Blut ist dicker als Wasser.
Vor der Geburt Eures gemeinsamen Kindes hat sich dein Mann deinem Sohn gegenüber gut verhalten, weil es dein Sohn ist. Sein gutes Verhalten kam aus dem Kopf.
Nun hat er einen eigenen, leiblichen Sohn, sein Fleisch und Blut, vermutlich sein erstes Kind. Das übt eine große Faszination auf ihn aus. Sein Verhalten ihm gegenüber kommt aus dem Herzen.
Nicht jeder hat die Größe und die Stärke, entgegen seinen Empfindungen beide Kinder gleich liebevoll zu behandeln.
Ich überlege mich zu trennen, denn so kann es nicht weitergehen. Ich habe nur Angst davor,
dass dadurch alles noch schlimmer werden würde.
Davon kannst du mit großer Wahrscheinlichkeit ausgehen, insbesondere, weil ich das hier lese:
Wenn er den kleinen zum Besuchswochenende abholen würde,
Wenn du erwirken würdest, dass er seinen Sohn, den er vergöttert, nur noch am Wochenende sehen dürfte, würdest du ihm - ohne moralische Berechtigung - das Herz rausreißen, was du nur deshalb machen könntest, weil unsere Gerichte kein Recht sprechen. Die Folge wäre vermutlich, dass dein Mann dich hassen würde, woraus nichts Gutes erwachsen würde.
Hier scheint mir übrigens eine charakterliche Schwäche bei dir deutlich zu werden, die in irgendeiner Form möglicherweise Teil des Problems ist. Du gehst einfach wie selbstverständlich davon aus, dass dein Mann sein Kind nur am Wochenende sehen würde, so als wäre es nur dein Kind und sein Vater Gast im Haus.
Was soll ich nur tun 😭😭😭
Auf jeden Fall eine Lösung suchen, bei der die Familie erhalten bleibt. Denn dass ein weiterer Mann - der dir gefällt - sich auf eine Beziehung mit Dir einlässt, obwohl Du von verschiedenen Männern zwei Kinder hast, ist unwahrscheinlich. Das heißt, deine beiden Söhne würden vermutlich beide weitgehend ohne Vater aufwachsen, und du hättest als alleinerziehende Mutter ein Leben mit viel Stress und ohne die Liebe eines Mannes.
Überlege dir, wie du deinem großen Sohn einen Ausgleich für den von dir beschriebenen Mangel verschaffen kannst. Und lass dich von Menschen beraten, die dich beim Intakthalten deiner Familie unterstützen und dich nicht über Trennung beraten.