Man hört, dass die deutsche Rechte und insbesondere Rechtsradikale in Deutschland in ihrer Meinung sehr von der in Deutschland ziemlich breiten Verurteilung des Kriegs des Putin-Regimes gegen die Ukraine abweichen und mehr oder weniger offene Sympathien für Russland zeigen.
Ist das wirklich in der Rechten eine durchgängige Mehrheitsmeinung? Mich würde das sehr überraschen, denn die Russen waren für die Rechten lange ein vorrangiges Feindbild. Im Nazireich und in der NSDAP schon lange vor 1933 galten sie als "bolschewistische Untermenschen". Zum einen war der Bolschewismus Todfeind-Ideologie der Nazis und weiterer rechter Kreise, zum anderen galten die slawischen, insbesondere die russischen Völker als minderwertige Rasse, die dazu geboren seien, als Sklaven zu leben - womit sie kein neues Gedankengut schufen, sondern altes ausgriffen, dass sich ja auch in der Herkunft des Wortes Sklave von Slave wiederspiegelt.
Nach 1945 war "der Russe" weiterhin ein Haupt-Feindbild der deutschen Rechten, bis weit in bürgerlich-rechte Kreise beispielsweise in die Unionsparteien hinein. Rechtsradikale hielten lange weiterhin die osteuropäischen Völker für "rassisch minderwertig", auch nach 1990.
Heute aber zeigt sich beispielsweise die AfD betont russlandfreundlich und manche Neonazis reisen als Kämpfer auf russischer Seite in die Ukraine und rechte Kreise greifen die Unterstützung für die Ukraine und die Sanktionspolitik Deutschlands scharf an und fordern stattdessen die Akzeptanz der russischen Interessen und ihrer aggressiven Politik gegen die Nachbarländer.
Woher kommt nun plötzlich diese Russlandfreundlichkeit bei der deutschen Rechten und wie weit ist sie tatsächlich verbreitet? Wie weit geht sie, wer kann Details über den aktuellen Stand der Haltung Rechter Kreise zu Russland und speziell zu dem Überfall auf die Ukraine und zu dem Putin-Regime der letzten Jahre geben?