Wenn dir das Christentum zu unlogisch scheint, das Judentum aber zu kompliziert, dann bietet sich die Möglichkeit an, dass du dich einfach als "Deist" oder "Theist" definierst, aber konfessionslos bleibst.

Im Judentum ist man sich bewusst, dass jüdische Gesetze eben auch auf ein konkretes Volk (früher in einem konkreten Land, dann in der Diaspora) zugeschnitten sind, und es besteht kein Bestreben, im Gegensatz zu anderen Religionen, die ganze Welt zu missionieren.

Es gibt das Konzept der "noachidischen Gebote", d.h. der Gesetze, die für alle Menschen gültig sind, das sind nur 7 recht allgemeine Gebote wie nicht morden, nicht stehlen u.ä.

d.h. laut Judentum ist konfessionslos & theist durchaus OK...

Man muss sich nicht unbedingt die Mühe machen, zu konvertieren...

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Weil die Deutschen gerne Bündnisse brachen und keinerlei Absicht hatten, sich ans Völkerrecht zu halten.

Sie kamen sich dabei auch noch besonders schlau vor...

So war der Gegner nicht vorbereitet...

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Er ist schon vor der Nazi-Zeit in die Schweiz emigriert.

Er wurde nicht explizit verboten, aber auch nicht gedruckt, keine Zeitung traute sich, ihn zu drucken, weil er sich regimekritisch geäussert hatte...

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Du musst nur diese Website aufmerksam und zu den richtigen Themen lesen, und du wirst feststellen, dass Antisemitismus in Deutschland heute gesund und munter ist...

Manchmal entfernen die Moderatoren die schlimmsten Exzesse, was das Bild ziemlich verfälscht...

Aber du findest das Phänomen auf den Kommentarspalten der Tageszeitungen und Wochenmagazine, etc...

Besonders wenn die Leute sich anonym fühlen, zeigen sie, was sie tief innen drinnen denken...

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Also wenn du meinst: den Juden in den von Deutschland besetzten Gebieten zwischen 1933 und 1945, dann eindeutig den Juden.

Du musst wissen, dass die Deutschen es sich zum Ziel gesetzt hatten, sämtliche Juden in Europa, sie bezifferten die Zahl mit 11 Millionen zu ermorden. Und sie haben sich sehr bemüht, das auch umzusetzen, es gab praktisch kein Entkommen. Wenn man es nicht schaffte, auf der russischen Seite der Front zu bleiben, bzw. das Gebiet, das Deutschland besetzt hatte, zu verlassen, dann hatte man als Jude fast keine Überlebenschance.

Das haben die Amerikaner mit den Schwarzen nicht gemacht. Es bestanden teilweise sehr schlechte Bedingungen, Menschen starben an Seuchen u.ä., aber sie wurden nicht systematisch ermordet.

Nein, was die Deutschen da von 1933 bis 1945 gemacht haben war ziemlich einzigartig auf der Welt, besonders in diesen Dimensionen.

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Tja, das hat sich halt historisch entwickelt, und es wäre interessant, das anhand von Dokumenten nachzuzeichnen, z.B. Wochenschauen von 1945 gegen späteren Diskurs.

Du musst wissen, dass in weiten Teilen der deutschen Bevölkerung ein ungeheurer Enthusiasmus für die Nazis und für ihren Krieg herrschte - so lange sie gewannen.

Kommt hinzu, dass bis 1944 keine Kampfhandlungen auf deutschem Gebiet stattgefunden haben.

d.h während die Deutschen mit ihrer Wehrmacht, SS, Hilfspolizei, etc. die Zivilbevölkerung von anderen Ländern terrorisierten, ausplünderten, ermordeten, lebten die Deutschen weitgehend ein normales Leben. ab 1943 fiel ihnen vielleicht auf, dass immer mehr Soldaten an der Front fielen, aber sie waren insgesamt nicht gross beeinträchtigt, während die Deutschen selbst in Ländern wie Jugoslawien, Polen, der Ukraine etc. wirklich wüst wüteten.

1945 sagten die Deutschen "Wir haben den krieg verloren", nicht "wir sind befreit".

Aber mit der Zeit merkten die Deutschen, dass es angesichts der riesigen Verbrechen der Nazis vielleicht doch nicht so gut ist, wenn man sich mit ihnen identifiziert, deshalb taten dann später die Deutsche, auch die meisten Nazis, sogar die Verbrecher so, als seien sie nie für die Nazis gewesen.

Der Ausdruck "Befreiung" scheint sich insbesondere mit der Rede von Richard von Weizsäcker (dessen Vater Ernst von Weizsäcker selber wegen Kriegsverbrechen verurteilt wurde, und Richard hat ihn verteidigt und das nie zugegeben, auch viel später nicht) vom 8. Mai 1985, zum 40. Jahrestag des Kriegsendes in Europa etabliert zu haben. Diese Rede könntest du z.B. auch zitieren...

