Stein/Hardenbergschen Reformen die Grundlage für den modernen Staatsaufbau, wie wir ihn heute kennen. Aus Preußen kamen kluge und geniale Köpfe wie Kant, Hegel, Leibnitz, Humboldt, nationale Helden (leider fast alle heute vergessen) wie Yorck, Ziethen, Blücher, Gneisenau, große Politiker wie Bismarck, Hardenberg, Stein und und und. Der erste Vertrag über die Kriegsgefangenschaft wurde übrigens auch zwischen Preußen und der USA geschlossen. Darüber hinaus, und spätestens da sollte einem auffallen, dass Preußen und Nazis nicht zusammengehören, waren die zahlreichen in Preußen lebenden Juden seit 1813 nahezu gleichgestellt, was keine Selbstverständlichkeit für damalige Verhältnisse war. Die jüdische Aufklärung, die sogenannte Haskala ging von Berlin, der preußischen Hauptstadt, aus.

Wenn du also Preußen im 18. und 19. Jahrhunder politisch einordnen willst, was schon alleine deshalb abstrus anmutet, weil es sich um ein ganzes Land und keine Person oder Partei handelt(e), dann würde ich seine Existenz grob in zwei Abschnitte teilen. Ein sehr liberales Preußen bis 1815 und ein nachfolgend eher konservativ-pragmatisches Preußen, welches das deutsche Kaiserreich gründete.

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Allgemein besser als der europäische Durchschnitt wie bereits Christopher Clark anmerkte. Die Bauern in Preußen hatten wahrlich kein leichtes Leben, aber verglichen mit den Zuständen in Russland, konnten sie sich glücklich schätzen, westlich der Memel gelebt zu haben. U.a. auch deshalb weil sich immer wieder kluge Köpfe in Preußen für sie einsetzten. Zunächst Friedrich Wilhelm I., dann der große Friedrich und später die neupreußischen Reformer.

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Die Gegenfrage wäre: warum nicht? Preußen hat im Verlaufe der Zeit zwar so einige Gebiete und Provinzen hinzugewonnen (entgegen vieler Darstellung oftmals ohne Krieg), deswegen war es aber noch lange kein so willkürlich expansiv ausgerichteter Staat (Verschonung Österreich, Sachsen, Bayern 1866), wie es die anderen europäischen Großmächte des 18. und 19. Jahrhunderts waren und wie es einige Historiker gerne darstellen. Letztendlich lag Oldenburg, genauso wie Mecklenburg-Strelitz bspw., im Einflussbereich Preußens, so dass eine Einverleibung sichtlich unnötig gewesen wäre.

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Am Alexanderplatz in Berlin gibt es einen Flaggenladen, der u.a. auch qualitativ hochwertige Flaggen des Königreiches Preußen besitzt. Genaue Adresse habe ich nicht mehr im Kopf, dürfte allerdings zu finden sein.

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Dass es genaugenommen nur Brandenburger und Berliner waren, ist historisch falsch. Zwar war Brandenburg durchaus das Kernland. Das Königreich Preußen erstreckte sich aber schon seit dem späten 17. Jahrhundert und seit dem Wiener Kongress (1815) auch großflächiger über andere Gebiete Deutschlands. So ist bspw. ein Teil Westfalens seit Beginn der preußischen Geschichte ein Teil dieses Staates gewesen. Später erstreckte sich das Königreich noch über das heutige Sachsen-Anhalt, Hessen, Niedersachsen, Schleswig-holstein, Rheinland-Pfalz und ganz Westfalen. Hinzu kommen die sich heute nicht mehr in Deutschland befindlichen Gebiete Pommern (Ausnahme Vorpommern), Westpreußen, das namensgebende Ostpreußen, Schlesien und Posen. Wenn Bayern also heute wie damals alles nördlich des Mains als Preußen bezeichnen, ist das in gewisser Weise richtig.

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Weil sich Preußen in seiner späteren Ausdehnung über einen Großteil Norddeutschlands erstreckte, insofern ist die Bezeichnung nicht ganz falsch. Ich fasse diese Bezeichnung auch nicht negativ auf, denn Preußen hat uns sehr viel positives gebracht, was heute leider schnell vergessen wird.

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Ganz einfach. Preußen war hauptsächlich mit Großbritannien verbündet. Österreich mit Russland, Schweden und Frankreich. Zeichne einfach Österreich und Preußen als Hauptakteure und ziehe von ihnen jeweils Pfeile zu ihren Verbündeten. So sähe für mich eine Skizze dazu aus. Ich gehe darüber hinaus mal davon aus, dass es in der Aufgabe lediglich um den europäischen Schauplatz geht, denn der Siebenjährige Krieg wurde eigentlich auch in Amerika und Indien ausgetragen.

