Hallo maerzmelodie,
ich möchte Dir gerne helfen, denn ich habe selber 2 Söhne, doch ich brauche mir bei Ihnen in punkto Noten nur wenig Gedanken machen, den der ein hat einen Notendurchschnitt von 2, er muss jedoch dafür arbeiten, das heißt lernen und das tut er auch. Der andere ist ein 1er Schüler, er braucht nur wenig lernen, denn er hat ein enormes Selbstvertrauen, weil er sich seiner Erfolge aus der Vergangenheit bewusst ist. Vielleicht erkennst Du hier auch schon einen kleinen Unterschied zwischen den Beiden, denn der Eine hat durch verschiedene Erlebnisse kein so ganz starkes Selbstvertrauen wie der Andere. Gerade deswegen muss ihm mehr geholfen werden, wie dem Anderen und er bekommt mehr Unterstützung. Zum Teil hatte er auch schon Nachhilfe, doch das hatte er sich selbst ausgesucht, so stieg sein Selbstvertrauen und er konnte es auch auf Anraten der Nachhilfelehrerin wieder einstellen, weil es daran nicht lag. Er braucht positive Bestätigungen und Lob und das hilft ihm enorm. Das ist jedoch nicht in einem Tag zu schaffen, das bedarf des Aufbaus durch die Eltern über eine längere Zeit.
Wenn für ihn ein Test oder Ähnliches ansteht, dann lernt er im Vorfeld, meist von selbst mit grossem Ehrgeiz, vor allem seit er ein Ziel vor Augen hat, was er einmal werden will und ich glaube, dass Dir das auch helfen könnte, wenn Du noch kein klares Ziel haben solltest. Er hat auch schon vielfach bewiesen, dass er gute Noten schreibt und schreiben kann. Wenn er etwas vergeigt, dann hat er sich selbst meist zu stark unter Druck gesetzt. Von mir als Vater bekommt er keinen Druck oder Ärger, sondern ich helfe ihm und tröste ihn, dass er seinen Blick wieder auf sein Ziel richten kann, wenn er einmal niedergeschlagen ist.
Wenn er geschimpft bekommen würde, dann würde ich seinen Blick damit in die falsch Richtung lenken. Wenn ich ihn jedoch Lobe und aufbaue, wird sein Blick wieder in die richtige Richtung gelenkt und sein Selbstwertgefühl baut sich entsprechend auf. Er bekommt Trost und bekommt guten Zuspruch, der ihm hilft, es beim nächsten mal besser zu schaffen.
Wenn Eltern ihre Kinder unter Druck setzen, bewirkt das das genaue Gegenteil, von dem, was sie sich für ihre Kinder wünschen, denn dadurch werden die Kinder, unbewusst gezwungen, den Blick in die falsche Richtung zu lenken, nämlich in den Abgrund, der ja eigentlich vermieden werden sollte.
Meine Vermutung ist, dass manche Eltern selbst irgendwie zu viel um die Ohren haben und denken, dass sie so die Situation bereinigen können, weil es ihnen vielleicht einmal ähnlich ergangen ist. So versuchen Eltern, Situationen so zu begegnen, wie es ihre Eltern auch getan haben.
Hier einen Ratschlag zu geben, ist keine einfache Sache, denn es ist jede Situation etwas anders und deine Eltern meine es sicher gut mit Dir, so werden sie in ener geeigneten Situation auch mit sich reden lassen.
Du schreibst oben, welches Gedankenszenario in deinem Kopf abläuft, wenn Du eine Aufgabe nicht kannst.
Hier deine Aussagen: 'Du Versagerin, nichts kannst du, vorhin war alles noch in deinem Kopf und jetzt? Wie weg! Dummheit wird bestraft!'
Das ist bereits ein richtiger Sack voller Programmierungen, die Dich sicher ins verderben führen. Ich vermute, das Du sie schon oft von Jemandem gesagt bekommen hast und genau diese Sätze machen dein Selbstvertrauen kaputt.
Was hilft Dir?
- Setze Dir ein Ziel, das in Dir Motivation freisetzt, um dafür zu lernen.
- Lerne und bereite Dich auf deine Tests und Prüfungen extrem gut vor, so dass Du Dich selbst sicher fühlst.
- Notiere Dir in einem kleine Büchlein Alles, das Du in der Vergangenheit schon geschafft hast.
- Führe dieses Büchlein täglich und schreibe jeden Tag kleine Erfolgserlebnisse auf, was Du erreicht hast.
- Schreibe Dir zu jeder Aussage von oben eine liste in folgender Art, statt: Du Versagerin, nichts kannst du,-drehe die Sätze um und mache daraus: Ich bin eine Gewinnerin und kann das, was ich können muss.
- Schreibe jetzt zu jedem positiven Satz, den Du formuliert hast eine liste mit Begründungen, wie z.B.: Ich bin eine Gewinnerin und kann das, was ich können muss weil:
-ich fleissig gelernt habe
-ich mir Mühe gebe
-ich gut Vorbereitet bin usw.
Am besten Du formulierst deine Killersätze entsprechend um und schreibst Dir zu jedem positiven Satz ca. 20 gute Gründe auf, warum Du eine Gewinner/in bist, so wie ich es Dir oben vorgemacht habe. Lies Dir diese Listen immer wieder durch, bis Du es wirklich glaubst. So kannst Du dein Selbstvertrauen aufbeuen.
Du kannst diesen Artikel deine Eltern gerne zeigen und zeige ihnen, dass Du es erst meinst, dann werden sie Dich auch ernst nehmen.
Alles Gute für Dich.