Kannmir jemand helfen? Was fehlt mir?

Samstag abends ist es still bei mir. Etwas fehlt. Ich spüre die grosse innere Leere, die Unzufriedenheit mit mir selbst, die Intoleranz gegenüber mir und meiner Familie und der Wunsch, einfach nur so zu sein, wie alle anderen. Normal zu sein. Integriert in der Gesellschaft. Ich hatte immer davon geträumt, dies einmal erreichen zu können. Jahrelang. Nun bin ich 17 und es hat sich immer noch nichts geändert. Ich habe immer noch keine Freunde, überhaupt keinen Kontakt zu Familienmitgliedern, fühle mich einsam, ausgestossen, verwahrlost und gehasst. Ich brachte meinen Eltern grosses Unglück, ihr Leben wäre ohne das meine besser. Ich spüre es jeden Tag, werde durch diese Tatsachen und Umstände innerlich geprägt und zerrissen; der Wunsch, integrierter Bestandteil dieser Gesellschaft zu werden ist stärker da denn je, denn er erscheint mir mit jedem Tag auch unerreichlicher denn je. Wir hatten nie besonders viel Geld. Aber wir leben in einer Gegend, in der der Wert eines Menschen proportional mit dessen Vermögen steigt. Nicht nur der soziale Rückhalt, sondern auch der finanzielle fehlt mir, um mir das Gefühl zu geben, mich in dieser Welt einfinden zu können. Ich gehöre keiner speziellen Ethnie, Kultur oder Religion an: Ich war lediglich schon immer anders, und so waren es auch meine Eltern, allerdings waren sie es vor allem im negativen Sinne. Ich spüre das dringende Verlangen, mir durch Geld und Reichtum soziale Akzeptanz zu verschaffen und Freunde zu finden. Ich definiere mein Selbstwertgefühl über Geld, Noten und den Bildungsstand meiner Eltern. Dabei befinde ich mich in einem Teufelskreis, jeden Tag werden die Selbstzweifel grösser, das seelische Leid schlimmer, aber ich kann mit niemandem darüber reden, meine Eltern gestehen ein, der Situation nicht gewachsen zu sein, sie können mir nicht helfen.

Was fehlt mir ? Gibt es irgendeinen Menschen da draussen, der mich versteht ?

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Ich weiß nicht viel, jedenfalls momentan nichts brauchbares, außer vielleicht, dass man die ersten Schritte selbst gehen muss.

Aber ich verstehe, was du meinst. Vielleicht hilft dir das ein bisschen.

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Bin ich falsch oder sind es die Leute um mich herum?

Mir wird oft vorgeworfen, dass ich sehr kalt und unnahbar bin.

Ich gebe zu, dass das stimmt: Im Gegensatz zu vielen anderen mache ich das aber nicht absichtlich, es ist einfach meine Art: Ich bin ein freundlicher Mensch, aber ich "fühle"einfach häufig nichts, wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen geht: Wie ich mich verhalten muss, weiß ich viel mehr durch gesellschaftliche Normen, die ich im Laufe meines Lebens gelernt habe. Ich habe schon immer so eine Neigung gehabt, aber in den letzten Jahren wurde das stärker.

Trotz dieser "Anpassung" merken aber immer noch Menschen in meinem Umfeld, dass ich halt bin wie ich bin: Ich finde dieses Zwischenmenschliche einfach "anstrengend", je länger ich lebe, desto mehr fällt mir das auf: Menschen haben ständig Probleme, sie belasten einen damit und ich denke mir einfach "Wenn mir sowas egal ist, dann können mich auch die Probleme der Leute nicht belasten".

Ich hatte die letzten Jahre auch viele depressive Menschen in meinem Umfeld, ich habe einfach gemerkt, dass mich das unglaublich viel Energie kostet. Klar ist mir nicht alles vollkommen gleichgültig, aber mit der Zeit fühle ich mich emotional einfach abgestumpft, weil ich mich wie ein Becken für die Probleme der Menschen gefühlt habe.

Am liebsten würde ich den Menschen sagen, dass sie sich umbringen sollen anstatt mich damit zu behelligen (und ich denke das wirklich oft), aber ich sage es nicht:

Ich verstehe die Menschen einfach nicht, ich meine, sie sind körperlich vollkommen gesund, sie haben ein Dach über dem Kopf, sie haben Essen und trotzdem regen sie sich über Nichtigkeiten auf und schwafeln den lieben langen Tag über Probleme.

Ich definiere ein schönes Leben dadurch, dass ich nach Selbstverwirklichung strebe (physisch/psychisch), ich weiß, dass - solange ich körperlich gesund bin - alles in Ordnung ist, psychische Probleme/Belastungen bringen mich nicht um: Könnte es sein, dass ich die Menschen gerade deshalb nicht verstehen kann?

1-2 dieser Menschen möchte ich nicht verlieren, aber ich möchte auch nicht, dass sie mich damit "nerven" - wie kriege ich das hin?

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Ich kann dieses Problem durchaus sehr gut nachvollziehen.

Es ist gut, wenn man einmal mit denen darüber redet, die man schätzt. Sie werden das bestimmt zumindest akzeptieren können, wenn sie es vielleicht auch nicht unbedingt verstehen.

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Eigentlich ist es sogar sehr gut, wenn der andere direkt ist, finde ich. Dann weiß man wenigstens, woran man ist.

Und solange du niemanden zu Nahe trittst oder verletzend wirst, ist das eine durchaus positive Eigenschaft.

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Natürlich. Sie vertrauen zwar vollkommen darauf, dass Gott es gut machen wird, aber sie denken auch an die anderen, "ungläubigen" Meschen, die nach ihrem Tod kein Leben finden werden. An die Menschen, die sie lieben und von denen sie so für ewig getrennt werden würden.

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Glas drüber stülpen, Postkarte oder Papier drunter, in die Freiheit entlassen. Aber wahrscheinlich ist sie jetzt schon so verletzt, dass sie sowieso bald stirbt...

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Eine eigene Persönlichkeit hat schon ein Baby oder Kleinkind. (Wie man an den nicht allzu seltenen Sandkastenstreitereien beobachten kann.) Aber das wahre "Ich", das wächst und reift im Laufe der Zeit.

Es ist nur oft so, dass man es nicht bewusst wahrnimmt, beziehungsweise es schon wahrnimmt, aber für etwas unbesonderes hält. Daher spricht man von der Selbstfindung. Etwas entdecken, was eigentlich schon immer da war und es sich ganz bewusst vor Augen führen. 

Man kann auch an sich selbst arbeiten, aber das sollte man erst, wenn man sich selbst akzeptiert hat. Ansonsten "arbeitet" man vielleicht versehentlich an Dingen, die eigentlich bereits perfekt sind. Nur in den eigenen Augen eben nicht.

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Du könntest dir ersteinmal irgendwelche Schwimmhilfen besorgen, damit du dich sicherer fühlst. Also keine Schwimmflügel oder so, sonder z.B. ein Brett. Am besten hast du dann noch Menschen bei dir, die dich ermutigen.

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Was ich an vielen Jungs schätze, ist diese oftmals lockere, unkomplizierte Art. An meinen Freunden mag ich besonders ihren Humor und ihr Liebenswürdiges Wesen, das sich manchmal hinter einem aufgesetzten Macho-Gehabe versteckt.

Cool finde ich es, wenn Jungs intelligent sind, es aber nicht so zur Schau stellen.

Ich würde am liebsten mit dem Jungen zusammen sein, der mich ergänzt, schätzt und versteht.

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