So waren dann alle glücklich: die Deutschen konnten zeigen, dass mit den Nazis nichts mehr am Hut hatten, (und so tun als hätten sie nie was mit ihnen am Hut gehabt) und die Alliierten waren glücklich, die Deutschen so schön "geläutert" zu sehen.

Die Wahrheit bezüglich "Gesinnungswandel" der Deutschen ist wohl etwas komplizierter...

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Raoul Hillberg

Jakob Lozowick

Yehuda Bauer

Christopher Browning

Catherine Epstein

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Wenn sich eine Partei "Gerechtigkeitspartei" oder "Partei der Gerechtigkeit" nennt, würde ich davon ausgehen, dass sie Ungerechtigkeit verbreitet, ebenso wie gerade jene Staaten, die "demokratisch" im Namen führten nicht unbedingt demokratisch waren...

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Heute wird es immer so dargestellt, als seien die Nazis eine kleine Minderheit gewesen, und als seien "fast alle" Deutschen gegen die Nazis gewesen, insbesondere die eigenen Vorfahren.

Dem ist nicht so.

Erstens sind die Nazis völlig legitim, in einem von der damaligen Verfassung vorgesehenen Prozess, ohne Putsch, an die Macht gekommen.

Zweitens war die Begeisterung für die Nazis in Deutschland sehr gross, ausser bei denen, die direkt von Verfolgung betroffen waren.

Die Nazis investierten ab 1933 sehr viel, um Begeisterung zu schüren:

- Jugendbewegung (HJ, BDM) mit tollen Programmen, zu denen viele Jugendliche anders keinen Zugang gehabt hätten, auch mit der entsprechenden Finanzierung, 

- grosse Prunkveranstaltungen (Parteitage, Jugendtag, Olympiade, Fackelzüge, Aufmärsche etc.)

- "Kraft durch Freude" - Ferien, Urlaub für den einfachen Arbeitnehmer, Kreuzfahrten Kulturveranstaltungen, Ausflüge, etc

- Riesige Filmproduktion, wahnsinnig viele Kino-Vorführungen, die für jeden erschwinglich waren

- "Volksempfänger, KdF-Wagen, Fahrräder, Waschmaschien, Eisschrank - erhöhter materieller Wohlstand

- Aufrüstung - war sehr beliebt

- Revanche für 1. Weltkrieg - war sehr beliebt

- Überfall auf Polen & Eroberung von Polen - war sehr beliebt

- Eroberung von fast ganz Europa - war sehr beliebt, zumal die besetzten Gebiete ja auch ausgeplündert wurden und die Deutschen von der Beute profitierten, wie auch von der Zwangsarbeit der Gefangenen Soldaten UND Zivilisten

Dass die Deutschen dann ab 1942/43 viele Soldaten verloren war weniger beliebt.

Aber mit "totalem Krieg" war ja vor allem gemeint, dass man die Produktion z.B. von Autos einstellt, und die gesamte Industrie der Waffenproduktion widmet, was andere Staaten schon viel früher gemacht haben.

Daher nehme ich an: die überwiegende Mehrheit der Deutschen hätte "Ja" mitgebrüllt, wenn sie dort gewesen wären, die Kritiker waren eine Minderheit, auch wenn das nach dem Krieg von den Deutschen gerne anders dargestellt wurde.

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Weil sie nicht verstanden hatten, dass die Nazi-Führung selber keineswegs loyal war und selber bereit war, jeden Eid, jede Verpflichtung, jeden Vertrag, jederzeit zu brechen.

Das sieht man z.B. sehr gut am Hitler-Stalin-Pakt, der von Hitler persönlich unterzeichnet und dann gebrochen wurde, während er sich ins Fäustchen lachte wie blöd doch die Russen seien, sich auf einen von ihm unterschriebenen Vertrag zu verlassen.

Er hat es auch schon vorher gemacht, z.b. beim Vertrag von München.

Im Prinzip hat Deutschland während des 2. Weltkrieges fast alle Abkommen gebrochen, die es je geschlossen hat und die zu dieser Zeit noch anwendbar waren, inklusive jene, die die Nazis selber geschlossen hatten.

Für die Nazis spielte also "Ehre" und "Treue" überhaupt keine Rolle, das war nur Propaganda, um die Doofen bei der Stange zu halten...

Und damit lernt man auch, dass die Soldaten, die in diesem Kontext an "Ehre" und "Treue" glaubten waren wohl nicht die Allerschlauesten...

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Nein, du hast nicht ganz verstanden, wie es dort zuging.

Die Deutschen beschlossen spätestens 1940, sämtliche Juden in Europa (11 Millionen) zu ermorden.

Natürlich waren damals schon viele Juden aus Deutschland und Österreich ausgewandert, und wenn sie ausserhalb der von Deutschland besetzten Gebiete waren, waren sie nicht betroffen.

