Liebe FatimaAylin,

ich würde mir eher die Frage stellen, warum ich mir einen Freund suchen sollte, wenn ich schon von vornherein weiß, dass er nie mein Ehemann sein wird, sondern nur die Zeit überbrückt, bis ich den "richtigen" gefunden habe. Das wäre dem Jungen gegenüber ziemlich unfair und auch irgendwo nicht zielführend, wenn das gewünschte Endergebnis doch sowieso eine glückliche Ehe mit einem anderen Mann ist. Dann würde ich mir doch lieber jemanden suchen, von dem ich mir wünsche, ihn irgendwann auch zu heiraten, oder?

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Der Vergleich mit dem House of Lords und dem House of Commons in Großbritannien hinkt gewaltig, da das House of Lords kein Parlament ist, sondern eine klassische Ständeversammlung, in die die Mitglieder qua Amt aufgenommen werden, wie z.B. der Erzbischof von Canterbury, die Lords der altenglischen Grafschaften, die Kanzler der Universitäten Oxford und Cambridge usw.

Im Föderationsrat - wie auch im deutschen Bundesrat - sitzen Delegierte der "Einzelteile" Russlands, der Föderationssubjekte. Und die entscheiden gemeinsam mit der Duma, die aus vom Volk gewählten Abgeordneten besteht, über die Gesetze.

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Der Punkt ist, dass die Grundannahme schon falsch bzw. nicht beweisbar ist. Es waren vor der Islamisierung nicht alle Kurden Jesiden. Ein nicht unerheblicher Teil war vorher schon christlich oder zoroastrisch. Wie sich aus den ursprünglichen Iranischen Religionen über welche Wege das Jesidentum und das Alevitentum entwickelt haben und wie beide Religionen miteinander zusammenhängen, lässt sich heute religionswissenschaftlich nicht mehr wirklich nachvollziehen. Die Realität ist in diesem Fall aber - wie eigentlich immer - viel komplexer als dass man sie in einem einzelnen Satz zusammenfassen könnte.

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Es gibt zwei Definitionsrahmen für Kindheit, Jugend und Erwachsenendasein, zum Einen die Biologie, zum Anderen das deutsche Recht. Biologisch endet die Kindheit mit Einsetzen der Geschlechtsreife, also in der Regel irgendwann zwischen 11 und 14. Danach ist man Jugendlich und bleibt das, bis man vollständig "ausgewachsen" ist. Rechtlich liegen die Grenzen zwischen Kindheit, Jugend und Volljährigkeit bei 14 und 18 Jahren. Es ist also niemand in Deutschland mit 17 Jahren noch Kind, weder biologisch noch rechtlich.

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Ich kann mich meinem Vorredner nur vorbehaltlos anschließen. Luther ging davon aus, dass man den Wert biblischer Schriften daran erkennen könnte, wie sie sich zum "Zentrum der Schrift" verhalten. Nun ist aber dieses Zentrum, Jesus, selbst sehr interpretationsbedürftig und diese Interpretation hieß bei Luther in erster Linie Paulus. Dessen Gnadenlehre hat er nochmals radikalisiert und in bewussten Gegensatz zur katholischen Glaubenspraxis der damaligen Zeit gesetzt, die davon ausging, man könne Sünden einfach "wegbeten". So wurde Gott in der Vorstellung der Menschen in gewisser Weise zu einem manipulierbaren Glücksspielautomaten. Dass Luther - der ja überhaupt erst durch eine Erfahrung, die ihm als Machtdemonstration Gottes erscheinen musste, Mönch geworden war - dieses Gottesbild absolut zuwider war, bedarf glaube ich keiner weiteren Erklärung. Luther fühlte sich machtlos im Angesicht Gottes, seiner Gnade und seinem Zorn ausgeliefert. Wenn da dann Jakobus um die Ecke kommt und etwas von Taten schreibt, war das für ihn vor allem eine Vorform der katholischen Praxis seiner Zeit und daher zu verwerfen, weil sie nicht mit seiner Interpretation von Paulus übereinstimmte. Eigentlich wollte er den Brief sogar komplett aus der Bibel streichen, hat sich damit aber am Ende doch nicht durchsetzen können.

