Philosophie oder Religion auf Lehramt studieren?

Hallo an alle zusammen,

da ich mich momentan für Gymnasiallehramt in Norddeutschland bewerbe, hätte ich eine Frage zur Wahl meines zweiten Faches. Ich habe mich ein wenig informiert für welche Fächer eher der Bedarf da ist (ich habe mich allgemein für alle norddeutschen Bundesländer informiert, da ich meine Wahl für ein Bundesland noch nicht getroffen habe), da war (natürlich nach Informatik, Physik und Chemie) auch eher eine Tendenz für evangelische Religion zu sehen und weil ich das nicht abwegig finde, ziehe ich es als Zweitfach in Erwägung.

Nun wäre meine erste Frage, ob ihr mir das empfehlen könnt (eben auch auf Grund von Berufsaussichten) und ob es überhaupt Sinn macht das zu studieren, wenn teils Diskussionen aufkommen, ob der Religionsunterricht abgeschafft werden soll. Außerdem stellt sich bei mir die Frage, ob ich statt Religion, lieber Philosophie als zweites Fach nehmen soll, was mich vom Stoff fast mehr interessiert. Das Fach war ja in den vergangenen Jahren immer mit "Arbeitslosigkeit" assoziiert worden, um es mal ein bisschen zu übertreiben. Ich bin mir nicht sicher, ob es dafür überhaupt den Bedarf gibt, ich hatte das Fach nie in der Schule, allerdings wurde mir von einer Studienberatung gesagt, dass mehr Schulen das Fach als Unterrichtsfach aufnehmen und falls der Religionsunterricht wirklich mal abgeschafft werden sollte, wäre das ja eine Alternative. Könnte mir das jemand helfen oder über eigene Erfahrung / eigenes Wissen berichten? Ich wäre sehr dankbar!

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Es ist sinnvoll und gut, dass Du Dir über Deinen Arbeitsplatz schon vor Start des Studiums Gedanken machst. Aber Du kannst nicht alle Entwicklungen voraus sehen. Philosophie studiert man nicht, um einen beruf als Philosoph auszuüben. Dieses Fach ist wichtig als Strukturfach für das gesamte Leben und eigentlich für alle Fächer. Also studiere Philosophie weil Du Fragen an das Leben hast, weil du Wissenschaftskritik üben willst, weil Du es spannend findest oder was auch immer. Es lohnt sich. 

Aber wenn Du einen Beruf "studieren" willst wirst Du ohnehin kaum Chancen haben. Einen Beruf erlernt man. Das Studium ist eine gute Grundlage. Aber meistens lernst Du das, was Du wirklich brauchst im Praktikum, Referendariat oder Vikariat. Du lernst im Studium v.a. Dir eigene Themen zu erschließen. Du bekommst einen Überblick über Dein Fach. Du lernst wie andere, Fragen vor Dir beantwortet haben und welche Empfehlungen und Leitlinien sie aussprechen. Aber Deine Aufgaben im Beruf werden so gestellt sein, dass Du immer neu dazu lernen wirst.

Wähle das Studium 1. nach deinen Neigungen (was macht Dir Spaß), 2. nach Deinen Fragestellungen (was willst Du wissen) und 3. schau Dir die Chancen auf dem Arbeitsmarkt an, sie können sich ständig ändern. 

Mach so viel Praktikum wie möglich! 

Viel Erfolg! 

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