Es gab meines Wissens auch Phasen der Geschichte, da war Silber mehr wert als Gold. - Aber abgesehen davon, empfinde ich persönlich den Spruch, so wie ich ihn - als typisch deutsche 'Weisheit' - erlebe, als Ausdruck einer konservativen und freiheitsfeindlichen Mentalität. - Dagegen empfinde ich die entgegengesetzte Sichtweise regelrecht befreiend: "Erzählen ist Leben. Schweigen ist Tod" (Rafik Schami in einem Fernseh-Interview 2008).

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Der Begriff gesellschaftliche Relevanz hat meines Ermessens zwei Geltungen. In jedem Fall geht es darum, daß ein menschliches Phänomen nicht einfach nur individuell-psychologisch oder biologisch von Bedeutung oder Wichtigkeit ist sondern auch noch gesellschaftlich wichtig oder bedeutungsvoll ist. Z.B. ist ein Kater nach einem Besäufnis lediglich von individueller Wichtigkeit oder Bedeutung, hat jedoch (üblicherweise) keine gesellschaftliche Wichtigkeit oder Bedeutung. Dagegen ist das Alkoholismusproblem (im Allgemeinen) dann von gesellschaftlicher Wichtigkeit, wenn es für die Gesellschaft etwa sehr kostspielig wird (1. Geltung des Begriffs). Die zweite Geltung des Begriffs wäre etwa: Verbreiteter Alkoholismus stellt eine Reaktion auf (bestimmmte) gesellschaftliche Verhältnisse dar, das ist seine eigentliche Bedeutung. - Es geht also meines Ermessens bei dem Begriff gesellschaftliche Relevanz nicht nur darum, daß etwas für die Gesellschaft von Wichtigkeit ist (das ist die erste Geltungsweise des Begriffs), sondern in einer zweiten Geltungsweise des Begriffs darum, daß ein menschliches Phänomen nicht einfach individuell (psychologisch oder biologisch) angemessen erklärt werden kann, sondern man muß den gesellschaftlichen Kontext berücksichtigen, um seine Bedeutung wirklich zu verstehen. In diesem zweiten Sinne halte ich diesen Begriff der gesellschaftlichen Relevanz zugehörig zur Soziologie.

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Ganz aus dem Bauch raus: Für mich ist ein Solipsist jemand, der einen Standpunkt vom Radius Null hat. Er meint, er könne geistig alles aus sich allein heraus schöpfen und bräuchte keinen anderen, um sich mit ihm oder ihr auszutauschen. Er denkt, er sei geistig unabhängig gegenüber der objektiven Realität und anderen Menschen. Was ihm einfällt ist schon allein deswegen richtig, weil es ihm einfällt.

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Was heißt "einen gewischt bekommen"? Ein richtiger 220-V Strom, der in den Arm geht, ruckelt und zuckelt kurz & kräftig hin- und her, wenn man isolierende Schuhe an hat! Das jagt einem schon einen gehörigen Schreck ein. Wenn man aber eine leitende Verbindung herstellt (also beispielsweise keine isolierenden Schuhe an hat), kann das u.U. ziemlich lebensgefährlich sein (habe ich gottseidank bis jetzt noch nicht erlebt!). Man kann an der Berührungsstelle festfrieren, man kann Herzstörungen oder Verbrennungen erleiden. - Wenn es dagegen nur ein kurzes Kribbeln ist, indem man beispielsweise einen Türgriff oder die Wasserleitung anfaßt, dann spricht das für elektrostatische Aufladung des Körpers (etwa durch Laufen auf einem Teppich), wie schon MightyMike mit dem "kleinen Funken" meinte. Diese ist aber meines bescheidenen Wissens weitestgehend ungefährlich. - Gegen eloktrostatische Aufladung spricht bei Euch allerdings, daß Ihr keinen gewischt bekommt, wenn Ihr den Strom abschaltet. Aber wie gesagt, das müßte schon mal mindestens ordentlich im Arm rütteln, wenn auch nur kurz. - Daß die Sicherung fliegt, wenn man ein stromführendes Kabel berührt ist mir übrigens neu! Ich jedenfalls kann mich nicht daran erinnern, daß bei meinem letzten Stromschlag mit isolierten Schuhen, die Sicherung sich abgeschaltet hat.

