Ich finde es nicht dumm, dass du mit 12 schon solche Gedanken hast. Es zeigt im Gegenteil, dass du nicht dumm bist und alle Probleme einfach weglachst. Intelligentere Menschen haben oft mehr Sorgen, dass haben auch Philosophen von vor langer Zeit erkannt.
Ich denke auch oft, dass das Leben eigentlich keinen Sinn hat und man genauso gut sterben könnte. Aber letzten Endes zieht man es ja doch nicht durch, oder? Wie du schon sagst - es passieren gute Dinge, die einem zeigen, dass das Leben doch noch lebenswert ist. Und man muss es doch so sehen: der Tod kann nicht besser sein als ein durchschnittliches Leben. Es gibt einige, wenige Fälle, in denen ich Selbstmord verstehen kann - aber ich bin sicher, du hast noch eine, ach was, tausende Chancen, dein Leben so zu gestalten, dass du am Ende zufrieden oder glücklich darauf zurückblicken kannst.
Ich glaube nicht, dass das Leben perfekt ist. Ich glaube auch nicht, dass es dafür da ist, Spaß zu machen oder wunderbar zu sein. Ich glaube, es ist nichts - es sei denn, wir machen etwas daraus. Es ist ganz uns überlassen, ob wir ein schönes Leben haben oder nicht. Natürlich gibt es vieles, das man nicht voraussehen kann und das einen aus der Bahn wirft. Aber es gibt Menschen, die einem beweisen, dass man stark sein muss, um das Leben zu genießen. Ich sehe ein Mädchen, vielleicht so um die 13, 14 Jahre alt, an meiner Schule. Es hat offensichtlich Krebs und wegen der Chemos keine Haare mehr. Aber es geht zur Schule, es hat Freunde, es lacht jeden Tag.
Vielleicht bringt dir das alles hier nichts. Aber ich hoffe, dass zumindest irgendjemand versteht, was ich sagen will und dass wir es einfach versuchen müssen. Aufgeben ist nicht besser als versagen. Das Leben hat viele schöne Momente und ich wünsche auch dir noch sehr, sehr viele davon!