Ich gebe trotz der bereits zahlreichen Antworten noch meinen Senf dazu, weil die alle ein übliches Problem haben: Sie gehen nicht auf die üblichen Denkfehler ein, die bei dem Thema immer solche Verständnisprobleme verursachen. Also:
- Evolution ist keine Theorie im Sinne von "vielleicht so", sondern funktioniert, ist beobachtbar und kann simuliert werden.
Zum Beispiel schaffen es Viren immer wieder, immun gegen Behandlungen zu werden, indem sie sich über Generationen verändern, egal wie gut diese Behandlungen sind. Was dabei passiert ist nichts anderes als Evolution. Die Viren reproduzieren sich nicht immer 100% gleich, sondern manchmal mit kleinen Veränderungen, von denen manche für sie quasi ein Vorteil sind. Das passiert ganz ohne Eingriff von außen, ohne Kreativität, ohne Planung.
Auch gibt es in der Informatik so genannte "genetische Programmierung". Dabei wird versucht, eine möglichst gute Lösung für eine Aufgabe zu finden, indem man vom Computer ein Programm zufällig verändern lässt. Macht man das oft genug (mit oft meine ich _verdammt oft_, öfter als du es dir auch nur ansatzweise vorstellen kannst), findet man Lösungen, die perfekter sind als alle von noch so guten Programmierern erdachte.
- Auch Chaos kann Ordnung entstehen.
Was dein Physiklehrer meint, ist dass die Entropie in einem geschlossenen System nur zunehmen kann, wobei Entropie "Grad der Unordnung" meint. Es kann aber trotzdem Ordnung entstehen, die sozusagen an anderer Stelle durch umso mehr Unordnung ausgeglichen werden kann. Wir haben praktisch ein ganzes Universum, in dem die Unordnung zunehmen kann, also mehr als genug. (Sehr vereinfacht ausgedrückt ;) aber hoffentlich verständlich).
- Es wurde nicht ein Fisch zum Leguan.
Ein weiterer Denkfehler ist, dass unterschätzt wird, wie viele Veränderungen notwendig waren und wie klein die jeweils waren. Das liegt auch daran, dass ein normaler Mensch sich nicht vorstellen kann, wie viel Zeit die zig Milliarden Jahre waren, die es benötigte, dass sich so etwas komplexes wie ein Fisch oder ein Leguan entwickeln konnte.
Wie oben schon erwähnt, müssen die Veränderungen eben nicht kreativ gewesen sein. Die meisten Veränderungen waren sogar Mist, führten zu Unfruchtbarkeit oder anderen Problemen, wodurch sich im Laufe von tausenden und tausenden von tausenden Generationen nur die besten durchsetzen konnten.
Wie schon in einer anderen Antwort erwähnt wurde, gibt es kein Kontra und wie ich schon sagte ist Evolution keine Theorie. Die Alternative dazu ist "intelligent design", also Schöpfung. Das ist nicht unmöglich (die Wissenschaft ist sehr vorsichtig mit dem Wort "unmöglich" ;) mehr dazu beim Thema "Erkenntnistheorie", aber in Vergleich zur definitiv funktionierenden Evolution einfach unglaublich unwahrscheinlich, nicht überprüfbar und basiert nicht auf Forschung, sondern auf simplen Behauptungen.