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Wir haben eine Hühnersuppe, die wir "Visionssuppe" nennen. Sie steht als ausführliches Rezept mit Fotos auf unserer nichtkommerziellen Homepage unter http://aulbach-rezepte.de/html/visions-suppe.html

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Ich sehe bei Einstein folgende Faktoren, außer seiner sehr gut entwickelten Neugier und Initiative-Fähigkeit, d.h. seiner psychischen Stärke, die er offenbar durch eine gelungene Erziehung mitbekommen hat. 1. Sein Vater und sein Onkel hatten eine kleine Elektrofabrik und der junge Einstein hatte sich vermutlich in diesem Rahmen für physikalisch-technische Probleme interessiert. Mit 16 schrieb er seine erste physikalische Abhandlung. 2. Er hatte ein gebildetes jüdisches Elternhaus. Zu dieser Zeit legten viele Juden im deutschsprachigen Raum Wert darauf, mit Hilfe von Bildung besondere, außergewöhnliche Leistungen zu vollbringen. Deswegen sind viele bedeutende deutschsprachige Philosophen, Mathematiker, Physiker und viele andere Geistesgrößen seit der Jahrhundertwende jüdischer Herkunft, d.h. entstammend aus dem jüdischen Bildungsbürgertum, gewesen. 3. Er hatte ein regelmäßiges geistiges Austauschverhältnis mit einem Philosophie-Studenten und einem Mathematiker während seiner Zeit in Bern bis 1904 (Akademie Olympia). 4. Er hatte ein intensives mathematisch-physikalisches Austauschverhältnis mit seiner ersten Frau, Mileva Maric, eine junge Serbin, die ebenfalls Physik studierte. Ich denke, daß dieser geistige Austausch mit ihr nicht hoch genug angesetzt werden kann für die allmähliche Ausformulierung der speziellen Relativitätstheorie. (Es handelte sich leider um eine ziemlich tragische Geschichte für Mileva, die von der idealisierenden Einstein-Biografie gerne unter den Teppich gekehrt wird. Außerdem paßt diese Geschichte nicht zu dem heroischen Bild vom großen einsamen Genie.)

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Das mit den 10 Geboten ist schon mal ein guter Ansatz. Für mich ist das wichtigste Gebot: "Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider Deinen Nächsten." Wenn die Christen der 20er Jahre dieses Gebot befolgt hätten, hätte der Antisemitismus der Nazis keine Chance gehabt. Wenn man dieses Gebot ernsthaft befolgt, dürfte dies der entscheidende Durchbruch zu einer Verbesserung der gesellschaftlichen Verhältnisse sein. Denn wenn man genau hinschaut, geschehen die größten Schweinereien (in der Politik z.B.) durch (weitgehend) haltlose Schlechtmachereien.

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Man muß natürlich unterscheiden zwischen dem gutartigen 'Vorurteil' im Sinne einer unüberprüften Hypothese (wie oben als relativ harmlose Beispiele angegeben: nicht einparken bei Frauen, nicht zuhören, was ja bei Männern tatsächlich oft genug zutrifft) und dem eigentlichen bösartigen 'Vorurteil', das einzelne Menschen oder ganze Menschengruppen ungerechtfertigt abqualifiziert. Das prägnanteste Beispiel dafür ist der Antisemitismus der Nazis. Es gab in den 40er Jahren von Adorno et.al. in USA die Studien über den Autoritären Charakter, in denen es explizit um Vorurteilsforschung ging. Ich denke, daß solcherlei bösartigen Vorurteile in autoritären institutionellen Strukturen ihre Ursache haben - beides stützt sich gegenseitig.

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