Ich war nie in der Pflege tätig, selbst bin ich Notfallsanitäter, und kenne ähnliche Zustände.
Achtung, langer Text
Auch in der Notfallrettung gibt es Personalnot, Fahrzeuge fallen aus und wir haben generell 12h Dienste, wo eigentlich 3 Std. Bereitschaftszeit sein soll, was aber so gut wie nie gegeben ist und immer mehr heißt es dann 12h durcharbeiten. Und man wird immer gefragt, ob man einspringen kann. Ich habe dann nach ner Zeit gelernt, nein zusagen und mich auf die Beeinflussung und schlechtes-Gewissen-machen eingestellt. Das es zu wenig Personal gibt, liegt nicht an den Mitarbeiter sondern am Arbeitgeber und es ist demnach sein Problem nicht deins. Durch das ständige Einspringen, gehst erstens du kaputt, zweitens sieht der Arbeitgeber, dass es doch auch ohne Neueinstellungen geht und schenkt sich die Kosten. Also einspringen hilft dem Arbeitgeber und sonst keinem.
Mündliche Vereinbarungen sind sowieso nichtig und sollte rein in Schriftform geben und dauerhaft 13h sind sowieso nicht zulässig und der Rest logischerweise auch nicht. Da gilt ein Blick in den Arbeitsvertrag :-)
Ich bin wegen Depressionen seit 1,5 Jahren krankgeschrieben, hab ein kaputter Rücken und werde vorraussichtlich nie wieder direkt auf dem Auto sitzen. Wie es mit mir weiter geht? Keine Ahnung, vielleicht Call-Center (Leitstelle) oder komplett raus aus der Medizin und was anderes machen. Das wird sich dann aber mit der Zeit rauskristallisieren. In der Vergangenheit hat man solche Späße wie bei dir auch versucht, nur bin ich schnell dahinter gekommen und hab das mit deutlichen "nein" auch ein Riegel vorgeschoben und als es mir zu bunt wurde, bin ich gegangen.
Und das ist auch ein Rat an dich. Bevor du komplett im Burn-out landest (wo du, denk ich, schon bist), such dir ein anderen Arbeitgeber. Auswahl sollte es genügend geben. Wo alles deutlich stimmiger ist als bei dir.
Mein Out war der kaputte Rücken, Dienstwechsel von Nacht- zu Tagdiensten, ständiges Fragen ob man einspringen kann, UND die ganzen unnötigen Einsätze, weil die Leute zu faul sind, nix mehr aushalten können, glauben die Fahrt ins Krankenhaus wäre kostenlos, das dort alles gemacht wird, oder man einfach die "Oma Liesl" ins Krankenhaus abschieben kann um sich da kostenfrei ein paar Freie Tage oder gar ein Urlaub zu gönnen, weil Kurzzeitpflege muss man ja selbst zahlen. Davon hab ich einfach nur genug, auch die Aussage woher ich den das wissen wolle, man sei ja kein Arzt kotzt mich dermaßen an. Daher bin ich nicht wirklich scharf darauf da wieder einzusteigen.