Nichts für ungut: Ich halte es für eine - unter Umständen lebensbedrohlich - gefährliche Angelegenheit, Fragen ins Internet zu verlagern, die zweifelsohne an einen medizinischen Fachmann gehören! Die sinnvollste Antwort kann hier also nur sein: Haus- oder Facharzt aufsuchen und um sachkundige Abklärung bitten! Nur eine Anmerkung: Kein Alkohol hat noch niemandem geschadet ;-)

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Alkoholismus und Diabetes gehen sehr häufig zusammen einher, da hoher Alkoholkonsum die Bauchspeicheldrüse angreift. Wenn diese bereits in Mitleidenschaft gezogen ist, ist es allerhöchste Zeit, medizinische Hilfe in Bezug auf das Alkoholproblem in Anspruch zu nehmen - ein Internetforum ist zwar sicherlich schön anonym, nicht aber hilfreich in dieser Frage, schon gar nicht in der Diagnostik und Behandlung!

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Nun ja - ich bin vom umgekehrten Fall betroffen: Unsere Nachbarn drehen ihre Bässe voll rein, wenn sie ihre "Musik" - oder was sie so nennen - hören und mit ihren Kumpels bzw. einer Horde kreischender Tussis saufen. Wir haben es mit Reden versucht - jahrelang - , wir haben es im Spaß versucht (sie mit Chorälen beschallt, kurzer Lacher, die Botschaft wurde verstanden und für den einen Abend war Ruhe), es ging sogar so weit, dass wir die Polizei gerufen haben weil es mitten in der Woche nachts stattfand - und es gibt keine Ruhe. Ich möchte nicht mein Haus verkaufen und wegziehen müssen, weil eine einzige Familie in dieser Straße nicht in der Lage ist, sich wie zivilisierte Menschen zu benehmen und daran zu denken, dass sie nicht allein auf dieser Welt sind. Somit bringe ich dem "stänkernden Nachbarn" eher Verständnis entgegen und würde dazu anregen, einfach dafür zu sorgen, dass er nicht Deine Musik hören muss, die ihm möglicherweise nicht mal gefällt.

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daß die eigentliche Genesungsphase erst nach 5-7 Jahren Cleansein einsetzt?

In welchem schlauen (?) Buch steht das denn? Pauschalierungen gibt es weder für das eine noch für das andere. Jede Suchterkrankung ist eine potenzielle Rückfallkrankheit - aber auch die einzige Art Erkrankung, die man selbst zum Stillstand bringen kann. Dazu braucht es jedoch nicht nur den körperlichen Entzug, sondern auch und vor allem, sich danach vollständig umzuorientieren. Wenn, wie Oase80 meint, Sucht sei eine Einbahnstraße - woher kommen dann die zahllosen genesenen Abhängigen? Die Frage ist: Woran will ich mich orientieren: An denen, die auf der Strecke geblieben und rückfällig geworden sind, oder an denen, die einen Weg in die Genesung gefunden haben? Die Leber übrigens ist ein sehr regeneratives Organ. Wichtiger ist, dass der Kopf und das Suchtgedächtnis einem nicht einreden, man könne sich ja mal wieder die eine oder andere Dosis - welchen Giftes auch immer - genehmigen. Dafür gibt es Selbsthilfegruppen und viele verschiedene Konzepte. Der Austausch mit denen, die das gleiche erlebt haben, ist sehr wichtig, denn die sind die Einzigen, die wirklich wissen, was in Dir vorgeht, weil sie es selbst kennen.

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miabi90 schrieb: ich werd aber nicht unangemeldet bie ihr vorbeifahren, nicht das sie denkt ich will sie kontrollieren

Das, finde ich, ist schon mal eine gute Grundeinstellung. Ihr nicht das Gefühl zu geben, ein Mensch zu sein, auf den man "aufpassen" muss, sondern für sich selbst verantwortlich zu sein. Sie wird ohnehin nicht trocken werden, weil jemand anders es möchte oder jemand anderem zuliebe, sondern nur um ihrer selbst willen. Um es mit einem alten Werbespruch zu sagen: "Weil sie es sich wert ist". Es ist wichtig, ihr immer eine ausgestreckte Hand zur Verfügung zu stellen. Aber sie selbst muss entscheiden, ob und wann sie sie ergreift. Und wenn es dabei zu Rückschlägen kommen sollte, dann hat niemand "Schuld". Gut ist übrigens, wenn die Angehörigen sich nicht nur kümmern, sondern selbst etwas für sich tun, zum Beispiel in Al Anon Familiengruppen für Angehörige von Alkoholkranken. Man lernt dort nicht nur, die Krankheit besser zu verstehen, sondern auch viel über den eigenen Umgang damit und nicht zuletzt, auch gut für sich selbst zu sorgen. Manchmal muss man nämlich auch "in Liebe loslassen", und das ist oft für Angehörige eine kaum zu bewältigende Aufgabe.

