Hei :)
erstmal finde ich es wunderschön, dass du die Beziehung zu deinen Tieren verbessern möchtest! Allein der Gedanke zeigt, dass du sie liebst und sie dir wichtig sind. Das werden deine kleinen ganz bestimmt spüren. Kaninchen sind sehr sensible und nachtragende Tiere... Eine artgerechte Haltung ist das Fundament für eine gute und strake Bindung. Gib ihnen deswegen am besten zusätzlich Auslauf was ja grade in der Wohnung schön ist, weil sie so an deinem Alltag teilhaben können. Allein dafür werden sie die sehr dankbar sein :)
Aber besonders durchs hochnehmen und drängen/zwingen verlieren sie schnell das hart erarbeitete Vertrauen. Deswegen solltest du sie nur hochnehmen wenn es wirklich nötig ist.
Die effektivste Art, deinen Kaninchen zu zeigen, dass sie keine Angst vor dir haben müssen und dir vertrauen könnten ist, wenn du Zeit mit ihnen verbringst und bei ihnen bist. Wenn du ihnen also im Wohnzimmer Auslauf bietest, setze dich einfach dazu und sei da. Vielleicht kannst du ihnen das Futter ja aus der Hand geben, so verbinden sie deine Anwesenheit mit etwas positiven: Futter. Was auch gut ist, ist wenn du dich auf ihre Höhe begibst, in dem du dich auf dem Boden legst. Wenn du grade Freizeit hast und etwas entspannen möchtest, dann mach das doch am besten bei deinen Kaninchen auf dem Boden. Du kannst ja etwas Fernsehen, ein Buch lesen oder sonst alles was du gerne machst um dir eine Auszeit zu gönnen, bei deinen Kaninchen machen.
Es braucht seine Zeit und ja, nicht jedes Kaninchen wird zahm. Aber um dir vielleicht eine kleine Motivation zu geben, beschreibe ich dir mal kurz meine wunderschönste Erfahrung zu diesem Thema:
Seit ca. 10 Jahren habe ich mittlerweile Kaninchen, insgesamt 5 Stück, die ich alle aus sehr schlechten Verhältnissen habe. Einer meiner Schätze, Frodo ist sein Name, habe ich von einer Frau die eine Rottweiler Zucht betreibt. Der Arne hat seit er von seiner Mutter getrennt wurde (1,5 Jahre) alleine in einem winzigen Stall zwischen den Zwingern ihrer Hunde gelebt. Als ich ihn das erste mal gesehen habe, war ich unglaublich geschockt. Er saß verängstigt in der Ecke, mit weit aufgerissenen Augen, weil die Hunde ununterbrochen gebellt haben und an den Zwingergittern hochgesprungen sind. Für mich war klar, dass er da weg musste, also habe ich der Frau Geld geben und ihn mitgenommen. Beim checkt vom Tierarzt kam dann auch noch raus, dass er blind ist... Ich kann mir nicht vorstellen wie schlimm und stressig es für ihn war, alleine, bei dem ständigem Lärm, blind in einem Stall zu sitzen und das über so einen langen Zeitraum.
Als er dann in meine Gruppe kam, ist er schon nach wenigen Tagen total aufgeblüht, er hatte Platz und endlich ein paar Artgenossen. Ich habe es dann über mehrere Wochen genau so gemacht, wie ich es dir oben beschrieben habe. Teilweise, also wenn es der Alltag zugelassen hat über mehrere Stunden. Mein kleiner Frodo, der so traumatisiert ist, sich nicht hat anfassen lassen und ständig Panik hatte, ist ein richtiger schmusebär geworden. Er liebt es gestreichelt zu werden und holt sich seine streicheleinheiten regelmäßig ab. Er liegt lang ausgestreckt neben mir und leckt mir die Hand ab... Nie im Leben hätte ich geglaubt, dass das mal passieren würde. Er hat einen Charakter aus Gold und ist das beste Beispiel, dass sich die ganze Zeit und Arbeit wirklich lohnt! :)
Ich wünsche dir ganz viel Erfolg und Freude mit deinen kleinen! <3