Hallo Community!
Zunächst mal konkret zur Fragestellung von "langblume":
- Schuluntersuchung ist eine Reihenmessung von möglichst vielen Schülern in kurzer Zeit, die Messergebnisse sind oft nur Hinweise, keine Untersuchungen, es geht um ein Ablesen von Optotypen (Buchstaben oder Zahlen) oder Erkennen von Zeichen (Landoltringe oder E-Haken) von Papptafeln, manchmal auch vom Monitor.
Diese Messungen sind genau genommen nicht ganz korrekt, weil die Leuchtdichte auf der Fläche (auf der Tafel), die Sehzeichen und der Abstand nicht immer den DIN-Richtlinien entspricht, daher sollte man mit der Aussage über echte Sehschärfen (Visusstufen wie hier 0,8 oder 80%) vorsichtig sein.
Wichtig ist aber zu erkennen, letztendlich sind diese Untersuchungen dazu da, dass ein unterdurchschnittliches Sehergebnis herausgekommen ist, also auf jeden Fall eine Nachuntersuchung beim Augenarzt oder eine Sehschärfenprüfung beim Augenoptiker erforderlich macht!
- Der Hinweis auf den Hellraumprojektor ist ein wichtiges Signal! Wichtig für die Entscheidung, ob jemand GUT oder SCHLECHT sieht, ist ja oft subjektiv! Was heißt schon "mir geht es gut"? Aber wenn alle anderen Mitschüler lesen können, aber ich nicht, dann ist das der entscheidende Hinweis, dass ich dringend mal zur Untersuchung gehen sollte! Ob dann eine Brille dabei rauskommt wird sich dabei entscheiden!
So weit, so gut,.... Frage beantwortet!
Noch was kritisch angemerkt zur Antwort von "Hantel":
- Es wurde nichts vom INDIVIDUELLEN VISUS gesagt! Zur Erläuterung: Ein INDIVIDUELLER Visus unterscheidet sich von der VISUSSTUFE, die erreicht wurde dadurch, dass alle Menschen einfach unterschiedliche Auflösungsergebnisse auf der Netzhaut oder im subjektiven Schärfeempfinden erzielen. Da hilft keine Brille, wenn am Schluss insgesamt nur beispielsweise 30% im Gehirn ankommen, zum Beispiel durch Linsentrübung oder Netzhautkrankheiten. Umgekehrt kommen da dann Sehschärfen bis zu 200% (Visusstufe 2.0) heraus, das heißt, der Mensch sieht 100% BESSER als der Durchschnitt (welch Blödsinn!). Die Visusstufen sind lediglich genormte Buchstaben oder Zeichen auf genormtem Sehabstand mit genormten Sehzeichengrößen und werden durch physikalisch-mathematischer Berechnung der Sehwinkel berechnet, man geht von der DURCHSCHNITTLICHEN Sehleistung des Menschen aus und normt diese auf 100% (Visusstufe 1.0). Das ist alles! HIER hat der ARZT nicht von absoluten Sehergebnissen nach Vollkorrektion gesprochen, sondern wahrscheinlich den Vsc = Visus sine correctione und nicht den Vcc= Visus cum correctione, also vollkorrigiert mit Sehhilfe gemeint!
Du solltest Dich auch zurückhalten, was Deine Pseudothese angeht: "Eine höhere Sehschärfe kann nicht zurückkommen, das ist esoterisches Wunschdenken"!:
Bist Du Arzt? Woher weißt Du, dass sich Sehschärfen nicht über Jahre wieder verbessern? Meine Erfahrung zeigt, dass ich sehr Wohl Kunden betreue, die seit 2001 bis heute eine Sehverbesserung ihres maximalen individuellen Visus von unter 10% (V <0,1) bis heute von über 40/45% (V 0,4-0,5) erfahren haben! Und zwar genau deshalb, weil solche "Kollegen" wie Du (leider alle, Augenoptiker, Klinikärzte und Augenärzte) über Jahre hinweg das schlechte Auge nur mit Ausgleichsgläsern (Stärke- und Gewichtsausgleich wie auf der anderen Seite) versorgt hatten und sich nicht mal die Mühe gemacht haben, nach messtechnischen Grundlagen, herauszufinden, dass bis dahin über Jahrzehnte das Auge kurzum total falsch versorgt blieb!
Klar ist, dass es von Geburt aus angeborene Sehschwächen gibt, dann erlernte und erworbene. Aber ich bin ein Kämpfer und messe so lange, wie es auch nur die geringste Chance gibt zu irgendeinem vernünftigen Ergebnis zur Vollkorrektion beider Augen und zur binokularen Vollkorrektion zu kommen! KOMPROMISSLOS! Und die Erfolge geben mir Recht!
Eine letzte Anmerkung noch zu "Hantel":
Wenn Du mal in der Fragestellung genau gelesen hast, dass es sich hier um einen JUGENDLICHEN handelt, dann solltest Du auch wissen, dass während der Wachstumsphase nicht nur das Auge, sondern sich der ganze Körper verändert, auch hormonelle Veränderungen, Körperlänge, Knochenwachstum und -veränderung, Muskel, Nerven, Tränenflüssigkeit... -> alles Faktoren, die einen unmittelbaren Zusammenhang mit dem Sehen haben können, daher zu Fehlsichtigkeiten aller Art beitragen können!
Der Hinweis auf den Augenoptiker ist zwar nett gemeint, ich bin selbst Fachmann für gutes Sehen, Augenoptikermeister und selbständig, aber eine ÄRZTLICHE Untersuchung als Basis für die erste Brille vermeidet unerkannte AugenERKRANKUNGEN, für die wiederum der AugenARZT der Spezialist ist. Hast Du schon mal was von grünem Star oder grauem Star bei jungen Menschen gehört? Dann zeig mir mal den Augenoptiker, der den jungen Kunden darauf hinweist, dass ein erhöhter Augeninnendruck auch schon in jungen Jahren vorkommen kann und zu erheblichen Krankheitsfolgen führt!!!
Liebe Grüße
Stefan