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Ich stelle mir gerade eine Gegenfrage: Was ist die Intention einer solchen Frage???

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Vorsicht vor Verallgemeinerungen! Es gibt nicht "den Alkoholiker" - auch wenn es Parallelen gibt und gewisse Dinge, die die meisten gemeinsam haben. Dennoch sind auch sie so individuell wie "der Mensch" an sich.

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Elbe Klinikum Stade Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik - Chefarzt: Prof. Dr. Martin Huber - Pflichtversorgung für Stadt und Landkreis Stade

Anschrift - Zentrale: Bremervörder Str. 111, 21682 Stade - Psychiatrie: Bremervörder Str. 111, 21682 Stade

Telefon - Zentrale: (04141) 97-0

Das hab ich gerade mal rausgesucht für den Landkreis Stade. Diese Kliniken sind Akutkliniken und nehmen in Notfällen - dies scheint einer zu sein - sofort auf. Normalerweise verfügen diese Kliniken über einen Sozialdienst, über den das Weitere direkt während des Aufenthaltes in die Wege geleitet werden kann. Anrufen, schlau machen und nicht abwimmeln lassen. Wenn es absolut nicht ohne Einweisung geht, einen Notarzt hinzuziehen.

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Mit Hauswirtschaft. Ein Problem, das immer wieder zu hören ist, ist: Wie ersetze ich Alkohol im Essen (z. B. bei Wild, aber auch bei vielen anderen Rezepten) durch Alkoholfreies. Für viele ein Problem und durch relativ einfache Mittel zu lösen - beispielsweise durch Apfel- oder ungesüßten Traubensaft! Bei Rückfragen gern eine E-Mail (ist auf meiner Homepage zu finden). Falls es sich auf ein spezifisches Rezept beziehen soll oder andere Fragen bestehen.

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Jeanny1986 schreibt: "ich denke, wenn man sein leben im griff hat, arbeiten geht, in die gesellschaft integriert ist und auch so das leben durchschnittlich verläuft, kann man nicht von alkoholismus sprechen"

Das Bild, Alkoholiker seien die, die auf Parkbänken saufen und unter Brücken schlafen, ist seit Jahrzehnten überholt. Alkoholismus zieht sich durch alle gesellschaftlichen Schichten, vom Management über den Chefarzt bis zur Putzfrau und zum Langzeitarbeitslosen. Auch ist Alkoholismus nicht geschlechtsspezifisch, auch wenn er bei Frauen immer noch eher "verpönt" ist, was es Frauen schwerer macht, sich Hilfe zu holen. Wenn man aber sein "Fläschchen Bier nach getaner Arbeit" rechtfertigen muss, ist das unbedingt ein Alarmsignal!!

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Hallo Nikeboy, Kliniken und Ärzte setzen es sicherlich zur Akutentgiftung ein, aber das sollte unter ärztlicher Aufsicht, in einer Klinik (Entgiftung) und auf keinen Fall in Selbstmedikation geschehen!!! Bei akuter Abhängigkeit ist ein Entzug ohne ärztliche Aufsicht sehr gefährlich, es kann zu Delirien und Krampfanfällen kommen, beides kann tödlich sein! Dein Freund sollte sich zunächst in eine Klinik einweisen lassen (Entgiftung dauert i. d. R. etwa zehn Tage), dort wird er richtig medikamentiert und ist vor allem, wie gesagt, unter ärztlicher Kontrolle. In einem Krankenhaus, das eine Spezialabteilung für Entgiftungen hat, kann er gleichzeitig Rat einholen, was er weiterhin tun kann. Es gibt viele Möglichkeiten, eine ist die Langzeittherapie. Manchen hilft auch schon eine ambulante Therapie, möglicherweise eine Psychotherapie. Auch sollte er dort seine Depressionen abklären. Unbedingt sollte er eine Selbsthilfegruppe aufsuchen und sich mit anderen Betroffenen austauschen. Zu finden beispielsweise auf www.anonyme-alkoholiker.de. Dort gibt es auch eine Liste von Online-Meetings, falls Dein Freund erst mal anonym bleiben möchte. Dauerhaft natürlich kein Ersatz für eine reale Gruppe.

