Ich verstehe, dass die Feldstärke in einem inhomogenen Feld der Quotient zwischen der Coulumb-Kraft und der Probenladung ist.
Wie du schon vermutest, ist diese Beziehung nicht nur für inhomogene Felder gültig sondern auch ganz allgemein. "Elektrische Kraft dividiert durch elektrische Ladung" ist eigentlich die Definition der elektrischen Feldstärke und gilt unter allen Umständen.
Aber in einem homogenen Feld ist es komplizierter, denn dort ist die Feldstärke gleich, was ja auch Sinn macht.
Umgekehrt, wenn die Feldstärke überall gleich groß ist, ist es doch viel einfacher, als wenn sie auf komplizierte Art und Weise vom Ort abhängt!
Um hier die Feldstärke zu berechnen, muss man die Spannung durch den Abstand zwischen den Platten dividieren.
Genau, diesen Zusammenhang gibt es und er gilt tatsächlich nur für homogene Felder. Für nicht-homogene Felder ist der Zusammenhang weitaus komplexer (lernt man in der Schule deshalb auch nicht).
Meine Frage ist, ob man auch die erste Formel, die ich hier erwähnt habe, verwenden kann, auch wenn sie nicht allzu praktisch ist. In einem Plattenkondensator treten natürlich die anziehenden und abstoßenden Kräfte gleichzeitig auf. Nehmen wir an, wir haben in diesem Feld eine positive Ladung, die vom negativen Pol angezogen und vom positiven Pol abgestoßen wird. Je näher die positive Ladung am negativen Pol ist, desto größer ist die Anziehungskraft und desto kleiner die Abstoßungskraft.
Die Feldstärke in einem homogenen Feld ergibt sich also aus der Addition dieser beiden Kräfte, oder?
Ja genau, eine Ladung q zwischen den Platten eines Kondensators, in dessen Inneren ein elektrisches Feld mit Feldstärke E vorlegt, erfährt insgesamt (also von beiden Platten zusammen) die Kraft F=q*E. Man kann die Kraft, die die Ladung erfährt, auch durch die Spannung ausdrücken, indem man E=U/d einsetzt:
F=q*(U/d)
Man kann umgekehrt auch die Feldstärke durch die Kraft, die die Ladung erfährt ausdrücken, also F=q*E nach E auflösen: E=F/q. In der Regel ist aber die Kraft, die eine Ladung erfährt eine Größe, die man nicht so einfach messen kann, deswegen berechnet man eher F aus E und nicht umgekehrt.