Diese Fragen gibt es hier gehäuft. Und bevor ich mich dazu entschlossen habe, selber einen Beitrag zu schreiben, habe ich auch einige durchgelesen. Bitte verzeiht also jegliche Wiederholung!
Mir persönlich ist es bewusst, dass ich ein Problem habe. Nur kann ich mich nicht dazu bringen, um Hilfe zu fragen.
Seit meinem 15. Lebensjahr (jetzt bin ich 22) ungefähr neige ich zu selbstverletzendem Verhalten. Von stundenlangen eiskalten Duschen, Zungebeißen, übertriebene sportliche Aktivitäten, ritzen und hungern ist wirklich alles dabei.
Mit der Zeit wurde ich zum Meister des Versteckens. Ich ritze mich nur am Bauch und an den Beinen, ziehe mich prinzipiell von der Außenwelt zurück.
Mir geht es nicht gut und kann nicht nach Hilfe fragen. Was mich hält, kann ich nicht sagen.
Im Februar war ich beim Hausarzt - mit der Hoffnung sie würde "zufällig" auf meine Narben stoßen. Eigenticht wollte ich ihr schon mehr erzählen, aber es kam kein einziges Wort darüber. Ich habe ihr nur erzählt, dass es mir schlecht geht und ich eine Pause brauche und ich wurde problemlos eine Weile krank geschrieben.
Diese Pause nutzte ich leider aber für exessives Hungern und mehr.
Letzten Juni ging ich erneut zu meiner Hausärztin und ohne weitere Untersuchung fragte sie mich, ob ich denn eine Überweisung für eine Psychotherapie haben möchte und ich habe sie mir ausstellen lasse.
Doch ich traue mich einfach nicht, einen Termin zu besorgen. Sogar schon beim Anruf hängt es.
Ich kann nicht aufhören, mich selbst zu hassen. Möchte eigentlich mit den Ritzen aufhören, doch schaffe es nicht alleine. Freunde habe ich kaum und meine Familie wohnt in einer anderen Stadt.
Beruflich sieht es ganz gut aus, aber ich kann mich einfach nicht mehr so konzentrieren wie sonst. Manchmal denke ich nur daran, dass ich wieder Schmerzen haben möchte. Manchmal denke ich einfach nur, dass ich sterben möchte.
Haltet ihr eine Therapie für angemessen? Wie hoch ist die Gefahr, dass ich stationär behandelt werden muss? Muss ich jetzt nochmal zu meiner Hausärztin, weil ein neues Quartal angebrochen ist?
Kann mir jemand einen Rat geben wie ich meine Angst vor einem Gespräch überwinden kann? Wird eine Therapie eigentlich von der Kasse gezahlt?
Hoffentlich kann mir jemand von euch meine Fragen beantworten. Über jeden Beitrag von euch würde ich mich freuen!
Viele Grüße und Danke im Vorraus!