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Der folgende Satz: "Aber ich denke nicht, dass er Alkoholiker wird. Nur vom Saufen jedenfalls nicht, höchstens wenn er wegen Problemen säuft." ist ziemlicher Unfug. Ich kenne sehr, sehr viele Alkoholiker, und die wenigsten haben wegen Problemen getrunken. Alkoholismus kann auf sehr vielfältige Weise entstehen, es kann Jahre dauern, es kann ganz schnell gehen. Es kann aus "Spaßtrinken" entstehen oder wegen Problemen oder sonstwie. "Gründe" gibt es immer.

Um aber auf die Frage von foxeh einzugehen: Was Du da schilderst, hört sich zunächst sehr bedenklich an, in vielerlei Hinsicht. Ob aber der Vater Alkoholiker ist oder nur eine "wilde Phase" hat, das kann man aufgrund einer solchen Schilderung nicht beantworten. Das würde vieler weiterer Fragen bedürfen: Wie ist es, wenn er keinen Alkohol bekommt? Trinkt er immer, wenn er frei hat? Ich habe es so verstanden, dass er das noch nie gemacht hat und nun zum ersten Mal macht? Es gibt da zum Beispiel einen hilreichen Fragebogen unter dem Link

http://www.loleh.de/html/fragebogen.html

Es hört sich für mich nicht so an, als würde Deine Familie sich damit befassen wollen, aber vielleicht kannst Du einiges "stellvertretend" beantworten.

Letztendlich ist aber vor allem die Frage, wo DU mit Deinen Sorgen bleibst. Mach Dich mal schlau, wo es zum Beispiel Meetings der ALATEEN in Deiner Nähe gibt. Du kannst für Deinen Vater nichts tun und nicht seine Entscheidungen treffen, aber Du kannst auf Dich achtgeben.

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Habe ich gerade erst gelesen: Du glaubst, Dir das Geld bei den Eltern zurückholen zu können?? Wenn ich seine Mutter wäre, würde ich ihm und demjenigen, der mit Forderungen auf mich zukäme, was husten. Wie soll der Knabe jemals Verantwortung für sein Leben übernehmen, wenn Mutti oder sonstjemand immer geradesteht? Aus anderen Suchtbereichen kenne ich zwei Aussprüche: Erstens "In Liebe fallenlassen" - heißt im Grunde nichts anderes, als demjenigen die Chance zu geben, sein Leben zu ordnen, und zwar selbst. Zweitens "Trotz der Hilfe meiner Frau / meiner Mutter /.... habe ich es geschafft" - heißt, die Hilfe "liebender Angehöriger" erschwert den Ausstieg enorm.

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Wenn Du ihm kein Geld gibst, wird er mit einer dem Süchtigen (in manchen Punkten gleichen sich alle Süchte) eigenen Masche kommen: Du liebst ihn nicht und willst ihm nicht helfen. Das Gegenteil ist der Fall. Du hilfst ihm - falls er überhaupt Hilfe annehmen kann - damit, dass er schnellstmöglich Eigenverantwortung übernehmen muss. Dein Freund ist krank und braucht Hilfe. Er sollte einen Therapeuten, eine Beratungsstelle oder eine Selbsthilfegruppe aufsuchen.

Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen findet er, wenn er zum Beispiel "Hilfe bei Spielsucht" oder "Beratung bei Spielsucht" googelt - da gibt es jede Menge Links.

Eine Beispieladresse für eine professionelle - allerdings kostenpflichtige - Beratung: http://www.psychologische-beratung-und-coaching.de

oder vor Ort beim Diakonischen Werk und ähnlichen Einrichtungen, die sind in der Regel kostenfrei.

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Auf keinen Fall Geld geben!!!! Wenn es Dir das Gefühl gibt, Deinem Freund zu helfen, lass Dir sagen: Das Gegenteil ist der Fall! Ein Süchtiger wird immer erst dann etwas ändern, wenn es die NOT-WENDIGKEIT dafür gibt. Solange er immer wieder jemanden findet, der ihm vermeintlich "hilft", es immer für ihn irgendwie weitergeht, wird es diese Notwendigkeit nicht geben. Ich war jahrelang mit einem aktiven Alkoholiker verheiratet. Der wollte immer "morgen" aufhören, dann aber auch wirklich und ganz bestimmt! Wenn ich nur dieses eine Mal noch zu ihm hielte, würde er es schaffen!! Das ist eine Masche, die den Co-Abhängigen dazu bringen soll, immer wieder zu helfen, "weil es ja dieses Mal bestimmt klappt"! Fortsetzung folgt

