Du kannst ja ganz bescheiden sagen, dass die Umlaute eine schweriige Sache sind, die Du nicht wirklich verstanden hast, und das beweisen, indem Du ein paar kluge Fragen stellst, wo dann die Lehrerin, der Lehrer brillieren kann - oder dir zustimmen muss. Suche aber Beispielwörter für Deine Fragen. Das ist wichtig, da habt ihr dann was zum Diskutieren.
1) Sind Umlaute immer lang? (nein, denn sie sind nicht immer Doppellaute/Diphtonge)
2) Wie verhalten sich Umlaute zu Doppellauten, was ist der Unterschied ?
3) Warum schrieb man die Umlaute traditionell so, als wären sie Doppelleute (ae, ue, oe, oder gar æ, œ)
4) Warum gibt ein kein Zeichen für das zusammengezogene ue?
5) Warum ist das Y kein Umlaut?
6) Warum ist ein Umlaut weniger Vokal als die 5 normalen Vokale?
7) Sind die Umlaute erst in der Sprachgeschichte aus zusammengezogenen Vokalen eigene Laute geworden, oder sind das nur Schwierigkeiten unserer Schreibweise, weil wir nicht für jeden Laut in unserer Sprache einen Buchstaben haben, und da oft Kompromisse nötig sind? Und ist es deshalb so unklar?
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Ich weiss nicht, wie alt du bist. Du könntes auch darauf verweisen, dass die alten Lexikografen (Adelung, auch Grimm) den Buchstaben in ihren Wörterbüchern eigene Artikel widmeten. Gerade bei Adelung findet man unter den jeweiligen Buchstaben viel Interessantes (http://woerterbuchnetz.de/Adelung/).
Ich zitiere aus dem Artikel zu Ä:
Aber nun zu dem Zeichen. Gemeiniglich schreibt man die Laute ä, ö, ü, durch Ae, Oe und Ue, und in der kleinen Schrift durch , , , und das sind nun freylich doppelte Buchstaben, die aber darum keine Doppellaute machen. Als die Deutschen die Lateinischen Buchstaben annahmen, so fanden sie in denselben für die Vocale nur fünf Zeichen, und sie hatten doch deren mehr nöthig. Sie halfen sich also dadurch, daß sie theils diese Zeichen zusammen setzten, theils den am meisten verwandten Lauten einerley Zeichen gaben. Unwissenheit, Verschiedenheit der Meinungen und vielleicht auch der Mundarten, und die nur nach und nach geschehene Annahme des Lateinischen Alphabetes machten, daß man dabey nicht gleichförmig zu Werke ging; und daher kam es, daß man besonders den Laut ä in einigen Fällen- durch das Zeichen å, in andern aber durch ein bloßes e ausdruckte. Die Sprachlehrer, welche selten philosophische Köpfe haben, blieben bey dem Zeichen stehen, und so wurden aus , und Doppellaute, da man sie höchstens Doppelbuchstaben hätte nennen können. In der größern oder so genannten Versal-Schrift machte man es in den Druckereyen noch ärger, und setzte den andern Vocal aus Armuth an Schriftzeichen gar daneben, Ae, Oe, Ue. Wie viele Schwierigkeiten solches Kindern und Ausländern in Erlernung des Lesens macht, und wie viele Verwirrung solches in einem Wörterbuche nach alphabetischer Ordnung anrichtet, ist leicht einzusehen. Man hat daher in diesem Wörterbuche für die drey Selbstlaute ä, ö, und ü, so wohl in der größern als kleinern Schrift, besondere Zeichen gewählet, die der Natur der Sache hoffentlich mehr angemessen, und nicht so vielen Mißdeutungen unterworfen seyn werden. Man muß daher auch diejenigen Wörter, welche sich mit diesen drey Selbstlauten anfangen, nicht in Ae, Oe und Ue, sondern nach Maßgebung des darauf folgenden Consonanten aufsuchen.