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Das nennt man Schüttelfrost

Von Schüttelfrost spricht man, wenn man plötzlich extrem friert und die Muskeln im ganzen Körper zittern. Das ist meist ein Vorbote von Fieber.Oft kündigt Schüttelfrost (Febris undularis) Fieber an. Vor allem bei Infektionen mit Bakterien, Parasiten, Viren oder Pilzen wird das Immunsystem aktiv, indem es fieberauslösende Pyrogene freisetzt. Diese regen das Wärmeregulationszentrum im Gehirn dazu an, die Körpertemperatur zu erhöhen, weil dann bestimmte Abwehrmechanismen besser ablaufen können. Ursachen sind:

  • Grippe (Influenza) und Erkältung: Ein allgemeines Krankheitsgefühl, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber mit Schüttelfrost gehören zu den typischen Symptomen dieser viralen Infekte.
  • Lungenentzündung (Pneumonie): Neben Husten und Auswurf sowie Schmerzen in der Brust ist hohes Fieber mit Schüttelfrost typisch bei einer Pneumonie.
  • Scharlach (Scarlatina): Die Erkrankung geht meist mit Schüttelfrost und hohem Fieber, Hals- und Mandelentzündung, "Himbeerzunge" und typischem Ausschlag einher. Auch Bauchschmerzen und Erbrechen sind möglich.
  • Wundrose (Erysipel): Der bakterielle Erreger von Scharlach kann noch andere Erkrankungen auslösen, darunter das Erysipel - eine akute Entzündung der Haut. Symptome sind eine flächige Rötung und schmerzhafte Schwellung der betroffenen Haut sowie Schüttelfrost und hohes Fieber.
  • Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis): Mögliche Anzeichen sind hohes Fieber und Schüttelfrost, heftige Flankenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Manchmal tritt auch Blut im Urin auf.
  • Blutvergiftung (Sepsis): Davon spricht man, wenn sich eine zunächst lokal begrenzte Infektion über die Blutbahn im ganzen Körper ausbreitet. Anzeichen einer Sepsis sind unter anderem hohes Fieber und Schüttelfrost, meist kombiniert mit Herzrasen und Atemnot. Es besteht akute Lebensgefahr für den Betroffenen!
  • tropisch-subtropische Infektionen: Schüttelfrost mit Fieber kann unter anderem bei Malaria, Gelbfieber, BilharzioseFleckfieberTyphusMilzbrand und Pest auftreten.
  • Unterkühlung: Auf Unterkühlung reagiert der Organismus mit Schüttelfrost, um die Temperatur rasch anzuheben. Außerdem verengen sich Gefäße in der Körperperipherie (Gliedmaßen), damit weniger Wärme durch die Haut entweicht - kalte Gliedmaßen und bläulich-blasse Haut sind Anzeichen dafür.
  • Sonnenstich / Hitzschlag: Bei Sonnenstich (Hitzestau im Kopf als Folge von zu viel Sonne) treten ein hochroter, heißer Kopf, Schwindel, Erbrechen, Übelkeit, Unruhe sowie manchmal leichtes Fieber und Schüttelfrost auf. Eine starke Überwärmung im gesamten Körper liegt bei einem Hitzschlag vor - die Körpertemperatur steigt hier auf über 40 Grad an.
  • Entzugserscheinungen: Das Absetzen von Suchtmitteln wie bestimmten Medikamenten, Nikotin, Alkohol oder illegalen Drogen kann körperliche und psychische Symptome auslösen, darunter oft auch Schüttelfrost.
  • Psychische Erkrankungen: Sogenannte hyperkinetische Störungen wie ADHS können Schüttelfrost verursachen. Auch Angststörungen gehören zu den psychischen Erkrankungen, die das Muskelzittern hervorrufen.
  • Akutes Glaukom: Bei einem Glaukomanfall steigt der Augeninnendruck plötzlich schnell an. Mögliche Anzeichen dafür sind akute Kopfschmerzen, Sehverlust, eine spürbare Verhärtung des Augapfels, Übelkeit, Erbrechen sowie Schüttelfrost. Der Patient braucht sofort ärztliche Hilfe!
  • Pilzvergiftung: Die Symptome einer Pilzvergiftung hängen von der Art des Pilzes und der verzehrten Menge ab. Schüttelfrost zählt zu den möglichen Anzeichen, ebenso wie etwa Muskelkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen, Blutdruckabfall und Bewusstseinsstörungen.
  • Schilddrüsenüberfunktion: Der Überschuss an Schilddrüsenhormonen kann bei den Betroffenen unter anderem Muskelzittern wie bei Schüttelfrost auslösen.
  • Tipps bei Schüttelfrost infolge beginnenden Fiebers sind zum Beispiel:
  • Wärme: Mit warmen Decken, einem warmen Fußbad oder einem warmen Bad lässt sich das unwillkürliche Muskelzittern, das schließlich in Fieber mündet, stoppen. Dank der von außen zugeführten Wärme muss der Körper selbst weniger arbeiten, um die Temperatur zu erhöhen.
  • Heißer Tee: Bei einem Fieberschub eignet sich Lindenblütentee sehr gut als Hausmittel, denn er wirkt wärmend und schweißtreibend. Auch ein Tee aus Holunderblüten oder Hagebuttenschalen helfen dem Körper dabei, Wärme zu erzeugen.
  • Viel trinken: Bei Fieber und fiebrigem Schüttelfrost gilt immer: Viel trinken! Die Faustregel: Trinken Sie einen halben Liter Flüssigkeit pro zusätzlichem Grad Körpertemperatur mehr.
Quelle: netdoktor.de
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