Gegenfrage: Siehst du deinen Hund als Resteverwerter? Ich nicht. Schon deshalb bekommt er von mir keine Essensreste. Ich finde es ja amüsant, dass sich hier so allerhand Leute regelrecht als "Experten" aufschwingen, von wegen, vor 100 Jahren gab es auch nur Rester und die Hunde seien gesünder gewesen. Solche Behauptungen halte ich schlicht für Blödsinn. Vor 100 Jahren lebten die Hunde ganz anders, noch viel ursprünglicher bzw. natürlicher und der Speiseplan der Menschen war auch ein anderer. Auch die medizinische Versorgung von Mensch und Tier ist mit der heutigen nicht vergleichbar, diverse Krankheiten noch gänzlich unbekannt. Schwerkranke Tiere sind einfach verstorben, nur die gesunden sind alt geworden. Klar, dass es da weniger kranke Hunde gab. Heute geht man mit dem Hund zum Tierarzt und er kann trotz gesundheitlicher Einschränkungen dank medizinischer Versorgung gut weiter leben. Es ist also Nonsens, dass ja früher, wie es suggeriert wird, Hunden besser ging. Pinscher z.B. waren vor 100 Jahren reine Selbstversorger, die sich von Ratten und anderen Nagern ernährten und nur dazu gehalten wurden, Haus und Hof frei davon zu halten. Bisweilen war das Nahrungsangebot in der Bevölkerung so knapp, dass Hunde und Katzen aufpassen mussten, nicht vom Mensch gefressen zu werden, da blieb dann für den Hund nicht viel übrig an Essensresten. Hunde lebten überwiegend draußen und besserten dort ihr karges Nahrungsangebot auf. Wie gesagt, auch wenn es Essensreste gab, waren das andere als heute, viel ursprünglichere, meist selbst hergestellte Lebensmittel ohne Chemie, Geschmacksverstärker, Pestizide, künstliche Aromen und sonst was für Würzmischungen etc.pp. Heute ist auch das Wissen und Bewusstsein über für Hunde verträgliche und ungesunde bis giftige Lebensmittel viel ausgeprägter. Viele für den Mensch bekömmliche Lebensmittel sind für Hunde hochgiftig, wie z.B. Schokolade, Weintrauben, Rosinen etc. In vielen Lebensmitteln sind heutzutage allerhand versteckte Gifte, die sich allenfalls aus dem Kleingedruckten auf der Verpackung ergeben. Drum ist es nicht Mumpitz, sondern ein guter Rat, wenn es heißt, gebe deinem Hund keine Essensreste, zumindest nicht den Rest Pizza, Hamburger, Chips, Wurst, Soße u.v.m. Eine Scheibe Käse, eine Karotte, gekochte Kartoffeln, Reis, ungewürztes Fleisch, ein Stück Apfel sind okay (wobei im Apfel Zucker ist, Zähneputzen dann nicht vergessen, war früher auch anders, Wölfe leisteten beim Mahl Schwerstarbeit und reinigten so auch die Zähne), ansonsten ist hochwertiges und ausgewogenes Hundefutter zu empfehlen, angepasst an den heutigen Bedarf und die heutigen Lebensumstände der Hunde.
Nierenstau dadurch, dass man zu selten mit dem Hund Gassi geht... Hund saugt such dann selber ab... Was man hier für Schwachfug liest! Wird der Druck zu groß, uriniert der Hund in die Wohnung, er kann dann gar nicht mehr anders, ggf. sucht er sich hierfür noch ein Versteck, so dass man es nicht gleich bemerkt. Er verliert somit seine Stubenreinheit. Er leidet psychisch sehr darunter und entwickelt Verhaltensauffälligkeiten. Aber ursächlich für Nierenstau sind andere Dinge, wo der Hund tatsächlich Probleme beim Harnabsatz bekommt. Mein Hund hält über die Nacht locker 12 h durch. Aber die schläft er dann auch, so dass sämtliche Vitalfunktionen runtergefahren werden und der Hund dadurch tatsächlich weniger muss. Tagsüber gehen wir ca. alle 3 bis 5 h. Er hält aber auch 6 h und länger durch. Zuhause ruht und schläft er viel. Ihm wurde auch nicht aberzogen, sich bemerkbar zu machen, wenn er ganz dringend muss, z.B. bei Durchfall, wie viele andere Idioten es tun, weil ja angeblich der "Rudelchef" über alles bestimmt. Bevor es also zum Nierenstau kommt, beißt mir mein Hund eher in die Wade und zerrt mich zur Tür, damit ich ihn rauslasse... ;-)
Warum bekommt man hier nur falsche Antworten? Es ist ein Mythos, dass Milch die Schleimproduktion anregt. Das kann man ohne Probleme via Google nachlesen. Milch und Kakao selbst entfalten im Mund und Rachen ihre schleimige Konsistenz. Sind Hals und Rachen trocken und daher gereizt, da die Schleimhäute angegriffen sind, wie das eben so ist bei Erkältungen, dann sorgt der schleimige Film, der sich auf Hals und Rachen durch das Trinken von heißem Kakao legt für eine Verbesserung der Erkältungssymptome. Die Schleimproduktion des Körpers selbst wird hierdurch jedoch nicht angeregt und schon gleich gar nicht in den Bronchien etc., da die Milch bzw. der Kakao gar nicht in die Atemwege gelangt. Einzig aufpassen muss man mit dem Milchkonsum bei gleichzeitiger Einnahme von bestimmten Antibiotika, da Milch und Milchprodukte sich negativ auf die Wirkung bestimmter Antibiotika auswirkt. Steht dann aber in der Verpackungsbeilage des Medikaments.
