Schlafstörungen was soll ich tun?

Hallo zusammen, ich bin m 27 und habe massive Schlafstörungen die mein Leben mittlerweile komplett bestimmen. Ich werde es mal genau erläutern.

Ich habe Schlafstörungen seitdem ich denken kann. In jungen Jahren, während der Schulzeit, äußerten sich die Störungen so das ich 23 Uhr ins Bett ging, aber nie vor 2 Uhr einschlafen konnte und dann um 7 Uhr aufstand. Das heißt ich hatte unter der Woche bis zu 5 h Schlaf und am Wochenende schlief ich dann aus. Das war alles noch relativ erträglich.

Als ich dann anfing zu arbeiten gingen die Probleme langsam los. Wenn ich um 6 Uhr anfangen musste zu Arbeiten stand ich bereits 4:30 Uhr auf und hatte somit nur um die 2 Stunden schlaf.

Es war immer das gleiche tagsüber müde Nachts hellwach.

Dann hatte ich eine Stelle wo ich erst ab 14 Uhr anfing, stand also erst gegen 12 Uhr auf. Dachte das wäre die Lösung. Jetzt konnte ich aber meist erst gegen 8 Uhr einschlafen also wider nur 4 h Schlaf.

So ging das dann die ganze Zeit, ich hatte auch nur Jobs als Lagerhelfer weil ich in dem Zustand mit dem Schlafmangel sowie zu nichts zu gebrauchen war.

Dann wollte ich mit Anfang 20 endlich eine Ausbildung machen und natürlich wieder Todmüde, ich hatte mich damals als Augenoptiker beworben und beim Probearbeiten in dem Zustand Kundengespräche führen war ne Katastrophe. Mich wollte dann auch keiner nehmen und dann erst hab ich mir gesagt, jetzt reichts, jetzt geh ich der Sache auf den Grund.

So jetzt wird’s kompliziert...

Ich bekam dann Medikamente und mit denen konnte ich dann schlafen, aber und jetzt kommts immer nur an freien Tagen, sprich wenn ich am nächsten Tag Arbeiten muss oder einen Termin habe dann krieg ich wieder Schlafstörungen.

Dann hab ich gesagt gut es bringt nix, dann muss ich Nachtschicht arbeiten, wenn ich immer Nachts wach und Tagsüber müde bin.

Also fing ich als Security an zu arbeiten wo ich meist Nachtschichten hatte.

Ich hatte verschiedenen Arbeitszeiten nachts von 17 – 5 Uhr, 19 – 7 Uhr, 23 – 7 Uhr, aber auch hier immer das gleiche, immer maximal 4 h Schlaf, manchmal sogar nur ne halbe Stunde.

Plötzlich war ich jetzt also Nachts müde und tagsüber wach.

Dann gab es auch manchmal Tagschichten am Wochenende von 7 – 19 Uhr und wenn ich die hatte war ich wieder nachts wach tagsüber müde.

Zusammengefasst

Wenn ich nachts schlafen, tagsüber wach sein will, bin ich tagsüber müde nachts wach.

Wenn ich tagsüber schlafen, nachts wach sein will, bin ich tagsüber wach nachts müde.

Also immer genau verkehrt herum.

Mal sind es einschlaf Störungen mal durchschlaf Störungen.

Und die Medikamente wirken zwar eigentlich, aber wenn ich feste schlafenszeiten einhalten muss, kann ich trotzdem wieder nicht schlafen, es muss also irgendwas psychisches sein.

Stress kann es eigentlich nicht sein, schon so oft lag ich im Bett und war völlig ruhig und dachte das Problem gelöst zu haben ehe ich wieder eines besseren belehrt wurde.

Aber was ist es dann ?

Neulich hab ich nach über 5 Jahren von einem Chefarzt die Diagnose Verzögertes Schlafphasensyndrom bekommen.

Allerdings stimmt das nur so halb, denn wenn das alles wäre, dann müsste ich tagsüber schlafen können ohne Probleme, kann ich aber nicht.

Abschließend kann ich nur sagen das ich wirklich nicht mehr weiter weiß.

