Therapieform: Tiefenpsychologisch oder Verhaltenstherapie?

Hallo Zusammen,

ich bin derzeit auf der Suche nach einem Therapieplatz und hatte nun zwei Erstgespräche, bei denen ich mir bei beiden vorstellen kann eine Therapie an sich zu beginnen. Das eine war ein Verhaltenstherapeut, das andere Tiefenpsychologisch.

Ich habe bereits zwei mal eine Therapie gemacht, mit 17 eine Verhaltenstherapie und mit 23 auch nochmal. Die letzte Therapie hat mir für einige Jahre gut geholfen, allerdings bin ich jetzt wieder an einem Tiefpunkt bzw. kommen viele Themen wieder auf und alles was ich damals gelernt habe ist weg oder bringt mir zumindest jetzt nichts mehr. Diagnose war immer Depression, es spielen aber sehr viele Beziehungsthemen/-Störung mit rein, Zukunftsängste, etc..

Ursprünglich habe ich die Verhaltenstherapie als die einzige Möglichkeit gesehen, durch Rückmeldung von einer Verhaltens-Therapeutin, die mich nach einem Erstgespräch "abgelehnt" hat, weil sie nur Kurzzeittherapie macht und bei mir eine Langzeittherapie und ggf. Tiefenpsychologie sinnvoller fände, habe ich mich versucht auch damit mal zu beschäftigten und sehe das mittlerweile auch als Option.

Ich habe bei beiden Therapieformen aber folgende verschiedene Sorgen:

Bei der Verhaltenstherapie habe ich die Sorge, dass ich - wie beim letzten Mal - für einige Zeit stabilisiert bin und gut zu recht komme und dann alles wieder von vorne losgeht und alles Gelernte quasi nach ein paar Jahren entweder wieder weg ist oder doch irgendwelche tieferen Ursachen, die nie bearbeitet wurden, sich einfach immer wieder aufdrängen und es daher immer nur für eine bestimmte Zeit hält und nur Training ist, aber der Ursprung nie aufgearbeitet wird und daher immer wieder hochkommen wird.

Bei der tiefenpsychologischen Therapie hätte ich daher die Hoffnung, dass dies ein langfristigerer Erfolg werden könnte, wenn die ursächlichen Thematiken einmal komplett aufgearbeitet werden, allerdings habe ich hierbei auch Angst, dass alle Wunden dann sozusagen offen liegen und ich zwar verstehe woher alles kommt, aber ich mich dann eher als Opfer der Erfahrungen fühle und es mir eigentlich noch schlechter geht und ich dann eher mein Verhalten und meine Gefühle dadurch für mich rechtfertige, aber nicht wirklich etwas verändert oder verbessert wird.

Beide Therapeuten haben mir Prinzip nicht unbedingt zu Ihrer eigenen Vorgehensweise geraten, sondern beide haben gesagt sie sehen es beides als Möglichkeit für mich und ich muss für mich entscheiden was mir lieber ist, was mich nun irgendwie etwas hilflos vor der Entscheidung stehen lässt, da ich nur mit Verhaltenstherapie Erfahrung habe und nicht wirklich vorhersehen kann wie eine andere Therapie "anschlagen" würde.

Habt ihr hier Tipps für mich oder Erfahrungswerte, welche mir die Entscheidung ggf. erleichtern könnten? Ich fühle mich an sich bei beiden Therapeuten gut aufgehoben vom ersten Eindruck, das entscheidende ist tatsächlich die Therapieform.

Vielen Dank für eure Ideen, Tipps, Ratschläge.

Liebe Grüße

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Also ich habe jahrelang, mehrere Verhaltenstherapien gemacht. Und ähnlich wie bei dir hat es für eine Zeit lang geholfen. Bin aber dennoch immer wieder an Tiefpunkte gekommen. Es war praktisch den Werkzeugkoffer der VT zu haben. Dennoch finde ich VT im Nachhinein recht oberflächlich und es wurden immer nur die Symptome bekämpft, nie die Ursachen.

Deshalb würde ich dir aus eigener Erfahrung eher die tiefenpsychologische Therapie oder systematische Therapie empfehlen, da diese langfristig besser hilft. Es ist zwar kurzfristig unangenehmer aber auf langfristig gesehen sehr viel hilfreicher.

Es kann zwar beängstigend sein am Anfang, doch wenn man einmal durch die Angst durch ist wird es sich deutlich lohnen und mit einem besseren Leben belohnt.

Mir hat es recht schnell und gut geholfen.

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Ja mir ging es ganu gleich wie dir.

Ich dachte ich wäre sehr abgehärtet, da ich ausschließlich die Genres Krimi/Drama/Thriller schaue und wirklich schon einiges gesehen habe und auch allgemein keine schwachen Nerven habe.

Aber die Szene war wirklich grausam und ich habe auch stark körperlich darauf reagiert ( Übelkeit, Schock, Zittern, Verstörung)

Das hat mich auch sehr verwundert weil das in 30 Jahren noch nie passiert ist.

Allerdings glaube ich, dass das nur zeigt, dass wir Menschen mit Mitgefühl und Empathie sind.

Also ich fühle mit dir!

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Mir ging es die letzten Jahre gleich wie dir. Um es in den Clubs "auszuhalten" habe ich mich dann immer so extrem abgeschossen, bis zum Blackout. Erst nur Alkohol und irgendwann kamen dann die Drogen dazu.

Mittlerweile weiß ich, dass es an meinem ADHS (Der Reizüberflutung) liegt und ich auch jetzt erst verstanden und akzeptiert habe, dass ich wohl eher introvertiert bin.

Heute meide ich Clubs und habe andere schöne Freizeitaktivitäten für mich entdeckt.

Ich hoffe du findest für dich auch Aktivitäten, die dir von Herzen Spaß machen und bei denen du dich wohl fühlst.

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