Garten umzäunen und fertig. Woher soll ein Hund wissen, an welchen Busch oder auf welche Wiese am Wegesrand er darf und wo nicht? Klar zieht man ihn mit der Leine weg, wenn es klar erkennbar ist, dass Privatbesitz, aber ich finde, ein Hund ist schon gut erzogen, wenn er auf die Wiese zum Pinkeln geht und nicht etwa auf den Weg oder an eine Hauswand macht. Für meine Begriffe darf er das, wilde Tiere tun es auch. Was ist mit Mardern und anderen Nagern, Füchsen, Vögeln, Katzen etc.pp.? Ist es auf einer Wiese so viel hygienischer, wenn mein Hund nicht Pippi darauf macht? Hundepippi ist wie Dünger, zunächst einmal wächst dann das Gras besser und im Gegensatz zu Wildtieren sind Hunde i.d.R. geimpft und gesund. Wer sich darüber aufregt, dass ein Hund auf einer Wiese am Wegesrand Pippi macht, kann nur ein Hundehasser oder ein ziemlicher Dummkopf sein. Es gibt nämlich schlimmeres. Und Stinken tut es im Übrigen auch nicht, der Urin versickert. Mit dem nächsten Regen wird der Rest weggespült. Was würde es sonst muchten den ganzen Tag im Park, auf den Hundeplätzen usw.
Oh man, zig Antworten und keine einzige wirkliche Lösung. Schnauzgriff, Schimpfen, Pfoten treten, Knie anheben... Die Dummheit kennt halt keine Grenzen und so bekommt man wirklich immer wieder so einen Sch*** zu lesen und zu hören, wenn es darum geht, Hunden das Anspringen abzugewöhnen. Schimpfen ist da noch eine tierfreundlichere Methode, ist zwar auch falsch, aber gerade noch ok. Schnauzgriff, Pfoten treten oder gar Knie anheben gehen allerdings gar nicht! Insbesondere Knie anheben kann beim Hund zu erheblichen Verletzungen führen (z.B. Rippenbrüche). Ich kann euch ja mal mein Knie vor die Brust halten, während ihr angerannt kommt!!! Generell hat Gewalt, egal ob körperliche oder seelische, in der Hundeerziehung nichts zu suchen, ihr "Hundeversteher"!
Die nachhaltigste Lösung, die man auch in der Fachliteratur immer wieder genannt bekommt und auch auf Fachseiten im Netz nachzulesen ist: Ignorieren!!!!! Man dreht sich einfach wortlos weg vom Hund und ignoriert ihn so lange, bis er am Boden bleibt. Auch "Nein", "Aus" oder ähnliches hat zu unterbleiben, weil dem Hund damit nur das gegeben wird, was er gerade mit dem Anspringen einfordert: Aufmerksamkeit! Erst wenn der Hund ruhig am Boden bleibt und einen somit nicht mehr anspringt, wendet man sich ihm wieder zu, begrüßt ihn und lobt ihn sogleich ausgiebig! Das erwünschte Verhalten, nämlich das nicht Anspringen, wird somit belohnt. Wiederholt man dies immer wieder, begreift der Hund recht schnell, welches Verhalten zur Begrüßung erwünscht ist bzw. welches Verhalten zum vom Hund gewünschten Ergebnis führt und welches eben genau zum Gegenteil.
Da Hunde einen Anspringen, weil sie einem die Mundwinkel lecken möchten, um Futter zu erbitten und es insoweit eine Geste der Unterwürfigkeit darstellt, die völlig natürlich ist, wird es der Hund nicht verstehen, wenn man ihn für's Anspringen ausschimpft oder ähnliches und auch aus der Sicht des Menschen ist es völlig sinnfrei, Gesten der Unterwerfung in irgendeiner Art und Weise zu bestrafen. Daher sollte in einem zweiten Schritt ein Alternativverhalten antrainiert werden, mit dem der Hund sein Bedürfnis befriedigen kann. Alternativen können z.B. sein:
- Sitzen des Hundes, bis der Mensch den Hund begrüßt
- dem Hund die Hand anstelle der Mundwinkel zum Abschlecken anbieten, einfach hinhalten und siehe da, der Hund nimmt das Angebot im Regelfall gern an
Das alles trainiert man so lange, vielleicht noch mit 'nem Freund oder einer Freundin oder halt im Team mit anderen Hundehaltern, bis der Hund es gecheckt hat, was gewünscht ist.
In der Zwischenzeit gilt ganz einfach: Den Hund von fremden Menschen fernhalten, so dass er erst gar nicht die Gelegenheit dazu bekommt, sie anzuspringen. Im Klartext heißt das: In der Öffentlichkeit den Hund an die Leine nehmen. Bei Besuch zuhause den Hund auf Distanz zu diesem bringen, bis sich der Hund beruhigt hat, also entweder den Hund für paar Minuten in einen anderen Raum bringen oder aber eben den Hund festhalten, bis sich die Situation für ihn entspannt hat.
Fertig. Alles andere ist Stammtischgebrabbel.
Da die Frage nicht abschließend beantwortet wurde und durchaus auch für andere interessant ist:
Nein, Pfeffer ist kein probates Mittel zur Hundeerziehung! Wie alle scharfen Gewürze (z.B. Chili) bewirkt es starke Reizungen der Nase sowie des Verdauungstraktes. Diese können sich entzünden (dies ist sogar sehr wahrscheinlich, wenn man es ihnen pur zuführt).
Pfeffer ist somit ein Angriff auf die Gesundheit eines Hundes. Wer es zur Erziehung einsetzt, sollte sich überlegen, ob ein Hund überhaupt ein geeignetes Haustier für ihn ist.