Sowas ist ein Schocktrauma.
Das hat eine schwere psychische Verletzung in ihr ausgelöst und sie ist total erswchüttert... Sich werltos zu fühlen ist nicht ungewöhnlich, sondern sehr typisch für so ein Trauma. Drückt sich und fühlt sich zwar für jemanden anders aus, aber eine Vergewaltigung ist ein kompletter Kontrollverlust für das Opfer. Die alleinige Macht liegt in dem Moment beim Täter, nur ihm. Bei einer Vergewaltigung wirst du wie ein Objekt benutzt, misshandelt, entwürdigt - wie entmenschlicht. Nicht wie ein Mensch auf Augenhöhe, mit eigenen Gefühlen, Bedürfnissen, Würde, Wert... Du bist in dem Moment nur eine Puppe für den Täter. Du weißt auch nicht, wann es aufhört, was alles passieren wird... Alles liegt nur beim Täter. Das Nervensystem ist überfordert, voller Angst...es geht jz um Überleben das grad in der Schwebe liegt...
Bei einer Vergewaltigung ist die Neigung zu postrauamtischen Symptomen sehr hoch. Ein Trauma ist komplett erschütternd. Die Welt ist für dich danach nicht mehr sicher und das Gehirn noch zu sehr überfordert damit umzugehen.
Sie kann nicht darüber reden und nähere Details erzählen, weil die Wunde, diese tiefe Wunde für sie noch viel zu tief und offen und schmerzhaft und verstörend ist.
Du kannst ihr auch nicht ausreden, dass sie nicht wertlos ist.
Ein offenes Ohr, aufmerksam und empathisch sein, aktiv zuhören, verstanden zu werden, Rücksicht auf sie, ist was sie bräuchte...
PTBS Symptome danach sind auch normal, da das eine normale Reaktion auf ein abnormales Ereignis ist. Es ist nur die Frage, ob es von alleine wieder abklingt, sie es verarbeiten kann oder nicht. PTBS kann auch chronisch werden, je nachdem wie gefestigt die Person ist oder nicht, ob Resilinzpunkte da sind, das Umfeld unterstützend, blah...
Sie trägt vermutlich sehr große Scham mit sich und hat mit dem Schocktrauma zu kämpfen.
Ja, sie möchte momentan mit Niemanden reden und auch nicht zum Psychologen. Scham, Wunde zu offen und frisch, Erschütterung so stark, Vertrauen zur Welt verloren, will den Schmerz (bzw. Erinnerungen, Themen damit) eig. nur vermeiden und nicht konfrontiert werden davon - das alles ist nicht ungewöhnlich.
Trauma ist komplex und zutiefst erschütternd. Vermeidung ist sehr typisch... Das Ereginis ist zu extrem schmerzhaft und belastend und zu nah... Denn das fühlt sich auch so an, als bist du der traumatischen Sitatutionen wieder nahe, als ist es wieder real und da, existent... Vermeidung ist typisch und ihr Recht, wenn sie nicht drüber sprechen kann und nichts damit zu tun haben momentan.
Nur, je mehr man vermeidet, desto größer werden auch Symptome später.
Sie sollte in Therapie oder Beratung um das zu verarbeiten, wenn sie bereit dazu ist. Nicht, dass es irgendwann nur schlimmer wird... Mit PTBS zu leben ist nicht cool und einfach und wenn es pathologisch/chronisch ist, lebst du erst recht wie in der Vergangenheit und das Trauma hat wie kein Ende...
Vergewaltigungen passieren. Vergewaltiger können auch Menschen sein, wo Außenstehende denken könnten, diese Person würde ja sowas auch nie passieren. Sie ist nicht alleine.
Wenn sie in Therapie geht, es ein kompetenter Therapeut ist, Therapie auf Trauma spezialisiert - es geht in ihr Tempo. Sie muss nicht über etwas sprechen, über dass sie momentan nicht kann. Nur so viel, wie sie kann und möchte und nur das was sie momentan möchte... Vertrauen aufbauen auch wichtiger Punkt...
Rate ihr weiter zu sich professionelle Hilfe zu holen. Das ist was dafür... Sprich ihr mutig zu. Biete ihr an, das gemeinsam anzupacken, sie zu begleiten sollte es soweit sein... Dass sie nicht alleine ist. Zeig ihr, dass du für sie da bist. Lenk auf positive Dinge, nichts mit der Situation. Mach ihr klar, dass sie diese Belastung, diesen Schmerz nicht alleine durchmachen muss. Frag sie, ob sie etwas brauchst, ob du ihr helfen kannst (nicht diesbezüglich), sie von dir etwas braucht... Ob du ihr etwas gutes tun kannst.
Keine Ahnung, an der Stelle ist Feinfühligkeit, Empathie, Mitgefühl und Aufmerksamkeit an großer Stelle.
Du kannst ihr auch nicht ausreden, sie sei nicht wertlos oder nähere Informationen erhaschen, Gespräch darüber, so belastet wie sie momentan ist..
Sie ist nicht alleine damit. Viele trauen sich je darüber zu öffnen. Es ist auch so ein tabusiertes, stigmatisierted, schambehaftet, sehr belastende Thema für die Betroffene Person. Je mehr man aber schweigt, desto schlimmer, schmerzhafter wird es irgendwann. Das macht das Trauma nicht weg.
Sie ist nicht alleine damit und Therapeuten und Menschen in so Beratungsstellen kennen das. Das ist die Anlaufstelle und sie sind nicht da, um sie zu verurteilen, zu bewerten oder sie dazu zu bringen, ausquetschen zu wollen über Dinge, über die sie noch nicht reden kann/möchte. Sondern zu helfen. Sie dabei zu unterstützen das Trauma zu verarbeiten.
Je früher sie anpackt, desto besser... (Damit meine ich halt, dass sie es nicht jahrzenhnte lang mitschleppt und nie den Schritt wagen kann, sich dahin zu wenden) Es wird sonst nur unerträglicher bzw. bestimme Symptome, Gefühle, Gedanken sind nur noch festgefahrener...
Hilfe zu holen, ist aber auch nicht einfach. Es ist aber ein wichtiger Schritt. und wenn sie das mal schaffen sollte, auch wenn es das erstmal ist - davon nicht abgenigt zu sein, ist die erste schwere Hürde überwunden... und eine mini kleine Last davon ebenfalls... Sie muss dazu bereit sein.