Hallo,
vielleicht möchtest du mir als jemand, der mit dem Ritzen nicht vertraut ist (ich praktiziere eher so etwas wie Skin Picking (an der Haut rumpulen und -drücken), weil es mich währenddessen in so einen Trance-artigen Zustand versetzt) erklären, welches Gefühl das Schneiden bei dir auslöst?
Mir fallen spontan zwei Sachen ein, aber ich bin keine Therapeutin, daher sind es eher Gedanken als "Handfestes".
Bei diesen selbstvertletzenden Handlungen unterscheidet man meines Wissens nach in die "bloße Sensation", die durch die Selbstverletzung ausgelöst wird - sprich, die Stoffe, die im Körper dabei ausgeschüttet werden und als positiv erlebt werden.
Und dann gibt es die wahrscheinlich tiefer liegende Variante, dass die sich ritzende Person mit jenem Schneiden tatsächlich selbsttötenden Impulsen nachgeht, die sie jedoch nicht gänzlich auszuführen bereit ist.
Gut möglich, dass beides auch in- und miteinander verschränkt ist.
So oder so ist es eine ernste Sache, aber das weißt du ja bereits.
Ich für meinen Teil kenne diese Schmerzsensation, wenn es mir schlecht geht. Das ist mir aufgefallen, als ich mal hingefallen bin und sich durch den Schmerz ein emotionales Ventil auftat, das ich ausgekostet habe. Auch das Gefühl "da zu sein", ganz im Moment. Bei Liebeskummer habe ich auch gern exzessiv Scharfes (Ingwer) gegessen, weil ich das auf wohltuend empfand.
Schreib doch gern noch ein bisschen.