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Lieber roter089er

die Jesiden haben eine lange Verfolgungsgeschichte in der islamisch geprägten Umgebung. Ausgangspunkt war, dass die Jesiden von den Muslimen als "Teufelsanbeter" betrachtet wurden. Der Ursprung dessen sind die beiden Schöpfungsgeschichten in Islam und Jesidentum. In beiden Versionen werden zuerst die Engel und dann Adam geschaffen. Nach der Erschaffung der Engel befahl Gott den Engeln, vor niemandem außer ihm zu knien. Nach der Erschaffung Adams befahl er ihnen, vor Adam zu knien. Der höchste der Engel weigerte sich jedoch.

Von da an unterscheiden sich die Geschichten, denn während Iblis im Koran für seinen Ungehorsam bestraft wird, wird Taus-i-Melek im Jesidentum belohnt, weil er als einziger den Widerspruch zwischen beiden Befehlen Gottes erkannt hat. Für sein selbstständiges Denken wird er schließlich zum Fürsten der Engel und Stellvertreter Gottes befördert. Da die Muslime denken, Iblis (Shaitan) und Taus-i-Melek seien identisch, meinen sie, die Jesiden würden den Teufel verehren. Und das kommt sicherlich bei vielen Jesiden hoch, sobald sie den Namen hören.

Dazu kommt, dass die Jesiden glauben, dass es keine Kraft außer Gott geben kann, keinen Gegenspieler, kein Gegengewicht. Es gibt "das Böse" im Jesidentum nicht. Man würde ihm erst dadurch macht verleihen, dass man selbst daran glaubt und "das Böse" damit in seinen eigenen Gedanken zum Leben erweckt.

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Das ist natürlich nur Satire!

Es ist ein satirischer Beitrag über ein Buch von Thilo Sarrazin, in dem er dessen Argumente durch Übertreibung ins Lächerliche zu ziehen versucht - also ein völlig gängiges Stilmittel. Über andere Dinge kann man streiten, aber selbst wenn man meinen würde, dass die Äußerungen über Sarrazin als Person - die ich im Übrigen auch geschmacklos finde - als Beleidigung bestraft werden sollten, wäre inzwischen die Verjährungsfrist abgelaufen...

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Die Menschen heißen HeReros. Heteros sind Männer, die auf Frauen stehen, und Frauen, die auf Männer stehen...

Den Konflikt gab es aus dem gleichen Grund, aus dem jeder Kolonialaufstand entstanden ist. Da kamen irgendwelche "Herrenmenschen" mit dicken Kanonen und meinten, sie dürften sich das Land der "Untermenschen" unter den Nagel reißen, um Rohstoffe und Waren für ihre Heimatländer sammeln und auf der Karte eine größere Fläche in den Landesfarben markieren zu können. Dass das den Einheimischen nicht unbedingt Freudenschreie entlockt hat, dürfte wohl nachvollziehbar sein.

Heute weniger nachvollziehbar ist die Logik der Kolonialmächte - in diesem Fall Deutschlands -, alle zukünftigen Aufstände am besten dadurch verhindern zu können, dass man das betreffende Volk einfach mit Mann und Maus ausrottet.

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Lieber derGeschichte,

wenn man es genau nimmt, ist das Römische Reich erst 1453 mit der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen endgültig untergegangen. Denn das, was wir heute als "Byzantinisches Reich" kennen, war staatsrechtlich nichts anderes als das Oströmische Reich der Spätantike. Klar hat es sich kulturell stark verändert und ein Römer um die Zeitenwende hätte um 1000 wohl kaum geglaubt, dass er sich auf römischem Boden befindet, wenn er das Land bereist hätte, aber de facto war es immer noch derselbe Staat, ungebrochen.

