Friede sei mit dir,

Zuallererst sollten wir Muslime aufhören unsere Moscheen nach Nationalität zu sortieren und uns auf den einigenden Charakter des Islam zurückbesinnen. Dann sollte die Freitagspredigt in jeder Moschee auf deutsch abgehalten werden. Das hat erstens Lerneffekte für diejenigen, welche der deutschen Sprache in diesem Land traurigerweise nicht oder nur schwach mächtig sind. Zweitens können Besucher die Predigt ohne Misstrauen zu einer Übersetzung verstehen.

Wir brauchen nicht noch mehr Moscheen, sondern schlicht funktionalere Räumlichkeiten dafür. Teilweise gibt es bereits größere, und richtige Moscheegebäude, wobei Ausmaße wie der im Bau befindlichen Moschee in Köln vielleicht doch mehr Distanz als Nähe zu den nicht-muslimischen Bürgern schafft...

So oder so, abgesehen von einer kleinen Privat-Moschee ist es recht unwahrscheinlich, dass du jemals die finanziellen Mittel haben wirst eine Moschee zu bauen. ich persönlich finde diesen Gedanken auch interessant und entwerfe gerne einige Visionen - Die aber wohl niemals Wirklichkeit werden. Aber die Absicht zählt vor Gott. Mach es wie ich und richte dir einen Raum in der Wohnung komplett als Hausmoschee ein. Das ist gemütlich, nützlich und wenn du Brüder einlädst (Oder deine Frau Schwestern) hat es nochmal einen ganz speziellen Reiz und Charakter.

Friede,
Issa-Ibrahim

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Friede sei mit dir,

Als Sufismus bezeichnet wird eine Denkrichtung, keine Konfession (!), innerhalb des Islams, welche den Koran und die Sunnah auf eine mystische Art interpretiert und deren letztlicher Hauptaspekt im Glauben die Liebe zwischen Gott und Geschöpf darstellt.

Es gibt Sufis, welche einen Weg einschlagen, der vom Islam weit abgeirrt ist, etwa um Hilfe von Muhammad (saws)* oder anderen islamisch bedeutenden Persönlichkeiten, auch von eigenen Sufi-Heiligen, erhoffen, oder einen pantheistischen Weg einschlagen, indem sie Gott in allem was existiert zu sehen glauben. Aber der Sufismus ist absolut uneinheitlich, es ist eher eine Kategorie für mystische Strömungen auf Grundlage des Islams.

Sufis berufen sich auf "sunnitische" Hadith-Sammlungen und auf sunnitische Rechtsschulen, wenngleich sie meist bestimmten Sufi-Gelehrten eher vertrauen. Dennoch stammen sie eindeutig aus der sunnitischen Strömung des Islam.

Letztlich sind aber alle Konfessionen und Richtungen des Islams nicht der Zweck der Religion des Korans. Gott fordert uns zu Einer Gemeinschaft auf, daher ist es nicht erlaubt, jemanden zu diskriminieren oder abzulehnen, weil er Sunnit, Schiit, Sufi oder sonst etwas ist. All diese Begriffe haben mit dem Islam nicht viel gemein - Gott nennt uns alle Muslime, wer sich wir, uns von unseren Brüdern und Schwestern mit neuen Begriffen distanzieren zu wollen? Ich selbst bezeichne mich auch lediglich als Muslim.

"Sprich: "O Gott, Schöpfer der Himmel und Erde! Kenner des Verborgenen und Offenbaren! Du allein wirst zwischen Deinen Dienern richten, worüber sie uneins waren.""
Sure 39, Vers 46

Friede,
Issa-Ibrahim

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Friede sei mit dir,

Es ist Volksglaube, dass dem Istikhara-Gebet* eine Antwort in Form von Eingebung oder Traum folgen muss. Selbstverständlich ist es möglich eine Antwort durch einen Traum zu bekommen, aber genauso ist es möglich, dass der Traum vom Teufel oder von dir selbst (Verarbeitung) kommt.

"Es gibt dreierlei Träume. Gute Träume sind gute Kunde von Gott, ein beängstigender böser Traum ist vom Teufel, und das dritte sind die eigenen Gedanken."
Überliefert bei Muslim, Abu Dawud, Tirmidhi, Ibn Madscha, ähnlich bei Bukhari

Gut möglich, dass der Teufel mit dir gespielt hat um dich in dieser Frage zu verwirren. Denn du brauchst keine Antwort, das Istikhara-Gebet* ist zur Festigung und das Vertrauen auf Gott in dieser Sache gedacht - Nicht zur Entscheidungsfindung.

"Wenn jemand von euch fest beabsichtigt etwas zu tun, so soll er zwei Gebetsabschnitte beten, die kein Pflichtgebet sein sollen, und anschließend sagen: "O Gott, ich bitte Dich um das Gute durch Dein Wissen und bitte Dich um Beistand mit Deiner Macht und bitte Dich um Deine gewaltige Güte, denn Du bist mächtig, ich aber nicht, und Du weißt, ich aber nicht, und Du weißt ganz und gar um die verborgenen Dinge! O Gott, wenn Du in Deinem Wissen meinst, dass - deine Sache - gut ist für meine Religion, mein Leben und den Ausgang meiner Angelegenheiten, so bestimme mir diese Sache und erleichtere sie mir und mach mich dann damit zufrieden. Und wenn Du in Deinem Wissen meinst, dass - deine Sache - schlecht ist für meine Religion, mein Leben und den Ausgang meiner Angelegenheiten, so wende sie von mir und mich von ihr ab und bestimme mir das Beste, wo auch immer es sei, und mach mich dann damit zufrieden!" Dann nennt er sein Anliegen."
Überliefert bei Bukhari, Abu Dawud, Tirmidhi

Also: Du entscheidest dich für etwas und betest dann das Istikhara-Gebet* mit anschließendem Bittgebet und vertraust auf Gott, dass dein Vorhaben gesegnet wird, wenn es gut für dich ist und schiefgeht, wenn es schlecht für dich wäre. Das Istikhara-Gebet liegt jenem Koranvers zugrunde:

"...und ziehe sie (Gefährten) in den Angelegenheiten zu Rate. Und wenn du dich entschlossen hast, dann verlasse dich auf Gott! Gott liebt jene, die sich auf ihn verlassen."
Sure 3, Vers 159

Mögest du den richtigen Weg in Rechtleitung Gottes gehen!

Friede,
Issa-Ibrahim

*Freiwilliges Ritualgebet bei wichtigen Entscheidungen im Islam

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