Genauso wie der Kommentator über mir wäre es mir neu, das Halloween spziell im Satanismus ein wichtiger Tag sei, was auch daran liegt, dass "Satanismus" ein unfassbar breiter Begriff ist, der oft missverstanden und absichtlich inflationär und polemisch verwendet wird.

Was ich dazu sonst noch sagen kann ist, dass Halloween eigentlich ein Jahrtausende altes keltisches Fest ist, welches seit der Antike ausgetragen wurde, um Geister zu verjagen. Eventuell wird das desswegen mit Satanismus assoziiert, weil einige Heidentum mit Satansverehrung gleichsetzten, was auf christliche Propaganda aus dem Mittelalter zurückgeht. Aber abgesehen davon haben Halloween und Satanismus nichts wirklich miteinander zu tun, meines Wissens nach.

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Also, du musst ja im Prinzip 2 mal urteilen. Einmal in der Sache (Sachurteil) und einmal anhand von Werten (Werturteil). Ich selbst habe mich tatsächlich häufiger gefragt, mit welchem Ansatz man an das Konzept Kreuzzug rangehen muss. Ich meine natürlich könnte man einfach vorbelastete Fragen stellen deren Antworten zwangsweise darauf hinauslaufen, dass man die Kreuzzüge aus heutiger sicht als unmoralisches Produkt einer religiös-radikalisierten Gesellschaft "runtermacht".

Ich würde mir an deiner Stelle verschiedene Fragen stellen, die alle das Ziel haben die Frage vorallem aus der damaligen Zeit herraus zu begründen. D.h. es ist meiner Ansicht nach wichtig, NICHT oder zumindest zunächst nicht mit heutigen Werten zu messen.

Solche Fragen könnten sein:

1: Welche Werte lagen der damaligen Gesellschaft zugrunde (und mit der Antwort: "christliche/katholische Werte" ist es hier leider nicht getan, das ganze ist komplexer)

2: Welche Motivation steckte wirklich hinter den Kreuzzügen? Waren sie in Wahrheit politisch motiviert? Wer profitierte von ihnen?In welchem Verhältniss standen jene, die unter ihnen litten zu jenen, die von ihnen profitierten?

3: Was treibt den durchschnittlichen Kreuzritter an?

4: Wie stellt sich die katholische Kirche zu den Kreuzzügen (evtl. kannst du in dem Kontext einen möglichen Wandel der position der Kath. Kirche darstellen)

5: Wie nahmen die Muslime (die ja das Hauptziel der Kreuzzüge waren) das Ganze wahr.

In deiner Arbeit könntest und solltest du meiner Ansicht nach versuchen die Leitfrage möglichst nahe an historischen Fakten zu beantworten. Z.b. kannst du versuchen die Implikationen des "Slogans" "Deus vult" (Gott will es), den der Papst als Leitprinzip der Kreuzzugsära ausgab zu bearbeiten.

Hier noch ein paar historische Fakten, die ich selbst kenne und die mir einfallen, die dir helfen könnten.

1: Was die ursprüngliche Motivation hinter den Kreuzzügen war, scheint umstritten zu sein. Die Katholische Kirche pocht darauf, dass es nur um das fromme Anliegen gegangen wäre, christliche Pilger vor übergriffen Muslimischer Herrscher in Israel zu schützen. Man muss dazu wissen, dass kurz vor den Kreuzzügen angeblich (oder auch wirklich, ich bin mit der Quellenlage leider nicht so sehr vertraut) die muslimischen Herrscher des nahen Ostens (also auch des heiligen Landes Israel) anfingen Kirchen zu schließen und christliche Rituale und Gottesdienste zu verbieten. Da viele Pilgerstätten innerhalb von Kirchen lagen, konnten Pilger diese nicht mehr erreichen.

2: Die Kreuzritter scheinen während der Kreuzzüge von ihren "edlen" Idealen abgewichen zu sein. Im Jare 1204 plünderten und eroberten die Kreuzritter Konstantinopel, die Hauptstadt des byzantinischen Reiches. Dies geschah mit der Rechtfertigung, dass die Byzantiner knapp 150 Jahre vorher mit dem Papst in Rom gebrochen hatten, dass sie daher keine wahren Christen wären und desswegen könne man mit ihnen machen was man will. Der Papst selbst hat interessanterweise an den Anführer der Kreuzritter einen wütenden Brief geschrieben, in dem er sie daran erinnert, dass es nicht ihre Aufgabe ist, andere Christen und deren Hauptstädte und Reiche anzugreifen, sondern Israel zu erobern.

3: Viele derer, die auf Kreuzzug gingen taten dies sicher desswegen, weil der Papst jedem einen Ablass all seiner Sünden versprach, der sich auf diese beschwerliche Reise begibt. D.h. viele Kreuzritter waren vermutliche nur desswegen mit dabei, weil sie sich selbst ihren Platz im Himmel sichern wollten, aber nicht weil sie Lust am Töten von Muslimen hatten.

Zuletzt möchte ich noch zwei Dinge schreiben:

1: Du hast dir ganz schön viel Arbeit aufgehalst. Wenn du das wirklich auf wissenschaftlichem Niveau machen musst, was hoffentliche nicht von der verlangt wird, dann kannst du dich, wenn du fertig bist, damit in Historikerkreisen sehen lassen, um es mal etwas überspitzt zu sagen.

2: Alles was ich hier schrieb, ist der Ansatz, den ich nehmen würde, wenn ich an deiner Stelle wäre. Mach das am besten alles so, wie du es für richtig hälst und wähle den Ansatz, den du für richtig hällst.

Viel Glück!

P.S. Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten.

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