Seit Jahren hab ich eigentlich kein Leben mehr, gehe arbeiten, einkaufen, mache sauber, wasche die Wäsche kuck bisschen Fußball mach bisschen Sport, dann gehe ich schlafen und das ganze geht wieder von vorne los.

Jeden Tag bin ich völlig fertig und hab in diesem Zustand auch auf nichts mehr Lust. Habe keine Freunde mehr, keine Freundin, keine Ausbildung, ein scheiss Job, eigentlich auch keine Hobbys so großartig. Einkaufen, Friseur, Arzttermine ja sowas sind dann meine Highlights.

Klar gibt es auch Tage wo es besser geht, manchmal sogar richtige Phasen von 2-3 Wochen, aber dann frag ich mich auch wohin mit mir so ganz allein und wenn ich dann was anfange kommen mir nach einiger Zeit wieder die Schlafstörungen in den Weg.

Mir grault es vor der Zukunft, ich sehe wie andere ihr Leben leben, ich selbst hab aber keins und kann nichts daran ändern. Die Jahre ziehen vorbei und die Erfahrungen die andere machen kann ich nicht machen, dass macht mich am meisten fertig. Zudem werden meine Perspektiven in der Gesellschaft nochmal Fuß zu fassen immer weniger.

Entschuldigung ich hab mir gerade mal bisschen den Frust von der Seele geschrieben.

Über Lösungsvorschläge würde ich mich sehr freuen.  

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Hallo William430,

ich habe keinerlei medizinischen Hintergrund, aber so wie du das beschreibst klingt das für mich nach einem Problem das psychisch oder körperlich ist. Gehe auf jeden Fall zum Arzt. Und wenn du da schon warst, gehe nochmal hin, oder zu einem anderen Arzt, lass dich von einem Schlafsprezialisten untersuchen, wenn alles nichts bringt lass dich ins Schlaflabor oder in eine Klinik einweisen. Zusätzlich kannst du versuchen dich selbst zu informieren mit Lektüre, Websites über Schlafstörungen (wahrscheinlich seltene Schlafstörungen in deinem Fall) etc. Vielleicht kannst du auch einmal bei deiner Krankenkasse anfragen, was du tun kannst. Manchmal kann es auch nötig, aber hilfreich, sein in sich selbst zu investieren und das Geld für Privatmediziner, Heilpraktiker usw., die nicht von der gesetzlichen Kasse übernommen werden, selbst in die Hand zu nehmen. Denn oftmals sind das die Menschen, die einen anderen Ansatz als die westliche Medizin verfolgen und deshalb nicht von den gesetzlichen Kassen übernommen werden, weil die Wirksamkeit nicht erforscht oder nicht hinreichend erwiesen ist. Das heißt aber nicht, dass es nicht wirkt. Am besten informierst du dich auch in dieser Hinsicht einmal im Internet.

Irgendwann muss jemand was finden. Ich weiß, gerade wenn die Beschwerden schon seit vielen Jahren bestehen ist die Motivation für solche Sachen eher gering, vor allem weil auch die Hoffnung, nach all der Zeit noch etwas zu finden, niedrig ist. Aber du hast dabei nichts zu verlieren.

Um dran zu bleiben empfehle ich dir, ggf. einen Plan zu machen, in welcher Reihenfolge du was absolvierst. Also z.B. erst zum Allgemeinmediziner, dann zu dem Spezialisten, dann zu dem usw. Und gib dir die Zeit, die du dafür brauchst.

Da dich das ganze sehr mitzunehmen scheint könnte ich mir auch für dich vorstellen, eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Krankheiten zu besuchen, dort kannst du emotionalen Halt finden.

Du schreibst du hast keine Freunde, aber vielleicht Familie oder anderweitig Menschen in deinem Umfeld, die dich unterstützen können und dich vllt. zum Arzt begleiten.

Die westliche Medizin bezieht, meiner Meinung nach, viele Aspekte des menschlichen Körpers nicht in die Ursachenfindung und Behandlung ein und behandelt zudem meistens nur die Symptome, anstatt die Ursache. Das ist ein Grund, warum viele Menschen mit ungewöhnlichen, oder seltenen Beschwerden wie deine oft lange auf eine Diagnose oder hilfreiche Behandlung warten müssen und viel Eigeninitiative zeigen müssen.

