Hallo,
ich bin ein 16-jähriger Junge, mitten in der Pubertät, und bin momentan im kompletten Gefühlschaos. Nachts, wann ich eigentlich schlafen müsste, werde ich nachdenklich und denke über den Sinn des Lebens nach. Wenn ich daran denke, dass wir alle irgendwann nicht mehr da sind, wird mir desöfteren einfach unwohl und die eine oder andere Träne lasse ich schon über meine Wange laufen.
Schlimmer ist aber, dass ich momentan den Gedanken nicht verkraften kann, dass meine Eltern irgendwann von mir gehen werden, ich könnte mir momentan nicht vorstellen, wie ich das verkraften sollte. Natürlich, wie in jeder Familie hat man, vorallem in der Pubertät, Streit oder Konflikte mit den Eltern, aber ich versuche mich immer nach diesen Auseinandersetzungen zu entschuldigen, sofern ich mich nach einiger Zeit beruhigt habe.
Ich selbst bin nicht wirklich religiös, aber glaube an bestimmte Dinge im Leben, wie an die Personen in meinem Umfeld, an mich und geringfügig auch an die Menschheit. Ein Leben nach dem Tod kann ich mir nur schwer vorstellen, da man manche Sachen einfach akzeptieren muss.
War das bei euch auch so während der Pubertät? Ist das wirklich die Phase der Selbstfindung, also ist das normal im Verlauf der Pubertät. Ich merke gerade auch, wie ich alles wieder einmal auf die Pubertät verschiebe, aber was anderes finde ich gerade nicht.
In einigen Monaten wird mein Vater zudem 50 - und plötzlich wird mir klar, wie viel Zeit ich in den letzten Jahren am Computer oder mit Sonstigem verbracht habe, anstatt die Zeit mit meinen Eltern zu nutzen und zu genießen.
Letzte Woche hatte ich mit meinem Vater auch dieses wahnsinnig tolle Vater-Sohn-Erlebnis, als ich zum ersten Mal richtig am Steuer unseres Auto sitzen und fahren durfte, während mir mein Vater die Grundlagen erklärt hat. Ein tolles Gefühl, von seinem Vater Weisheiten für's Leben zu lernen, einfach ein unbezahlbarer Moment.
Und dann waren wir auch noch an einem speziellen Ort in der Nähe vom Wald, wo mein Vater mich und meine Schwester in der Kindheit immer mitgenommen hat. Und dann hat er einen kleinen Jungen gesehen, der mit seinem Vater Hand in Hand spazieren gewesen ist und der Vater ihm alles Mögliche erklärt hat. Dabei hat er mir erzählt, wie er mit mir immer hier genauso spazieren gegangen ist und ich hatte wirklich Tränen in den Augen, die ich versucht hatte zu unterdrücken, einfach unfassbar, wie schnell die Zeit vergeht meinte er.
Ich breche mal ab, bevor ich hier in dieser emotionalen Phase noch einen Roman schreibe, aber wie nennt man diese Phase oder könnt ihr mir irgendwelche Ratschläge mit für das Leben geben? Ich möchte mich nicht mehr so hineinsteigern in diese philosophischen Fragen, denn die Sache mit dem Tod meiner Eltern macht mich auch total fertig.
Ich wäre wirklich froh darüber, wenn ihr mir ein wenig beistehen könntet und eine Antworten parat hättet. Vielen Dank.