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Das ist schnell zu erklären. Nach dem Tod Friedrichs des Großen (1786), der Preußen vom kleinen Königreich zur europäischen Großmacht machte, verpasste Preußen es, Reformen im Staatsaufbau vorzunehmen. Auch die Armee wurde nicht erneuert, sondern blieb auf dem Stand des Siebenjährigen Krieges (1756-1763). So konnte Preußen 1806, als es in der Schlacht bei Jena und Auerstedt gegen Napoleon Bonaparte antrat, nur verlieren. Die einst so siegreiche Armee löste sich auf und der Staat brach fast zusammen. Schon vor dieser Niederlage hatten einige kluge Köpfe in Preußen erkannt, dass es Reformen bedurfte, nun wurden sie jedoch auch erhört. So wurde u.a. das Staatswesen erneuert (die Bürger durften ihre Städte nun selbst verwalten und mitbestimmen, Juden wurden größtenteils gleichgestellt usw.) und aus dem Berufsheer ein Bürgerheer, dass auf die Beteiligung der Bürger und deren Bereitschaft sich für den Staat einzusetzen, baute. So war Preußen nur 6 Jahre später dazu imstande, Napoleon und dessen Fremdherrschaft zu beenden und sich als Großmacht zu rehabilitieren. Zwar wurden nicht alle Reformen durchgesetzt und einige blieben auch nicht erhalten, der Großteil bildete jedoch lange die Grundlage des preußischen Staates und bildet auch heute noch die Grundlage vieler Wesenszüge unseres und vieler moderner Staaten (z.B. Kommunalrecht).

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Bismarck war deshalb so besonders, weil er es nach Jahrhunderten der Kleinstaaterei in Deutschland geschafft hatte, Deutschland in einem Nationalstaat zu einen. Das war vor dem geschichtlichen Hintergrund eine Leistung, die gar nicht hoch genug einzuschätzen war und ist. Schließlich gab es viele, die gegen eine deutsche Einigung waren. Frankreich hatte mit dem Königreich Preußen und Österreich schon zwei starke deutsche Großmächte als Rivalen. Wie fatal wäre es da, wenn Preußen durch die Kontrolle der kleineren deutschen Staaten noch mehr Macht bekäme oder beide Großmächte gar ein Großdeutsches Reich bildeten? Eine Vorstellung, die keinem französischem Politiker behagte. Ebenso dachten sicherlich auch die anderen europäischen Großmächte Großbritannien und Russland. Schließlich waren die Hindernisse aber nicht nur europäisch, sondern fingen schon in Deutschland an. Da sowohl Österreich, als auch Preußen immer wieder ihren Führungsanspruch in Deutschland geltend machten, konnte und wollte keiner Zugeständnisse machen, die dem anderen evtl. die Kontrolle über die anderen deutschen Staaten verschafft hätte. Somit änderte sich seit dem Beginn des deutschen Dualismus (Siebenjähriger Krieg, Aufstieg Preußens) nichts an der äußeren und inneren Form Deutschlands. Es blieb ein loser Staatenverbund (bis 1804 noch Heiliges Römisches Reich deutscher Nation, ab 1815 Deutscher Bund), der im Prinzip nur formellen Charakter besaß. Und schließlich waren auch die kleinen deutschen Staaten wie etwa Bayern oder Sachsen gegen ein geeintes Deutschland, denn das hätte ihnen oder zumindest ihren Fürsten die Autonomie gekostet. Bismarck erkannte also dieses Dilemma in dem sich Deutschland nun seit ewiger Zeit befand. Er machte jedoch nicht den Fehler von 1848, Deutschland durch Frieden und Demokratie zu einen. Für solch einen Prozess war die Zeit noch nicht reif. Nein, der Dualismus zwischen Österreich und Preußen, der Protest der Franzosen gegen eine deutsche Einigung und letztendlich auch die Widerspenstigkeit der kleinen deutschen Staaten konnten nur durch Krieg beendet werden. Zwar war Krieg niemals nur die einzige Lösung, die Bismarck in Erwägung zog, doch als sich mit den Streitereien um Schleswig-Holstein Krieg zwischen Österreich und Preußen anzubahnen schien, führte nichts mehr an ihm vorbei. Überlegen an Ausbildung und Ausrüstung der Soldaten und mit modernen Kriegstaktiken, besiegte die preußsche Armee die österreichischen Soldaten in der Schlacht bei Königgrätz (1866). Der Weg für Preußen, die Führung in Deutschland zu übernehmen, war nun geebnet. Wegen des Protestes Frankreichs blieb es jedoch zunächt nur bei einem Norddeutschen Bund, die Süddeutschen Staaten blieben autonom, wenn auch mit Preußen verbündet. 4 Jahre später mischte sich Frankreich wieder in deutsche Interessen ein. Als ein Verwandter des preußischen Königs sich anschickte, den spanischen Thron zu besteigen, legte Frankreich Protest ein und drohte mit Krieg. Bismarck provozierte mit der sogenannten Emser Depesche diese Gereiztheit Frankreich zusätzlich und so erklärter Frankreich Preußen den Krieg. Da die anderen deutschen Staaten diese Kriegserklärung als Angriff gegen Deutschland verstanden, traten auch sie dem Krieg gegen Frankreich bei. Bei Sedan wurden die französischen Soldaten vernichtend geschlagen, 1871 war der Krieg vorbei. Die deutschen Kleinstaaten konnten sich nun nicht mehr verweigern und traten dem Norddeutschen Bund bei bzw. bildeten das neue Deutsche Kaiserreich, das den Preußischen König zum Kaiser ernannte. Bismarck war sein Lebenswerk gelungen. Deutschland war unter preußischer Führung vereint. Alles weitere, wie bspw. das Einführen eines Sozialsystem, die Grundlage unserer heutigen Sozialstaaten, die Trennung von Kirche und Staat usw. gehen natürlich ebenfalls auf Bismarck zurück. Seine große Leistung ist und bleibt jedoch die (erste!) deutsche Einigung. Leider gedenken wir dieser Leistung viel zu selten.

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