Hallo, ich nenne mich Mira, bin gerade 18 geworden und weiß nicht wirklich, wo genau ich anfangen soll, da mich ziemlich viele Dinge plagen.
Die Kernidee, die ich verdeutlichen möchte (falls das überhaupt irgendeinen interessiert): Ich bin fest davon überzeugt, dass ich Dreck bin und meine unmittelbare Umgebung eigentlich viel besser dran wäre, würde ich nicht existieren.
Dieses Gefühl habe ich nicht erst ein paar Wochen, oder Monaten, nein, ich halte mich mehr oder weniger stark ausgeprägt schon so lange ich denken kann für eine talentlose, schwache Person, die die Luft, die sie atmet, besser gar nicht verschwenden sollte.
Ich sehe in den Spiegel und rümpfe die Nase. Ich esse manchmal Tage nichts oder nur sehr wenig (keinen Hunger), an anderen stopfe ich alles mögliche in mich hinein. Ich schlafe an freien Tagen minimum zehn Stunden, weil ich nicht den Sinn darin sehe, aufzustehen. Manchmal liege ich mitten in der Nacht wach, weil ich Angst habe, am Morgen nicht mehr aufzuwachen. Ich hasse mich zu dem Punkt, dass ich seit ich vierzehn bin, jeden Arzt meide. Insbesondere Gynäkolog*innen, weil mir körperlich schlecht wird, bei dem Gedanken, angefasst zu werden. Ich hasse Kinder. Ich hasse Körperflüssigkeiten. Ich hasse es, eine Gebärmutter zu haben. Ich stoße mich absichtlich. Ich hasse es, dass ich noch versuche, Nahestehenden begreiflich zu machen, was in mir vorgeht. Sie verstehen es genauso wenig, wie ich mich selbst.
Ich kann es nicht beschreiben, wie sehr ich mir wünsche, jemand anderes zu sein. Oder eben nichts.