Huhu!
Wie die anderen schon sagten: diese Entscheidung kann Dir hier keiner abnehmen.
Ob du ihn verkaufen willst, weil er nicht dein „Seelenpferd“ ist, ist deine Entscheidung. Ich würde es nicht tun, da ich nichts von diesem Begriff halte. Ich mag den Spruch „Am Anfang hast du das Pferd, das du brauchst-am Ende hast du das Pferd das du verdienst.“ Er bedeutet für mich, dass jeder gemeinsame Weg mit jedem Pferd einen etwas lehrt und am Ende irgendwo hin führt, wo man es sich nie hätte zu träumen wünschen-und wenn es einen nur Dinge lehrt, die einem das Leben mit einem weiteren Begleiter leichter machen.
Weshalb ich den Begriff Seelenpferd nicht mag?
Er wurde schon so oft verwendet und ist mittlerweile enorm abgedroschen. Wir müssen einsehen, das die Realität halt nicht aus Pferd-Mensch-Beziehungen wie bei Ostwind besteht, sondern dass das Pferd auf der Koppel wegläuft und beim im neuen Gelände Spaziergang nervös ist, obwohl wir doch dabei sind, dass es krank wird und den Pfleger vielleicht lieber mag als uns.
Und es ist wie bei der Partnersuche: wenn man zu verbissen und mit zu genauen Wünschen und Vorstellungen nach einem Lebenspartner sucht, findet man im Zweifel keinen.
Mit engen Verbindungen zwischen Pferd und Mensch ist es ebenso wie mit Bindungen zwischen zwei Menschen.
Das, was nach der ersten euphorischen Phase des Verliebtseins übrig bleibt, das ist tatsächlich echte Liebe.
Und nur aus solch einer echten Liebe, die über Zeit und Erfahrung wächst und gemeinsame Höhen und Tiefen gewachsen und tief in beiden Seelen verwurzelt ist, kann meines Erachtens so etwas wie eine wirkliche „Seelenpartnerschaft“ entstehen...
Zudem musst du auch an die Konsequenzen für euch beide denken: für Dich bedeutet ein Verkauf:
- Stress beim Verkaufen des Pferdes
- nach Verkaufen des Pferdes evt. Zweifel
- Stress beim Pferdekauf
- neue Eingewöhnungsphase mit neuem Pferd
- evt. Zweifel und b es die richtige Entscheidung war
Für dein Pferd würde es bedeuten:
- Aus der Umgebung herausgerissen werden
- Stress
- neue Eingewöhnungsphase
Du musst tun, was sinnvoll ist. Vielleicht versuchst du, deinem Pfetd nochmal mit viel Hilfe und Ruhe die gewünschte Disziplin beizubringen. Oft sind Pferde nur unmotiviert, weil sie nicht wissen, was von Ihnen gewünscht wird und verunsichert sind. Klappt es patu nicht, auch nicht mit viel professioneller Unterstützung und ist der Wunsch danach so groß, dass du evt. sogar schon die Freude am Reiten verlierst, dann ist es nur fairer, das Pferd in andere Hände zu geben.
Lass Dir Zeit bei der Entscheidung, mach dir vielleicht eine pro und contra Liste o.ä.
Viel Glück!
LG