Sorry, Sajonara, das Spree-Ufer lasse ich ja gerade noch gelten, da gibt es immerhin die Mauermalerei und ein paar so genannte Künstlerkneipen für Touris (und in der Nähe des Spreeufers zur Warschauer Brücke gehts hinüber in die Künstler- und Aussteigerzene von Friedrichshain bzw. nach Kreuzberg), aber am Zoo gibt es entweder Tiere zu besichtigen oder um den Bahnhof herum Drogendealer und sonstige Herumhänger. Möglicherweise meint Sajonara den in der Nähe vom Zoo liegenden Kurfürstendamm und die Gedächtniskirche, aber auch dort hat sich die Szene nach dem Mauerfall gen Osten verzogen, nur noch einige reiche Galerien am Kudamm..
Im Übrigen hat Berlin kein "zentrales Künstlerviertel" (vergleichbar mit dem Montmartre in Paris), sondern fast jeder Stadtbezirk hat so seine eigene "Szene", wobei man "hippe Ausgeh-Szene" nicht gleichbedeutend mit "Künstler-Szene" verwechseln sollte. So treiben sich am Hackechen Markt zwar viele Hippster herum, aber das sind keine sesshaften Künstler mit Galerie oder Studio, sondern neugierige Touris oder Eintagsfliegen.
Einige Künstler gibt es noch im Prenzlauer Berg (obwohl das nach dem Anfangsboom nach der Wende stark nachgelassen hat), in Kreuzberg um den Oranienplatz und Moritzplatz, in Kreuzberg Mehringdamm/Ecke Yorckstraße, kleine Initiativen in "Kreuzkölln", am Richardplatz in Rixdorf (Neukölln), im Neuköllner Schilling-Kiez, meistens versteckt in den Nebenstraßen. Größere Ateliers sind in Friedrichshain bzw. in den neurenovierten Gebäuden im Osthafen an der Stralau.