Hm, interessante Frage, die sich Linguisten natürlich auch häufig stellen...
Meiner eigenen persönliche Meinung nach mag ich das standardisierte Hochdeutsch am meisten, denn dort sollten wir uns eigentlich alle verstehen. Ich habe nichts gegen Dialekte, so lange die Grundsprache ohne große Mühe erkennbar und verständlich ist - ist dies nicht mehr der Fall, geht es mir wie einigen hier und die Dialekte gehen mir ziemlich schnell auf die Nerven.
Ich bin selbst mit Dialekten aufgewachsen, habe diese aber bereits in der Mittelschulzeit nicht gerne gemocht - allerdings bezog sich das auf Dialekte (des Deutschen) an sich. In anderen Sprachen mag ich sie gerne (z.B. Englisch, Spanisch...), so lange sie nicht allzu ... ich weiß gar nicht wie ... abstoßend ist das falsche Wort, etwas sanfter abstoßend klingen und/oder nicht mehr zu verstehen sind. Dialekte sind wichtiger Teil unserer Kultur und dürfen gerne gepflegt werden, allerdings denke ich, dass jeder von uns in der Lage sein sollte für alle klar verständliche Standardsprache zu sprechen. Natürlich darf man dort Einschläge des Dialekts bemerken, sie sollten aber die allgemeine Verständlichkeit nicht beeinträchtigen. Ich fand und finde es ebenso unhöflich, wenn man sich (bei Gesprächen die tatsächlich wichtigen Inhalt haben) nicht in einer für alle verständlichen Sprache unterhält und einen Teil der Gesprächspartner teilweise grinsend ausschließt.
Welcher ist am Schönsten und welcher ist es nicht ... uff. Es kommt immer sehr stark darauf an wer spricht - und damit ist weder das Geschlecht noch die Bildung o.ä. gemeint, sondern das Gesamtbild. Ich glaube, ich kann da keine richtigen Abstufungen machen. Aus dem Bauch heraus gefällt mir wohl Bayrisch nicht so besonders (je nach Sprecher), ich hasse es aber auch nicht - ansonsten habe ich mich ab und zu zwar an Situationen, nicht aber an Dialekten allgemein gestört. Mir ist tatsächlich noch kein Dialekt aufgefallen, den ich abgrundtief hasse oder für den ich mich grundsätzlich schäme. Einen Lieblingsdialekt habe ich nicht.
Zu der Frage bzgl. der Beziehung: Wenn ich den Dialekt tatsächlich nicht hören könnte, dann wäre auch eine Beziehung nur schwer möglich. Für mich ist Kommunikation das A und O und falls diese immer eine genervte Stimmung hervorruft dann wäre das kontraproduktiv und auf lange Sicht nicht möglich.
Schlussendlich sind mir bei persönlichen Unterredungen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis entweder die entsprechenden Landessprachen (so ich diese denn beherrsche) am liebsten und ansonsten Hochdeutsch - je nach Situation allerdings lieber die englische Sprache.
Differenziert genug? :-)