Ich würde mich einmal mit Ralph Waldo Emerson beschäftigen. "Jede, wenn auch noch so indirekte Werbung um die Massen ist ein Ausverkauf der Religion." An anderer Stelle sagt Emerson: "Vor allem möchte ich euch ermahnen, euren Weg alleine zu gehen, die guten Vorbilder zu meiden, auch diejenigen, die der Vorstellung der Menschen heilig sind, und es zu wagen, Gott ohne Vermittler und ohne Schleier zu lieben." Dem ist nichts hinzuzufügen. Gruß Jochen
Der Buddha ist kein Avatar, sondern eben der Buddha, der vollkommen Erlöste, der ins Nirvana Eingegangene. Philosophisch gesehen kommt er aus dem Hinduismus, den er jedoch überwunden hat. Der Hindu glaubt an den ewigen Kreislauf der Wiedergeburten, wobei allein das Karma die Qualität der Wiedergeburt bestimmt. Der Buddha zeigt den Weg, aus diesem Kreislauf auszusteigen. Nach Buddha gibt es keinen Schöpfergott, keine Seele und kein Ich. Zur Vertiefung empfehle ich die "Mittlere Sammlung" des Palikanons. LG Jochen
Der Physiker Martin Bojowald, der an Theorien zu einem Universum vor dem Urknall arbeitet, hat sich genau mit dieser Frage beschäftigt. Seit Ergebnis: vor dem Urknall gab es bereits ein Universum, in dem Prozesse wie der Kollaps von Raum zu der Urknall-Verdichtung führten. Religionsgeschichtlich ist die Frage nach dem Urknall auch interessant. So hat der z.B. der Buddha dies insofern bestätigt, als er davon ausgeht, daß sich die Welt zusammenzieht und dann wieder ausdehnt.
Die Leute, die behaupten, daß Mohammed in der Bibel steht, haben wohl sehr eingeschränkte Bibelkenntnisse. Im Übrigen ist es zudem die Frage, ob Mohammed überhaupt gelebt hat. Diese für Mohammedaner "ketzerische " Frage stammt immerhin von einem in Deutschland lehrenden Islamwissenschaftler, der, soweit ich weiß, von Islamisten bedroht wird.
Das Thomas Evangelium ist gnostischen Ursprungs. Der Erlösungsgedanke der Gnosis war, dass man durch Wissen die Stufenleiter zum Höchsten erklimmen muss. Die Gnosis kann daher für einen ev. - luth. Christen nicht maßgebend sein, da nach evangelischem Verständnis nicht die Werkgerechtigkeit im Vordergrund steht, sondern der Glaube. Ich empfehle einmal, die lutherische Rechtfertigungslehre zu lesen.
Lasst doch die Religion einmal sein. Gott ist in uns, nicht da draußen. Ein großer deutscher Mystiker, Meister Eckhart, sagte einmal sinngemäß: Wenn du sagst, Gott ist da und ich hier, dann hast du Gott nicht begriffen. Gott und ich sind eins. Sein Sein ist mein Sein und SeinSein ist mein Sein. Das klingt vielleicht etwas intellektuell, entspricht aber der Wirklichkeit. Wir dürfen nicht denken, daß wir durch eine Kirchen, Sakramente oder einen Pfarrer das Heil erlangen. Wir sind immer in Gott. Das möge uns stets bewußt sein.
Der Buddhismus ist kein Atheismus, noch nicht einmal der Hinayana-Buddhismus. Das Göttliche, an das der Buddhist glaubt ist das "Nirvana". Das Nirvana ist das "Letzte, Letztgültige, Unbedingte", so wie es etwa der evangelische Theologe Paul Tillich umschreibt. Der buddhistische Lehrer Buddharakkhita umschreibt das Nirvana als "Das Reich der Liebe", ähnlich wie beim Gott des Christentums (1. Joh 4,8) Augustinus schreibt: " Si comprehendis non est deus" ("Wenn du ihn begriffen hast, ist es nicht Gott").