Hallo Dramy,
ich habe gesehen, dass Du angegeben hast "zwischen 11 + 15 Jahre" alt zu sein.
Bist Du 11 od. 15?
Wieviel Erfahrung hast Du mit Pferden im Allgemeinen, wieviel Reitunterricht im Besonderen?
Natürlich kann man alles lernen. Geduld ist jetzt für Dich angesagt.
Als erstes müsstest Du (wenn ich es richtig interpretiere) den Umgang, Pferd führen, Bodenarbeit usw. lernen. Das baut Vertrauen zwischen Dir und dem Pferd/Pony auf.
Allein ist das natürlich sehr schwer, aber es geht.
Wie sieht es mit dem Lesen entsprechender Bücher aus; könntest Du umsetzen, was da geschrieben ist?
Dann hätte ich ein tolles Buch für Dich:
"Indianisches Pferdetraining step by step" von GaWaNi Boy, aus dem Kosmos-Verlag.
Da steht sehr genau beschrieben, wie man Vertrauen aufbaut und BEHÄLT.
Ein anderer guter Trainer ist Pat Parelli.
Beide sind zwar eher Westerntrainer, aber bei der Bodenarbeit ist es eigentlich egal ob western oder klassisch/englisch.
Vielleicht kann ich Dir auch hier ein paar kleine Tipps geben:
Verbringe mal einen ganzen Tag auf der Weide, sieh den Pferden nur zu. Beobachte genau, wie sie miteinander umgehen. Und beobachte "Dein" Pony ganz genau....
Sei, so oft es geht, in seiner Nähe. Zeit ist ein ganz besonderer Faktor, wenn es darum geht, Vertrauen aufzubauen. Geh mit ihm spazieren.
Spazieren habe ich mit meinem "Baby" so geübt:
- Handschuhe an, Trense, Führstrick an das Pony, Gerte in die Hand.
- Am Besten erst einmal in einem umzäunten "Klassenzimmer", Roundpen, Viereck, Reitplatz, bis die Übung "sitzt".
- Und nun geht ihr los, z.B. indem Du schnalzt oder "komm" sagst. (immer das gleiche Kommando verwenden). Das Pferd darf nicht weiter vorgehen, als seine Schulter an Deiner Schulter. Dazu nimmst Du den Führstrick in die linke Hand, das Pferd geht links von Dir; die Gerte in der rechten Hand, waagerecht vor Deinem Bauch. Geht das Pferd vor, wedelst Du mit der Gerte vor seiner Nase (ohne diese zu berühren) und sagst: "zurück". Normalerweise macht das Pf. jetzt einen, zwei Schritte zurück. Und die "Bremse" nicht vergessen! D.h. beim Laufen auch mal anhalten: Du sagst "stop" oder "wohw", lehnst Dich etwas zurück. Das Pf. muss anhalten und wieder 1 oder 2 Schritte zurück gehen.
- Bei all diesen Übungen darfst Du das LOBEN nicht vergessen. Jeder noch so kleine Schritt in die Richtung, in die Du willst sollte (zu Beginn) gelobt werde. Das motiviert das Pf. weiter zu machen. Leckerlies solltet Du aber erst am Ende der "Stunde" geben.
- Und diese "Stunde" sollte nicht mehr als 15-20 Min. dauern, wenn Du etwas Neues erarbeiten willst. Geht das Pony gut mit, hält gut an, dann kannst Du mit ihm auch länger spazieren gehen. Aber: ein Pf. kann sich nicht länger, als diese 15-20 Min. konzentrieren, daran solltest Du immer denken. Was das Pferd "kann", das kann es auch über einen längeren Zeitraum machen.
Und wenn Dich das Pony "wegschubst", darfst Du es auch durchaus zurückschubsen: vor die Brust, an den Po, in die Rippen; aber niemals ins Gesicht! Damit würdest Du das Pony "kopfscheu" machen, und vielleicht das bischen Vertrauen, das ihr erarbeitet habt wieder zerstören! Und das willst Du doch nicht.
Und das "grasen gehen" solltest Du erst mal sein lassen.
Zu Fressen: Wenn Du nicht willst, dass Dir das Pony ständig in der Tasche hängt, solltest Du Leckerlies und "außer der Reihe"-Belohnungen abgewöhnen. Damit bist Du nur Futtertrog, aber nicht der Ranghöhere.
Wenn ein richtig erzogenes Pferd während der Arbeit Pause hat, mit Worten und Streichleinheiten gelobt wird, ist dies Belohnung genug.
Und noch eins: Wenn das Pony Dich als Scheuerpfahl benutzen darf (soll heißen, es darf sich an Dir schubbern), dann wird es Dir auch nicht mehr Respekt entgegenbringen, als einem solchen Pfahl. Also NICHT an Dir scheuern lassen!!! Auch wenn Du denkst, dass es Dich ja lieb hat; Nein! Es hat Dich nicht lieb, es will sich nur scheuern!
Geschmust wird nur, wenn DU es willst, sonst nicht!!!
Ich hoffe, Dir ein wenig geholfen zu haben
LG
Rosi