Da du mir geholfen hast, hab ich beschlossen, dir auch mal zu schreiben ;D
Also:
Vor etwa 2,5 Jahren ist meine Großmutter gestorben. Sie hatte ein Jahr vorher einen Schlaganfall und war dadurch gelehmt (nur linke Seite). Sie hatte nur schmerzen und kaum noch schöne Momente in ihrem Leben. Ich war oft bei ihr in dieser Zeit (Im Nachhinein denke ich immer dass ich viel zu selten da war ._. ) Als mein Opa dann auch in das Pflegeheim ging, wurde mir klar, dass ich die beiden wohl nichtmehr so lange bei mir haben kann. Als meine Oma dann einestages im Sterben lag, ist meine Mutter mit meinem Vater (Damals waren sie noch nicht getrennt) zu ihr gefahren. Ich wusste nicht was los war und das war vielleicht auch besser so. Am Abend kamen meine Eltern wieder. Oma war gestorben in dieser Nacht und ich konnte es kaum fassen. Ich habe die nächsten Tage nicht schlafen können doch es gab eins, das mir Hoffnung gemacht hat: Da September war, war das Wetter jeden Tag sehr schlecht. Regen, Gewitter und nichts anderes. Meine Mutter hatte mir erzählt, dass meine Oma kurz vor Ihrem Tod sagte, sie wolle die Wolken putzen, wenn sie im Himmel ist. Am Tag nach ihren Tod war keine einzige Wolke am Himmel und wir hatten um die 12 Grad. Ich musste an diesem Tag immer daran denken, dass es Oma jetzt besser geht. Mit meiner Schwester habe ich bei einem Blumengeschäft ein Blumengesteck gestalten. Wir haben auch Kerzen "designt"... Ich kann das jedem in einer Trauersituation empfehlen. Es sorgt dafür, dass man anders an das ganze ran geht. Es gab dann noch einen Tag an dem wir als Familie uns von Oma verarbschieden konnten. Wir waren in einem Raum, in dem Kerzen leuchteten und Oma in einem Sarg lag. Ich musste unfassbar weinen aber Ich bin froh, dass ich das gemacht habe. Am Tag der Beerdigung (Meine Schwester und ich waren dabei) war ich natürlich nicht in der Schule. Das Bestattungsinstitut war für uns da und wir Kinder (Damals 12 und 9) wurden ernst genommen. Die Menschen haben uns zugehört. Als Oma beerdigt war, waren alle aus unserer Familie in einem Restaurant. Wir haben gefeiert, dass es Oma besser geht, und getrauert, dass sie von uns gehen musste. Aber alle wussten, dass es so besser ist.
Am nächsten Tag wurde ich von einer Lehrerin angesprochen, wieso ich solche Augenringe hätte und ob ich nicht früher hätte schlafen gehen können. Ich antwortete traurig, dass meine Oma den Tag zuvor beerdigt wurde. Ein Freund sagte dann 'gute Ausrede' zu mir. Dieser Moment war sehr angespannt. Wäre ich nicht geübt, meine Wut zu unterdrücken, dann hätte ich ihn wahrscheinlich zusammengeschlagen.
Mein Opa starb ein Jahr später durch eine verletzung. Am nächsten Tag war das Wetter noch viel besser als am Folgetag von dem Todestag meiner Oma. Vielleicht haben sie gefeiert da oben ;D
Auch bei seiner Beerdigung waren wir. Es lief recht ähnlich ab. Verabschieden, Kerzen/Blumengesteck machen, Beerdigung.
Ich hatte in Filmen schon oft Beerdigungen gesehen aber ich hätte nie gedacht, dass eine Beerdigung so schön sein kann.
Ich hoffe ich konnte dir und anderen helfen. Bei fragen einfach mir schreiben oder eine Antwort hinterlassen. Ich antworte gerne ;D