Ich bedaure, dass du derzeit am trauern bist, jedoch geschehen Dinge, welche wir nicht immer verstehen und erklären können. Hierzu möchte ich dir eine islamische Geschichte erzählen, die dir vielleicht hilft deine Trauer etwas zu mindern.
Sie geht wie folgt:
Moses hat dem Sprachrohr Gottes, Erzengel Gabriel, viele Fragen gestellt, welche ihm auch beantwortet wurden.
Eines Tages wollte Moses wissen, ob es jemanden auf der Welt gibt, der mehr Wissen als er selbst besitzt. Dieser Jemand war/ist existent, worauf Moses ihn kennen lernen wollte, um von ihm zu lernen. Gott ließ es zu einem Treffen der beiden kommen.
Das Wesen welches Moses traf, war von Gott erschaffen um das Schicksal der Menschen zu vollstrecken und in der Regel für niemanden zu sehen. Es sagte zu Moses:"Wenn du von mir etwas lernen möchtes, kannst du mich während meinen mir von Gott auferlegten Pflichten folgen. Du hast aber keine Fragen zu stellen, oder dich gar ein zumischen!"
Moses war einverstanden und folgte ihm zunächsten in eine kleine Hafenstadt, in der die Menschen sich von der Fischerei ernährten. Das Wesen ging zu einem der Fischerboote und schlug ein Loch in seinen Schiffsrumpf, worauf es fahruntüchtig wurde.
Moses fragte verwundert:"Wieso tuhst du dies? Die Leute werden hungern, wenn sie nicht fischen können!" Das Wesen erwiderte:"Keine Fragen!"
So gingen sie weiter zu einem kleinen Haus einer armen Familie. Die Mauer, welche das Haus umgab, stand stabil und zeigte die Grundstücksgrenze an. Das Wesen zerstörte ein Stück dieser Mauer, worauf Moses sich erneut einmischte:"Wieso zerstörst du die Mauer dieser armen Familie? Sind sie nicht schon genug am leiden?", worauf das Wesen entgegnete:"Ich sagte dir, du sollst keine Fragen stellen! Noch einmal und unsere Wege müssen sich trennen geehrter Prophet."
Beide gingen weiter und trafen auf eine fürsorgliche Familie, welche einem Waisenkind Obdach und Nahrung bot. Das Wesen ging auf das Waisenkind zu und tötete es, worauf Moses aufschrie:"NEIN! Wie konntes du dieses Kind nur töten?!?!?!" Das Wesen wurde sauer:"Ich habe dich gewarnt! Von hieran trennen sich unsere Wege, doch vorher sollst du erfahren, was meine Taten bewirkten:
Das Boot habe ich nur beschädigt, damit die Fischer nicht aufs Meer fahren, sondern durch die Reparatur zwangsweise einen Tag im Hafen bleiben. Wären sie ausgefahren, hätte sie ein Piratenboot gekreuzt, alle an Bort umgebracht und ihr Boot versenkt. Dadurch wären ihre Familien elendig verhungert. Morgen werden sie keine Piraten kreuzen und haben sattdessen nur einen Tag gehungert und überleben.
Die Mauer habe ich zerstört, da der verstorbene Großvater der Familie genau unter diesem Mauernstück all das Gold vergraben hatte, welches er in seinem Leben anhäufte. Sobald die Familie zur Mauer-Erneuerung ein Fundament ausheben will, werden sie auf das Gold stoßen und können sich Saatgut und Vieh davon kaufen.
Und die Eltern des Waisenkindes sind wahrlich gute Menschen gewesen die Gottes Liebe sicher haben. Ihr Kind jedoch wäre im erwachsenen Alter ungläubig geworden und auch so gestorben. Gott wollte jedoch den Eltern ihr Kind nicht nehmen und hat es somit schon als Kind sterben lassen, was ihm das Paradies bei seinen Eltern sicherte.
Hinter allen Schicksalsschlägen steckt ein exakter Grund, welcher für euch meist nicht ersehbar ist."
Darauf hin trennten sich ihre Wege.
Diese Geschichte soll uns Menschen verdeutlichen, dass alles exakt so geschieht, wie es auch geschehen soll. Gott weiß am besten was richtig und falsch ist! Somit ist es nicht richtig zu sagen, dass es unfair von Ihm sei, deinem guten Freund im Alter von 51 Jahren sterben zu lassen.
Was soll meine Oma sagen, die schon zwei ihrer Töchter zu Grabe tragen musste und weiß, dass ihren anderen zwei Töchter ebenfalls jeden Tag sterben könnten, weil sie alle vier vom Krebs heimgesucht wurden.
Mein Freund kannte einen Mann, 23 Jahre war er alt. Er arbeitete in einer KfZ-Werkstatt. Er nahm einen Schlüssel vom Werkzeug-Wagen stellte sich unters Auto und bemerkte, es war der falsche Schlüssel. Als er den Richtigen hollte, stürzte Das Auto von der Bühne. Er machte Feierabend ging in eine Kneipe und gab allen Anwesenden einen aus und betrank sich selbst bis spät in die Nacht. Auf dem Heimweg führ er sich zu Tode.
Wäre er unter dem Auto gestorben, bei seiner Arbeit, wäre er nach islamischen Glauben "gut gestorben". Jedoch war ihm dieses Schicksal nicht bestimmt.
Wir wissen nicht, was der Allwissende weiß und können deshalb auch nicht sagen, ob der Tod zu früh oder zu spät kommt. Von daher soll man ein gutes Leben leben, um Gott gerecht (arabisch=muslim) zu leben, da jeder Tag der Letzte sein könnte.
Ich hoffe, dass du nun nicht mehr ganz so traurig bist. Egal wer wann stirbt, es ist immer der richtige Ort und der richtige Zeitpunkt für die jeweilige Person. Auch wenn der Tod für die noch Lebenden niemals schön sein wird, da der Tod mit Trauer und seelischem Schmerz verbunden ist.