Diese Frage wird gerade in Deutschland wegen den Gräultaten, die die Deutschen im 2. Weltkrieg begangen haben, immer wieder diskutiert.
Ein weiteres Beispiel ist die in der Bibel erwähnte Erbschuld (Vertreibung aus dem Paradies).
Aber lassen wir diese sehr stark belasteten Beispiele mal außen vor und versuchen die Frage an einem neutralen Beispiel zu klären.
Gehen wir mal davon aus, dass meine Eltern eine Bank überfallen und dabei den Wachmann erschössen hätten. (Dieses Beispiel ist natürlich rein fiktiv)
Bin ich als der Nachkomme meiner Eltern für ihre Taten verantwortlich (gesetzlich oder moralisch)? Müsste ich also hingehen und zumindest versuchen den materiellen/persönlichen Schaden irgendwie wieder gutzumachen?
Ich selbst habe mir diese Frage immer wieder gestellt, bin aber bis jetzt zu keiner eindeutigen Antwort gelangt.
Instiktiv würde ich erst einmal sagen, dass ich nicht verantwortlich bin, da ich selbst nichts getan habe und somit auch keine Schuld trage. Also warum sollte ich irgendjemanden etwas wiedergutmachen? Ich habe ja nichts getan.
Aber auf der anderen Seite besteht zwischen dem Täter und mir eine relativ enge Beziehung (Familienverwandschaft), die zumidnest enger ist als zu einem fremden Menschen. Die Opfer sind durch einen mir nahestehenden Menschen zu Schaden gekommen. Also ist die Beziehung zwischen den Opfern und mir auch irgendwie enger. So gesehen könnte ich mir schon vorstellen, dass da irgendwie eine gewisse Verantwortung besteht.
Da ich mir selbst nicht sicher bin, wollte ich mal hier nachfragen wie ihr das so seht.