Insofern ist die Frage, ob du fragen willst, ob man den Untergang des Weströmischen Reiches hätte aufhalten können, oder ob man den Untergang des Oströmischen Reiches hätte aufhalten können. Bei beidem würde ich bis zu einem bestimmten Punkt ja, danach aber ganz deutlich nein sagen. Byzanz z.B. war nach dem Vierten Kreuzzug nur noch ein Schatten seiner selbst und strukturell dem Untergang geweiht, zumal es nicht einmal sein Kerngebiet mehr unter Kontrolle hatte. Zur Zeit der Makedonenkaiser konnte Byzanz, nachdem es durch die Araber drei Viertel seines Territoriums verloren hatte, sogar wieder expandieren und Armenien und Syrien zurückerobern. Hätte es sich nach diesen Erfolgen nicht sofort wieder in Bürgerkriegen selbst zerfleischt, hätte es vielleicht eine Chance gehabt, länger zu überleben.

Bei Westrom sehe ich es als den entscheidenden Fehler an, dass man Ende des 4. Jahrhunderts unter Theodosius I. begonnen hatte, Germanenstämme als foederati im Römischen Reich anzusiedeln und ihnen 2/3 des Landbesitzes in einem bestimmten Territorium sowie ihre politische Autonomie zuzugestehen. Früher wurden Germanenstämme zwar auch im Reichsgebiet angesiedelt, sie mussten sich aber der römischen Verwaltung unterstellen und in den Auxiliartruppen Dienst tun, statt unter einem eigenen König ein politisches und militärisches Eigenleben zu führen. Das machte sie mit der Zeit unberechenbar und unkontrollierbar, gleichzeitig wurde Rom immer abhängiger von den Truppen seiner germanischen Föderaten. Diese Entwicklung war ab einem gewissen Punkt ein Selbstläufer und musste irgendwann zwangsläufig zum Putsch führen, wie ihn Odoacer dann gegen den letzten Kaiser Romulus Augustulus führte.

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Ostern ist ein ganz besonderes Fest im Christentum, denn von Tod und Auferstehung Jesu leitet sich die komplette Theologie her. Ohne Ostern wäre das Christentum nicht denkbar.

Da aber natürlich die Botschaft des Festes - die Erlösung von der Erbsünde durch den Opfertod Jesu Christi - eine exklusiv christliche Botschaft ist, die keine andere Religion teilt, ist es auch unsinnig, anzunehmen, andere Religionen würden ebenfalls Ostern feiern.

Das ändert aber nichts daran, dass Jesus im Islam und in der Bahá'í-Religion trotzdem eine prominente Gestalt ist und er in beiden Religionen als Gottesbote verehrt wird.

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Was sehr spannend zu lesen ist, ist das "Protoevangelium des Matthäus" - nicht zu verwechseln mit dem Matthäusevangelium der Bibel!

Im Protoevangelium des Matthäus werden vor allem Kindheitsgeschichten von Maria und Jesus erzählt. Große Teile davon finden sich dann schlussendlich im Koran wieder, so zum Beispiel die Geschichte, dass Maria nach ihrer Geburt dem Priester Zacharias (dem Vater Johannes' des Täufers) in Pflege gegeben wurde und im Jerusalemer Tempel aufwuchs, wo Gott sie auf wundersame Weise gespeist haben soll, während sie tagelang im Gebet versunken war.

Ebenfalls aus diesem Text stammt die Geschichte, nach der Jesus nach seiner Geburt bereits fähig gewesen sein soll, zu sprechen. Das heißt dann im Fachjargon "Wiegenrede Jesu". Außerdem soll er eine Taube aus Ton geformt und ihr Leben eingehaucht haben. Auch diese Geschichte wird im Koran erwähnt.

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Nach katholischem Kirchenrecht ist es Laien nicht einmal erlaubt, ein solches Gewand zu besitzen, da die Zeremonialkleidung geweihten Priestern vorbehalten ist.

Im deutschen Recht gibt es aber keinen Bestandsschutz für die katholische Kleiderordnung. Was du kaufen kannst, darfst du auch anziehen, sofern es nicht "öffentliches Ärgernis" erregt, weil es z.B. den Intimbereich nicht verdeckt, oder die Uniformierung staatlicher Organe wie Ordnungsamt, Polizei oder Gericht imitiert.

