Hey. Diese Frage bezieht sich zum Teil auf eine konkrete Situation, die ich gerade erlebe, und die mich ziemlich verwirrt.
Ich habe Gefühle für eine Arbeitskollegin entwickelt, mit der ich so "einigermaßen" zurechtkomme. Einigermaßen deshalb, weil wir eigentlich grundverschieden sind. Während sie ein sehr aktiver Mensch mit vielen Freunden ist, bin ich ein ruhiger, introvertierter Typ, der nur sehr schwer jemanden an sich heranlässt. Um es kurz zu machen: sie ist in vielerlei Hinsicht das genaue Gegenteil von mir. Aber das ist vielleicht eher ein Thema für eine weitere Frage.
Worum es mir eigentlich geht: Ich habe (wie schon geschrieben) starke Gefühle für diese Frau, aber mir ist etwas aufgefallen, was ich als ungewöhnlich empfinde. Ich fühle mich sexuell nicht wirklich stark zu ihr hingezogen.
Bitte nicht falsch verstehen, es ist schwer zu beschreiben: ich finde sie sehr attraktiv und könnte mir auch etwas mit ihr vorstellen, aber ich müsste mich sozusagen "gezielt" darauf einlassen, oder sogar dazu drängen. Normalerweise gibt es ja (besonders bei uns Männern) den Sexualtrieb. Der ist evolutionär bedingt und sorgt dafür, dass wir sozusagen in einen "Rausch-Zustand" geraten und nicht zu sehr darüber nachdenken, was wir tun. Dieser Trieb ist auch dafür verantwortlich, dass es so etwas wie Vergewaltigungen gibt. Ohne ihn wäre aber auch normaler Geschlechtsverkehr so gut wie unmöglich.
Als ich mir darüber Gedanken gemacht habe ist mir aufgefallen, dass ich quasi generell Unterschiede zwischen "emotional-interessant" und "sexuell-interessant" mache. Normalerweise ist es ja so, dass man seinen (Wunsch)partner/Schwarm in beiderlei Hinsicht anziehend findet - das war bei mir so noch nie der Fall. Es gab immer eine Seite, die erheblich stärker war als die andere. Man könnte also sagen, dass ich Unterschiede mache zwischen Menschen, zu denen ich starke Gefühle aufbaue und Menschen, die ich "nur" oder hauptsächlich in sexueller Hinsicht interessant finde.
Gibt es vielleicht jemanden, der bei sich selbst (oder bei anderen) ähnliche Beobachtungen gemacht hat? Oder gibt es für diese Art von Empfindung sogar einen spezifischen Begriff? Das würde mich echt interessieren.
Ich vermute, es geht in Richtung Asexualität - asexuelle können sich auch verlieben und sogar Sex haben, besitzen aber eben nicht den oben beschriebenen "Drang". Bei mir ist es eben ein entweder/oder: entweder ich habe Gefühle, ohne sexuell etwas zu wollen, oder ich fühle mich sexuell angezogen, ohne Gefühle zu haben. Es ist zum Mäuse melken 0.o
Vielen Dank im Voraus... Ich hoffe, jemand versteht, was ich meine^^