Hey, momentan geht es mir nicht so gut, ich fühle mich ziemlich einsam. Bis zur 12. Klasse hatte ich viele Bekannte, eine Clique, mit der ich immer feiern ging, Mädelsabende machte etc pp und eine beste Freundin hatte ich ebenfalls. Ich war viel unterwegs. Nach unserem Abschluss (2014) trennten sich unsere Wege und ich fing an zu studieren. Naja, von da an ging es ziemlich Berg ab. Studium-Abbruch (falsche Richtung gewählt), keinen Kontakt mehr zu alten Freunden und Bekannten (haben alle neue Freundeskreise, haben kein Interesse mehr), riesen Streit mit meinem Bruder (seit November). Ich mache derweil gar nichts... es ist jeden Tag das gleiche, ich stehe um 8 Uhr auf, gehe duschen usw, manchmal sitze ich nur auf meinem Bett und denke mir: Warum? Wie konnte es so weit kommen. Ich putze das ganze Haus, die Fenster, gehe für meine Familie einkaufen, mähe sogar den Rasen, obwohl ich das hasse. Einfach, um mich nicht nutzlos zu fühlen. Ich eigne mir irgendein Wissen an, weil ich Angst habe hier zu verdummen.
Das einzige, was ich manchmal mache, ist mit meiner Mum shoppen zu gehen (haben ein sehr gutes Verhältnis) oder zu meiner Tante zu gehen, um zu quatschen (ist die Schwester meiner Mum, verstehen uns genauso gut). Es kommt sogar so weit, dass meine Schwester (25) und mein Bruder (21, wir haben uns GOTT SEI DANK vor einem Monat vertragen) mich dazu überreden, was mit ihnen und jeweils ihren Freunden zu machen.
Einen neuen Studienplatz (mein Wunschstudienplatz) habe ich mittlerweile auch sicher.
Es renkt sich alles wieder so langsam ein ABER: Mir fällt auf, dass ich mich manchmal ganz seltsam, fast automatisch, verhalte. Beispiel: Meine Mum und ich waren kurz in der Stadt, in einem Einkaufszentrum, in der Mitte konnte man nach unten sehen, mit Geländer geschützt - ach ihr wisst was ich meine. Und dann spielte sich die Szene in meinem Kopf ab, wie ich einfach da runterspringe und ich musste mich zwingen, auf die Seite zu gehen. Ich habe mich sogar - aus Angst vor mir selbst? - bei meiner Mutter eingehakt. Und sowas passiert mir ständig, dieses mechanische Denken, wie ich dem Leben ein Ende setze. Oh man, das klingt so Schizo. Und ich merke, dass ich immer sensibler werde. Gestern musste ich die halbe Nacht weinen (und ich weine wirklich selten).
Ich mache mir langsam selber Angst. Ich würde mich niemals umbringen wollen! Allein schon aus dem Grund, dass ich meine Familie damit unheimlich verletzen würde. Beim bloßen Gedanke kommen mir die Tränen! Aber ich habe Angst.
Ich möchte mich auf jeden Fall wem anvertrauen. Meiner Mutter oder meiner Tante oder beiden. Ich weiß, dass ich reden muss. Meint ihr, dass ich zusätzlich zu einem Psychologen muss? Mit ihm rede ich ja auch nur und mir fällt es einfacher vor meiner Mutter zu weinen als vor einem Fremden. Ich würde alles dafür tun, um endlich wieder glücklich zu sein, ich will nicht noch tiefer fallen! Definitiv nicht aber ich hab einfach so Angst verrückt zu werden...