Ich habe ein TikTok gesehen, das mich wirklich wütend gemacht hat. Da wurde ernsthaft behauptet, dass Kinder ihren Eltern alles schulden – einfach nur, weil diese sie auf die Welt gebracht haben.
Mal ehrlich: Diese Haltung ist für mich nicht nur veraltet, sondern zutiefst problematisch. Niemand wird gefragt, ob er geboren werden will. Kein Kind entscheidet sich freiwillig für seine Existenz, seine Familie oder die Welt, in die es hineingeworfen wird. Und dann soll es "Dankbarkeit" schulden – für eine Entscheidung, die andere getroffen haben?
Natürlich: Eltern übernehmen Verantwortung, investieren Zeit, Geld, Energie – das verdient Anerkennung. Aber das ist Teil ihrer Aufgabe, kein Handel. Kinder in eine Art Schuldverhältnis zu zwingen, nur weil sie existieren, klingt für mich eher nach emotionaler Erpressung als nach gesunder Beziehung.
Mich würde interessieren, wie ihr das seht. Gibt es wirklich eine moralische "Schuld", die Kinder ihren Eltern gegenüber haben? Oder ist das einfach ein Relikt alter Denkmuster?