Hallo Gamer,
es gibt soviele Herangehensweisen, wie es Trainer gibt. Leider. Als Halter musst du schauen, was dir gefällt, wo du dich wohl fühlst und wo dein Hund keinen Schaden erleidet.
Ein paar Punkte will ich ansprechen:
- "Hunde untereinander loben sich nicht" Das ist falsch. Hunde untereinander bringen sich auch kein Sitz und kein Fuß bei. Hunde achten vor allem darauf, dass es ihnen selbst gut geht. Dass ihnen niemand etwas wegnimmt, was sie haben wollen und ihnen niemand weh tut. Das tun sie mit Aggression, was absolut normal ist. Daraus lässt sich nicht schlussfolgern, dass wir als Menschen dem Hund das Fußlaufen beibringen, indem wir Aggression (also Schmerz hinzufügen) benutzen. Das funktioniert solange der Hund Sorge hat, dass du ihn erwischen könntest, wenn er nicht tut, was du willst. Ihr arbeitet dann als über Verunsicherung und Angst. Das kann funktionieren und zeigt schnell für den Menschen einen Effekt. Es führt aber fast immer auch dazu, dass der Hund dir weniger traut, schnell bei Bewegungen von dir zusammenzuckt und eure Beziehung anders wird.
- Hunde lernen wie wir Menschen indem sie das wiederholen, was Erfolg bringt, das meiden, was keinen Erfolg (oder Ärger bringt) und einfach über Gewöhnung. Deine Aufgabe als Trainer deines Hundes ist es, das Umfeld deines Hundes so zu beeinflussen, dass er das tut, was du möchtest, ohne dass er das Vertrauen verliert. Am besten ist es, wenn er der Meinung ist, er hat das ganz allein entschieden.
Ein Beispiel: Dein Hund will zu anderen Hunden hin. Du ruckst ihn zurück, er fühlt Schmerz. Die Aufregung reduziert diesen Schmerz. Entweder regt er sich noch mehr auf und merkt den Schmerz noch weniger oder/und er versucht dem Schmerz zu entkommen (macht sich klein, strebt von dir weg) oder/und er verknüpft den Schmerz mit dem anderen Hund und fängt an, andere Hunde richtig doof zu finden und stärker anzupöbeln. Oder er leitet seine Erregung um und dreht sich irgendwann um und beisst in die Leine oder dich.
Frag dich, was dein Hund will? Er will mit dem anderen spielen. Frag dich, was du willst? Du willst, dass er ruhig bei dir bleibt bis du es ihm erlaubst. Pack beides zusammen: Wenn er ruhig bleibt, darf er hin. Wenn er laut ist, darf er nicht hin.
Hunde lernen das extrem schnell. Bleib stehen, halt fest, warte bis er merkt, er kommt nicht weiter. Er muss, um zu lernen, Zeit haben, zu merken, was auf sein Verhalten folgt! Wenn er merkt, es passiert nichts (der andere kommt nicht näher, du gehst nicht weiter), wird er irgendwann ansprechbar sein, sich zu dir umdrehen, rumstehen und nicht wissen, was er machen soll. Dann kannst du ganz schnell loben und die Leine loslassen, so dass er hindarf.
Mit immer mehr Training muss er immer mehr gutes Verhalten zeigen, um das zu bekommen, was er will (schneller ruhig sein, langsam hingehen usw).
Das braucht Zeit, wenn es immer funktionieren soll.
Mit Strafe macht es dein Hund vor Angst, nicht weil er gelernt hat, welches Verhalten auch im Umgang mit dem anderen richtig ist.
3.Du schreibst es schon: der Hund des Trainers ist durchgängig im Training, weil er durchgängig Gefahr laufen könnte, eins auf den Deckel zu bekommen. Wenn du möchtest, dass dein Hund auch normal Hund sein kann, muss er lernen, sich vernünftig zu benehmen. Das geht nur, wenn er die Möglichkeit hat, Fehler zu machen und Konsequenzen zu lernen und dann selbst zu entscheiden, mit welchem Verhalten er weiter kommt.
4.Ein menschlicher Fehler ist oft, nicht ganz sicher zu sein, was richtig ist. Ein verständlicher Fehler, der dazu führt, dass inkonsequent trainiert wird und der Hund lernt, was er tun muss, um sein Ziel doch zu erreichen. Zum Beispiel: einfach stärker ziehen, wenn Herrchen nicht aufpasst. Konsequenz heißt, dein Hund darf niemals schaffen, dich wegzuziehen, sondern kommt immer nur vorwärts, wenn die Leine locker ist. Wie man das im Alltag schafft, dafür gibt es natürlich noch extra Tipps. Zum Beispiel hier: https://www.hundwerkszeug.de/mediathek/menschhund-leine.html
Am besten ist es immer wieder, dir zu überlegen, was du möchtest und was dein Hund tatsächlich möchte und ihm das zu ermöglichen, was er will, wenn er anfangs im Ansatz das tut, was du möchtest. Da wo das nicht geht, brauchst du alternative Dinge, die dein Hund mag und für die er auch tut, was du möchtest. Ziel ist die Zusammenarbeit, damit ihr euch beide aufeinander verlassen könnt.
Gute Hundetrainer, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen arbeiten findest du hier: www.hundeschulen.de
Und wenn du noch mehr zum Thema Hund wissen willst, dann schau in meinem Profil.
Viel Erfolg wünsche ich euch und hör auf deinen Bauch!
Die HundeNerdIn