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Ein Vorbereitungskurs ist eines. Manche schwören darauf. Sicher ist aber: Die Psychologen schauen sehr genau hin, ob jemand sich mit seinem Problem auseinandergesetzt hat oder ob er es verharmlost. Wichtig ist bei der MPU, absolut ehrlich zu sein. Im Fragebogen anzukreuzen, dass man "nur dieses eine Mal" betrunken gefahren ist, ist zum Beispiel tödlich, weil die Wahrscheinlichkeit, dass man gleich beim ersten Mal erwischt wurde, fast gleich Null ist. Besuche eine Selbsthilfegruppe oder eine Beratungsstelle oder such Dir einen Berater wie z. B. unter [...] und setze Dich mit Deinem Trinken auseinander. Der Rest findet sich.

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Nachtrag: Ich erwähnte die Möglichkeit, Rat bei einer Selbsthilfegruppe zu suchen. Wer denkt, er könnte dort jemanden treffen, der ihn erkennt, sollte sich bewusst machen, dass derjenige dann auch nicht wegen Windpocken, sondern wegen des gleichen Problems dort ist. Wem das aber dennoch zu unangenehm ist und wer - aus welchen Gründen auch immer - lieber ganz anonym bleiben möchte, der hat die Möglichkeit, sich an eine Suchtberatungsstelle oder aber an einen beruflichen Berater zu wenden. Ein Beispiel: http://www.psychologische-beratung.de Dies ist aber nur eine von vielen Möglichkeiten.

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Wenn man den Führerschein wegen Alkohol verloren hat, sollte man zunächst sein Trinken hinterfragen. Normalerweise weiß man, dass Alkohol und Straßenverkehr nicht zusammengehören. Wenn man dies nicht mehr beachtet, weil das Trinken "so wichtig" war, ist es vonnöten, sich diese Frage zuerst zu stellen. Man kann Rat in einer Selbsthilfegruppe betroffener Menschen mit einem Alkoholproblem finden. Die Frage ist nicht, was ich tun kann, um den Führerschein zurückzubekommen. Die Frage ist, was sollte ich tun, damit so etwas nicht wieder passiert? Was, wenn ein Mensch zu Schaden gekommen wäre? Somit ist der Führerscheinverlust erstens das geringere Übel, zweitens vielleicht eine Chance zum Neubeginn.

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Was für eine Frage??!! Wer eine solche Frage stellt, darf sich nicht wundern, wenn seine Kinder ihn später dann auch nicht als VATER bezeichnen. Bevor der Vater diese Frage stellt, sollte er sich eine andere stellen: Welche Verpflichtungen habe ich meinen Kindern gegenüber, welche Rechte haben sie an ihren Vater? Was macht es mit einem Kind, wenn sein Vater es als Belastung ansieht und es unzumutbar findet, Wochenenden und Ferien mit ihm zu verbringen? Ich kenne ein Kind, das sich jahrelang mit dem Gefühl geplagt und belastet hat, nicht liebenswert genug für seinen Vater zu sein. Irgendwann ist das umgeschlagen und es hat ganz klar gesagt: "Mein Vater ist ein A...loch." Niemand konnte es dem Kind verübeln - bei dem Vater wird irgendwann die Reue wohl zu spät kommen.

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Die Sache mit dem ganz offensichtlich - zurzeit - erziehungsuntauglichen Vater ist das Eine. Mindestens ebenso wichtig ist jedoch, dafür zu sorgen, dass das Kind eine Mutter hat, die es verlässlich auf einen guten Weg bringen kann. Aus diesem Grund würde ich den gedanklichen Fokus einmal vom alkoholkranken Vater wegnehmen wollen und mich - als Mutter - fragen, wie es zu dieser Beziehung mit einem aktiv trinkenden Alkoholiker kam, was MEINE Motive waren und wo meine eigenen, nicht wirklich gesunden - weil co-abhängigen - Anteile waren. Der Vater des Kindes kann nur selbst etwas tun. Die Mutter ist nun gefragt, sich zu stabilisieren und etwas für ihre eigene Genesung (denn auch Coabhängigkeit ist nicht zu unterschätzen) zu tun und Beziehungsmuster zu hinterfragen, um es dem Kind zu ersparen, dass u. U. in wenigen Jahren der nächste aktiv suchtkranke Mensch in sein Leben tritt.

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