Sehr geehrte/r forenverisfake95,
zugegeben, obwohl es meine Entscheidung war Dir zu antworten, weis ich doch nicht recht, wo ich anfangen soll.
Ich selber bin 15 Jahre alt und glaube Deinem Text entnehmen zu können, dass Du ebenfalls ein "Teenie" bist... (Ich hasse diesen Ausdruck!)
Ich bin also in dieser schwierigen Phase, die sich "Pubertät" nennt und es ist vermutlich natürlich, dass auch ich ab und an vorm Spiegel stehe, und mich frage, ob ich nicht doch mal Bauchmuskeltraining machen sollte oder die heiß geliebten Snacks zwischendurch etwas zurückstellen könnte. Allerdings bin ich im Großen und Ganzen sehr zufrieden mit meiner Figur. Ich bin 1, 60m klein und wiege... nun, das kann ich dir nicht einmal sagen, denn ich habe keine Waage zuhause!
- ich bin nun extra zu meiner Nachbarin gelaufen um mich auf deren Waage zu stellen, das rechnest du mir hoffentlich hoch an! :)
ich wiege 50kg. Im Leben hat mich noch nie jemand als "mobbelig" oder gar "fett" bezeichnet. (Du siehst das vermutlich anders...)
Deinen schaurigen Beschreibungen entnehme ich, dass Du eine völlig falsche Selbstwahrnehmung hast, oder verdrehte Idealvorstellungen!
Dir einen Rad als solchen zu geben ist schwierig. In einer Deiner Antworten zu jemandes Stellungsnahme las ich "was ist heut zu Tage schon normal?!".
Nun, dass kann ich Dir beantworten. Nichts. Es ist nichts normal, weil Normalität nicht extistiert, ebenso wenig wie Perfektionismus. Denn beides sind subjektive Normen und Wahrnehmungen. Wir Menschen sind nicht dazu in der Lage, jedem perfekt zu erscheinen, denn jeder Mensch ist (glücklicherweise) ein Individuum.
Dein Ziel " Perfektion" zu erreichen ist von diesem Standpunkt betrachtet also sinnlos.
Desweiteren schreibst Du, Du wollest perfekt sein für jnd, der Dich sowieso nie lieben wird. Wer damit gemein ist, liegt außerhalb meiner Kenntnis, allerdings glaube ich nicht an die eine wahre Liebe. Daher würde ich bescheiden und doch bestimmt ans Herz legen, Dein Leben zu leben. Es kommt die richtige Zeit und ein Mensch, der Dich liebt, so wie Du bist. (Ja ja... das ist schon ein 08/15 Ratschlag, aber er kommt eben einfach nicht aus der Mode, weil er der Wahrheit so nahe kommt!)
Jeder Mensch ist liebenswert. Jeder Mensch ist besonders. Jeder Mensch verdient es zu leben.
Was Du beschreibst kommt einer Existenz nahe, jedoch bei weitem keinem Leben! Und selbst diese Existenz, die Du gewiss zu einem Leben "ausbauen" könntest, würdest du nur endlich eine Bereitschaft zum Wandel Deiner Ziele und Überzeugungen entwickeln, sehe ich bedroht.
Normalität ist fictiv, Gesundheit ist es nicht! Nein, Du sollst nicht "normal" sein. Du sollst gesund sein!
Du sollst leben!
Ich esse leidenschaftich gerne, denn... was soll man tun? Es gibt so viele Köstlichkeiten!
Iss normal! 3x am Tag! Steigere es langsam... aber beständig!
Sport ist okay, nein, es ist gut, notwendig! Aber halte es im Einklang mit dem Essen!
Ich hatte eine sehr, sehr enge Freundin und es zerreist mir noch immer das Herz, macht das Leben fast unmöglich, dass ich "hatte" anstatt "habe" schreiben muss.
Sie ist tot.
Sie hatte ähnliche Konflikte mit sich und dem Essen und auch, wenn sie letzlich ihren Fehler erkannt hat, war es zu spät. Sie nahm sich das Leben und all die Menschen, die sie liebten haben gelernt, was es heißt zu leiden. Was Verlust heißt. Was Schmerz heißt. Ich habe sie mehr geliebt, als ich je in Worte fassen könnte. Sie war mein Engel. Erspar den Menschen, die Dich lieben (und die gibt es, dass ist sicher) und auch Dir selbst ein solches Leid.
Ich bitte Dich.
Mit freudlichen Grüßen, Indira Fömmel
P.S.: Wende Dich an Deine Eltern, Freunde und hole Dir, dass ist nichts Verwerfliches, professionelle Hilfe, wenn Du Dich dazu überwinden kannst.