In den besetzten Gebieten kam es vor, dass Deutschland einmarschierte, ein paar Tag später alle Juden eines Ortes zusammensammelte und sofort ermordete, z.B. in Massenerschiessungen erschoss, wie über 30'000 Juden aus Kiew an der Schlucht von Babi Jar, oder mit Gaslastwagen vergiftete, wie in Belzec und Chelmno, oder die Gemeinde in die Synagoge sperrte und selbige anzündete, so dass die Gemeindemitglieder bei lebendigem Leib verbrannten, oder eben auch alle Juden in ein Konzentrationslager deportierte und dort in Gaskammern ermordete, wie sie es mit über 400'000 ungarischen Juden machten, die sie innerhalb von weniger als 2 Monaten nach Auschchwitz brachten und noch kurz vor Ende des Krieges ermordeten.

In raren Ausnahmefällen, wenn man mit in Deutschland einem "Arirer" verheiratet war und die "arische" familie mächtig genug war einen zu schützen, konnte es vorkommen. z.B. soll Richard Strauss seine Schwiegertochter, die angeblich jüdisch war, vor Deportation geschützt haben. Aber ich weiss nicht, ob das durch den ganzen Krieg war, oder ob sie dann emigriert ist...

Im Normalfall wurde "Arier" mit massivem Druck dazu gedrängt, sich scheiden zu lassen, wenn sie mit Juden verheiratet waren.

Dann konnte man überleben, wenn niemand wusste, dass man jüdisch war, entweder weil die Familie schon länger getauft war, oder weil man Papiere gefälscht hatte, etc. Aber das war sehr, sehr schwierig und mit grossem Stress und mit grosser Gefahr, entdeckt zu werden, verbunden. Es gibt z.b. auf Youtube einen Film "the nazi officer's wife" über Edith Hahn-Beer, die den Krieg in Deutschland/Österreich überlebte, weil sie falsch Papiere bekommen hat, von zu Hause weggezogen ist an einen Ort wo niemand sie kannte, und schliesslich geheiratet hat. Dabei war das Heiraten eine sehr heikle Angelegenheit, denn dort wollten die Beamten die Papiere sehen, da war es mit falschen Papieren sehr schwer.

Grundsätzlich musst du aber wissen, dass den Deutschen sehr daran gelegen war, alle Juden als solche zu identifizieren und zu ermorden. Sie steckten sehr viel kriminelle Energie in die "Detailarbeit", damit ihnen ja niemand durch die Maschen ging.

So setzten sie z.B. Spioninnen ein, um Jüdinnen unter polnischen und ukrainischen Zwangsarbeiterinnen als solche zu identifizieren.

Zudem konnte die Deutschen sich auf die Hilfe von zahlreichen Denunzianten in all ihren Territorien stützen. z.B. haben sich in Holland relativ viele Juden versteckt, (ähnlich wie Anne Frank), und ca. 2/3 davon wurden gefunden, meist durch Denunziation (wie Anne Frank).

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Du bist schon unrein, deshalb musst du keine Angst davor haben, unrein zu werden...

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Die Gebote der Reinheit waren sehr spezifische Gebote, die im Prinzip nur für den Tempel in Jerusalem gelten.

d.h. Den Tempel betreten, Opfer bringen, von Opfern essen, etc. durfte man nur im Zustand der Reinheit, daher musste sich jeder, der das machte, in den Zustand der Reinheit versetzen.

Aber auch zu der Zeit, wo diese Gesetze anwendbar waren, mussten nicht alle Bewohner des Landes "rein" sein. Sie mussten nur wissen, wann sie "rein" und wann sie "unrein" sind, und wo sie in welchem Zustand hin dürfen....

Tatsächlich konnte man sehr leicht "unrein" werden, z.b. wenn man eine Mücke erschlug, oder unter einem Dach mit einem Verstorbenen war, etc....

Die Kohanim, die Priester im Tempel, mussten darauf achten, dass sie nicht unrein wurden. Bis heute ist es daher Kohanim nach jüdischem Gesetz verboten, auf einen Friedhof zu gehen...

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Es gibt viele Gesetze der Torah, die heute praktisch nicht anwendbar sind, weil es keinen Tempel in Jerusalem gibt. Das sind insbesondere Gesetze zur Reinheit und zu Opfern...

Die übrigen Gesetze werde von Juden seit Jahrhunderten gehütet, umgesetzt und aktualisiert, d.h. es werden ständig Fragen an Rabbiner gestellt, wie man die Torah in konkreten Situationen der heutigen Zeit umsetzen soll, und sie bemühen sich ständig, darauf Antworten zu geben.

Man kann also sagen, dass orthodoxe Juden heute nach den Gesetzen der Torah und des Tanach (das, was du als "Altes Testament" bezeichnest) leben.

Das ist allerdings sehr bunt und vielfältig, weil sich in den verschiedenen Ländern der Welt verschiedene Traditionen gebildet haben, die alle als gültig und legitim betrachtet werden, auch wenn sie verschieden sind.

Konkrete Orte findest du in Israel, z.B. Bnei Brak, Kiriat Sefer, Jerusalem, oder in gewissen Quartieren von New York, Toronto, Montréal, London, Paris, Antwerpen, Berlin, Wien, Zürich, 

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