Hai Bosshaftig,
sicher kennst du den Kanal empirische Jenseitsforschung, YouTube oder Thanatos.TV. Da geht es nur um solche Zeugnisse. Mir ist das bei einem Verkehrsunfall passiert, innerhalb von 0,75 Sekunden Flugzeit aus dem Mopedsattel gegen eine Mauer. Doch die Erfahrung hatte alle Zeit der Welt, um sich in völliger, heiliger Ruhe zu entfalten. Ich habe für mich selbst ein Buch darüber geschrieben, und obwohl ich nichts interpretiert, sondern nur beschrieben habe, sind das 90 A4-Seiten in 9-Punkt-Schrift. Das soll sagen, dass eine solche Erfahrung eine ziemliche Tiefe hat. Zentrum war eine Begegnung mit einem Engel (ein Mann im Mönchsgewand). Hinter ihm war die Präsenz Gottes zu spüren. Das war vor über vierzig Jahren, aber jedes Detail ist mir noch in Erinnerung wie soeben erst passiert. Eine solche Erfahrung ist wie in der Bibel: Die Erscheinung Gottes in Person eines Engels ist so intensiv, dass man "auf das Angesicht fällt". Sie ist wie ein Stromschlag, der absolut wach, präsent und ehrfürchtig macht, eine Mischung auf Erschrecken, wie man vor nichts Weltlichem erschreckt und zugleich ein Erstaunen ohne Grenzen, totales Zwittergefühl. Im Nu wird Gott wahrnehmbar an seinen "Attributen": Das Du, die Herrlichkeit, das Heilige, die Klarheit, die Ordnung. Man sieht ihn nicht, aber seine Präsenz durchleuchtet die Seele, die sich sofort an ihren Schöpfer erinnert. Alle persönlichen Wertvorstellungen richten sich wie Eisenspäne nach einem starken Magneten aus, die sich danach alle auf Gott ausrichten. Das ist das Innere des Phänomens mystische Vision.
Doch sie hat noch eine Außenseite: Einen Auftrag. Wer gläubig ist, weiß was Gott von uns will: Ihn lieben und ehren, indem man den Nächsten liebt wie sich selbst und ihm beisteht, wenn er in Not ist. Die Bibel ist das "Auftragsbuch".
Insgesamt ist eine religiöse Vision, wie man die Nahtoderfahrung auch nennt (oder Privatoffenbarung oder mystische Vision), etwas, nachdem das Leben nicht mehr so ist wie vorher. Sie macht auf jeden Fall gläubig, mindestens aber "spritituell" (wenn man sie nicht richtig deuten kann). Wobei zu sagen ist, dass nicht jede Nahtoderfahrung eine göttliche Vision zeigt. Es gibt auch andere, und oft mischen sich Fehlinterpretationen ein. Diese eine göttliche Begegnung war und ist ein derartiges Trauma, dass ich vierzig Jahre gebraucht habe, um das zu verarbeiten. Und trotzdem überragt sie an Heiligkeit und Schönheit alle übrigen Erlebnisse wie ein Bergmassiv eine Hügellandschaft. Ich hoffe, das hilft dir.