Ich wünsche dir alles Gute und eine baldige Besserung!

Liebe Grüße

Greenteaboo

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Hey, IchFrageGern09,

das solltest du, meiner Meinung nach, deine Partnerin selbst fragen. Schließlich geht es um sie, nicht um uns :)

Das kann Überwindung kosten, ist aber die beste und einfachste Lösung und zudem gut für die Beziehung.

Außerdem musst du dich wohlfühlen, also achte dabei sowohl auf deine Bedürfnisse, als auch auf die deiner Partnerin.

Liebe Grüße

Greanteaboo

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Hey privat098700,

du hast in deiner Frage 5 verschiedene Praktikumsmöglichkeiten genannt, da dich die Themen dazu interessieren. Ich befinde mich selbst gerade an dem Punkt, an dem ich auf der Suche nach einer passenden Ausbildung/einem passenden Studium bin. Am besten setzt du dich erst einmal damit auseinander, was für Anforderungen du sonst an deinen zukünftigen Beruf stellst. Willst du Karriere machen? Viel verdienen? Viel Menschenkontakt? Verantwortung übernehmen? Willst du in einer bestimmten Stadt leben/arbeiten? Was für einen Schulabschluss hast du/wirst du machen? Und so weiter. Weitere derartige Hilfestellungen findest du auf vielen Websites, die bei der Ausbildungs- und Studiensuche helfen. Oft hilft es auch sehr mit anderen Menschen über deine Ideen und Pläne zu reden: Eltern, Freunde, Lehrer,...

Ansonsten kann ich dir nur sagen: du bist jung (davon gehe ich aufgrund der Frage jetzt einmal aus) und hast genug Zeit dich auszuprobieren und ein einziges Praktikum bestimmt ja nicht gleich alles weitere. Also könntest du genauso gut in allen 5 Themen ein Praktikum machen :) Wenn es jeweils nur eine Woche ist kommst du mit einem Praktikum pro Ferien (falls du noch zur Schule gehen solltest) gut durch ^^.

Und keine Angst vor Fehltritten haben. Herauszufinden was dir nicht gefällt ist genauso hilfreich wie herauszufinden was dir gefällt.

Liebe Grüße

Greenteaboo

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Hallo Nihilist99,

zunächst einmal zu deiner Frage, ob es schlimm ist, zu denken alles sei sinnlos. Diese Frage ist sehr individuell. Wenn du es als schlimm und schmerzhaft empfindest (wonach es hier sehr für mich klingt), dann ist es auch so. Du machst auf mich einen sehr hoffnungsverlorenen Eindruck. Und spätestens wenn du darüber nachdenkst, dein Leben zu beenden solltest du dir Hilfe suchen, bei Ärzten, Therapeuten, Selbsthilfegruppen, auf Hotlines, etc.

Ich finde nicht, dass das Leben sinnlos ist. Ich erfreue mich sehr an der Natur, an Katzen, daran Dinge mit meinen Freunden zu unternehmen, das muss auch nicht viel Geld kosten. Jeder hat etwas anderes, was seinem Leben Sinn verleiht. Auch wenn die Zeiten und persöhnliche Situation nicht einfach sind, gibt es immer etwas, waran man sich genau jetzt erfreuen kann. Am schönen Wetter, an einer Tasse Tee, an einem guten Buch, aber vor allem (achtung, jetzt wird es spirituell) am Sein selbst. Ich empfehle dir wärmstens das Buch "Jetzt - die Kraft der Gegenwart" von Eckhart Tolle. Ich lese es selbst gerade und habe schon viel daraus gelernt. Ich persöhnlich halte es für sehr hilfreich. Das Buch wird dir helfen, das Leben selbst wertzuschätzen, egal wie es dir geht und ob oder was du arbeitest oder erreicht hast und das, was unsere Gesellschaft als "Probleme" bezeichnet anders zu betrachten. Ich finde das Herr Tolle seine Ausführungen manchmal sehr radikal und endgültig formuliert, aber lass dich davon nicht abschrecken. Das Buch gibt es schon sehr lange, also wenn du, wie du schreibst, kein Geld hast, kannst du es sicher auch in einer Bibliothek ausleihen.

Liebe Grüße

Greenteaboo

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