Bei PEGIDA-Demos sind z.B. in den letzten Monaten vermehrt Redner in Talar aufgetreten, die den Eindruck erwecken sollten, die Evangelische Landeskirche würde die PEGIDA-Demos unterstützen. Rechtlich konnte man ihnen wegen Besitz und Tragen eines solchen Gewandes nichts, aber natürlich hat sich die Landeskirche trotzdem in aller gebotenen Schärfe davon distanziert.

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Anhalt

Baden

Bayern

Braunschweig

Bremen

Hamburg

Hessen(-Darmstadt)

Lippe-Detmold

Lübeck

Mecklenburg-Schwerin

Mecklenburg-Strelitz

Oldenburg

Preußen

Sachsen

Schaumburg-Lippe

Thüringen (ab 1920)

Waldeck

Württemberg

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Ich denke auch eher, dass dein Traum nur eine Rahmenerzählung für einen tiefergehenden Gedanken war. Jedenfalls gibt es keine Belege für die systematische Auslöschung römischer Bürgerkolonien - was ja der Fall sein müsste, wenn die Familie des Senators betroffen wäre - durch römische Truppen.

Selbst wenn, könnte ein einzelner Senator daran nichts ändern, weil er

  1. gar keine militärische Befehlsgewalt hat. Der militärische Oberbefehl lag für das bewegliche Heer bei den Konsuln und für die Garnisonen in den Provinzen bei den Prokonsuln und Proprätoren, also den Statthaltern. Die Mär, ein einzelner Senator könnte im Alleingang das System ins Wanken bringen, ist ein Produkt der Polit-Thriller aus Hollywood. Amerikanischen Senatoren wird eine solche Macht unterstellt, auch wenn das natürlich mit der Realität wenig zu tun hat.
  2. nicht in Reichweite gewesen wäre. Die Kommunikationswege waren damals lang. Die Liste hätte erst nach Rom gelangen und dann der Senator bzw. der Befehl zum Abbruch die Soldaten im Feld erreichen müssen. Also viel zu lang für eine kurzfristige Entscheidung.
  3. er sich damit seine politische Karriere zerstört hätte. Ein solches Handeln aus persönlichen Erwägungen heraus, also den Staat zugunsten der eigenen Familie zu behindern, galt als wenigstens unschicklich wenn nicht gar als Hochverrat. Er wäre danach mit Sicherheit ins Exil gegangen.
  4. zwar Listen existierten, auf denen Feinde "zum Abschuss freigegeben" wurden, aber das wurde dann auch so systematisch gemacht, dass eben nur die Menschen dort auftauchten, die man auch tatsächlich töten wollte. Es geht also nur eins: Entweder systematische Verfolgungen oder ein wahlloses Massaker.
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Es liegt an euch, wie ihr das machen wollt. Auf dem Standesamt gibt es normalerweise im Protokoll eine Möglichkeit, den Ringtausch einzubauen, man muss es aber nicht. Es ist also völlig euch überlassen, eine "Regel", an die man sich halten müsste, gibt es nicht.

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Angesichts der jüngsten Entwicklungen - und auch einiger Kommentare hier - rechne ich eher mit Schwarz-Blau-Blau oder Bahama, die Option stellst du aber gar nicht erst zur Verfügung.

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LiebeR Charged,

ich kenne mich mit dieser Meditationstechnik nicht aus. Wie wird sie angewandt und welchem Zweck dient sie? Ich kann mir jedenfalls kaum vorstellen, dass diese Meditationstechnik die einzig richtige sein sollte. Ich als Bahá'í meditiere auch regelmäßig und vertiefe mich dazu in die Schriften und Lehren Bahá'u'lláhs. Warum das weniger valide sein sollte, als deine Meditationsform, kann ich nicht erkennen. Lass doch jeden Menschen auf seine Art meditieren, wenn etwas Gutes dabei herauskommen soll ;-)

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