Als Kind und Jugendlicher habe ich sehr gerne und detailliert gezeichnet. Besonders mit 13 Jahren hatte ich eine Phase, in der ich Manga ziemlich gut abgezeichnet habe.
Dann begann eine Depression, die mich über mehr als ein Jahrzehnt meiner Lebensfreude, Antrieb und Motivation beraubt hat. Viele meiner Hobbys fanden ihr jähes Ende, denn ich konnte nichts mehr genießen und konnte aufgrund einer inneren Unruhe, einer ständigen Suche nach irgendetwas einer ruhigen Beschäftigung wie Zeichnen oder ein Buch lesen keinerlei Aufmerksamkeit schenken.
Nun nach jahrelanger und erfolgreicher Arbeit an mir selbst, komme ich wieder auf das Zeichnen zurück. Ich spüre, dass es eine Lücke in meinem Leben füllt, eine kreative Seite, die sich nach künstlerischem Ausdruck sehnt und die 15 Jahre lang von mir selbst missachtet wurde (wie so viele andere Seiten an mir, aber das ist ein anderes Thema).
Ich zeichne täglich zwischen 1-3 Stunden, am Wochenende schon mal länger und erreiche langsam wieder mein ehemaliges Niveau, das ich als 13-jähriger inne hatte.
Nun quält mich allerdings eine riesengroße Sorge. Bin ich zu alt, um nochmal zeichnen zu lernen? Und damit meine, richtig zeichnen zu lernen. (Im Manga-Stil)
Ich träume davon, zeichnen zu können wie die Profis. Aber die tun doch meist seit frühester Kindheit nichts anderes als Zeichnen.
Es meldet sich ständig ein kleines Stimmchen in meinem Kopf zu Wort, das mir permanent ins Ohr flüstert: "Der Zug ist schon abgefahren!".
Über eure Einschätzung, bestenfalls sogar mit eigenen Erfahrungen, würde ich mich sehr freuen.