Hallo
Und zwar bin ich M inzwischen schon 31 Jahre alt. Ich hatte vor 19 Jahren also mit 13 einen schweren Autounfall bzw. bin ich damals überfahren worden.
Dabei erlitt ich u.a. 8 Brüche im Schädel, eine schwere Gehirnerschütterung, einen Schädel Basis Bruch, ein schweres Schädel Hirn Trauma, schwere Gehirn Blutungen und einen Joch ein bruch. War 8 Tage im Koma und man sagte mir nachdem ich munter geworden bin das ich vermutlich nie wieder laufen könnte. Gott sei Dank hab ich es im Endeffekt doch geschafft mich aus dem Rollstuhl hoch zu heben und wieder laufen zu lernen.
Ich war vor diesem Unfall ein Mensch, der sich leicht alles merken konnte. Ich war stets gut gelaunt, hatte viele Freunde, war in der schule einer der beliebtesten. Trotz weiterer schwerer Kindheit wie u.a. Tot der mutter als ich 9 war, ständiges umziehen (bundesländerübergreifend) sprich ca. 5 mal im südl. Burgenland, 2 mal in wien und dann nach Niederösterreich, hatte ich immer wieder Freunde gefunden. Auch in der Lehre hat man mich verstanden das ich aufgrund des oben genannten unfalles probleme hab mir sachen zu merken. Denn nach diesem war natürlich nix mehr mit viel merken. Ich vergesse oft was ich gestern gemacht habe, was ich heute machen muss, was ich gehört oder gelesen habe, etc.
Als ich aber älter wurde merkte ich, die Leute verstehen das nicht mehr (vielleicht weil ich älter bin und es die letzten Jahre trotzdem irgendwie geschafft habe meine Lehre zu beenden, einen Führerschein zu bekommen etc.).
Am schlimmsten ist es jedoch seit ich 2020 auf die glorreiche Idee gekommen bin, zu meiner damaligen Freundin nach Kärnten zu ziehen. Ich hatte schon in Niederösterreich weniger Freunde. In Kärnten fand ich bis auf eine Freundin, garkeinen mehr. Ich hab mich verändert, weiß aber nicht warum und wie. Ich mag keine Menschen mehr. Ich kann auch nicht mehr mit Menschen. Inzwischen wohne ich seit 1 Jahr in der Steiermark, da es nichts mit der ex Freundin wurde und ich mir dachte ich geh einen anderen Weg. Seit ich hier wohne, habe ich garkeinen mehr. Ich schaffe es auch nicht mich mit jemanden an zu Freunden. Mein Tag besteht aus Arbeit und zu Hause. Wenn ich frei habe. Ratet mal.. Ich bin nur zu Hause.
Ich dachte mir voriges Jahr, ich brauch ein Hobby. Also machte ich den Motorrad Schein und ja das ist jetzt neben meinen Katzen das einzige was ich habe.
Andererseits habe ich jetzt ziemlich viel von meinem Leben (aber noch nicht alles) erzählt. Worum es mir aber eigentlich geht ist, daß ich einfach nicht mehr weiter weiß.
Ich musste des öfteren schon Arbeit wechseln, weil es eben sehr schwer für mich ist neues zu lernen. Ich sage immer von Anfang an das ich einen Unfall hatte und länger brauche mir etwas zu merken. Gut. Die Leute sagen dann immer in die Richtung "ja kein Problem, du hast alle Zeit der Welt".
Gut. Jedoch weiß ich auch, es is menschlich, das man nicht ewig Geduld hat. Irgendwann reicht es immermal jemanden. Und darum geht es eig. Egal wie sehr ich mich anstrengen, egal wie oft ich darüber nachdenke, egal wie ich es mache, ob ich mir alles mitschreibe und durchlese 100 mal. Es gibt einfach Sachen die merke ich mir verdammt schwer.
Und dann werde ich doch gekündigt oder ich kündige selbst weil ich einfach keine Lust habe mir an hören zu müssen das ich dumm bin und das alles nur Show ist, weil ich merk mir bestimmt alles, hab nur keine lust mir das zu merken.
Das ganze hat mich schon dazu getrieben mich zum Hausarzt zu schleppen und mich untersuchen zu lassen. Oh Wunder, ich leide unter Depression. Gut. Dann versucht zum Psychologen zu gehen wo ich 2x in Kärnten war. Dann kam der Umzug in die Steiermark. Wieder zum Hausarzt, wieder zum Psychologen. Dann hatte ich hier aber innerhalb von 2 Wochen 3 (!) verschiedene psychologinnen. Dann dachte ich mir ich hab kein Bock mehr immer wieder von meinem ganzen Leben zu erzählen, das macht mich nur noch fertiger. Dann versuchte ich es mit sertralin. 2 Monate genommen, dann wurde es durch das ständige arbeitswechseln finanziell zu knapp, dann habe ich wieder aufgehört. Hin und wieder geht's ja mit meiner Depression. Aber jetzt habe ich seit gut 1 Monat wieder eine neue Arbeit und es beginnt wieder alles von vorne.
Der Neurologe (Arzt wegen Schädel) gab mir nun eine Diagnose. Leichtes OPs, post traumatische Belastungsstörung, reaktiv dysthyme Störung, Z.n. SHT
Was soll ich damit jetzt anfangen? Er meinte genauso es is ja alles nicht so schlimm mit dem merken (es gab 1 Termin bei einer keine Ahnung was das war zum thema merken mit paar bilder und das wars.) er meinte, man merkt es schon das da was is aber ich habs ja bisher auch geschafft.
Also ich weiß nicht, aber so weit war ich die letzten jahre auch schon. Nur weiß ich nochimmer nicht, was jetzt ist. Was ich tun kann, was ich machen soll, wie ich weiter leben soll.
Und zuguterletzt. Falls du bis hier her gelesen hast, danke. Und ja, ich hab mir schon oft den tot gewünscht, aber das wird nicht eintreten. Versprochen.