Bitcoin besitzt alle Eigenschaften eines guten Geldes. Die Menschen haben immer intuitiv versucht ein Geld zu benutzen, das nachweisbar knapp ist. Beispielsweise Salzgeld, Muscheln, ... doch technischer Fortschritt hatte stets dazu geführt, dass die Menge an rohstoffbasierendem Geld ausgeweitet werden konnte. Wenn technischer Fortschritt beispielsweise dazu führt, dass einer Dynamit erfindet und sich mittels dessen eine große Menge Salzblöcke aus der Mine sprengt, dann haben die anderen Teilnehmer des Geldsystems ein Problem. Denn der Dynamit-Typ kann das Salz irgendwo bunkern und allmählich damit auf Shopping-Tour gehen. So verknappt er das Angebot der Güter am Markt und die Preise werden steigen. Die anderen Leute, die sich kein Geld so einfach herstellen können, müssen dann erhöhte Preise bezahlen. Das bedeutet Inflation.
Gold wäre fast gutes Geld, aber die Verifizierbarkeit, Teilbarkeit, Transportierbarkeit ist bei Bitcoin eher gegeben als bei Gold. Man hat historisch mehrmals versucht Gold als Geld zu benutzen. Beispielsweise in Form von Münzen. Doch die damaligen Regierungen waren immerzu geneigt, die steuerlich vereinnahmten Münzen einzuschmelzen, ein anderes Metall unterzumischen und mehr neue Münzen zu prägen, als vorher verfügbar waren. In dem Beispiel ist der König, der für eigene Zwecke die Geldmenge auf Kosten der Bürger ausgeweitet hat, der Dynamit-Typ. Vor allem wurden zum Zeck der Kriegsführung die eigenen Währungen von den Regierungen entwertet um sich die Aufrüstung leisten zu können.
So kamen wir dahin, dass wir heutzutage Zentralbanken haben, deren Aufgabe darin besteht, unser Geld knapp zu halten. Da alle Regierungen sich nun ausschließlich einem ungedeckten Fiat-Geldsystem bedienen, ist dieses Verprechen verwirkt. Jeder dritte US-Dollar wurde zur Corona-Pandemie erschaffen und ist durch die eben beschriebene Systematik, den reichsten Menschen weltweit zugeflossen. Alleine die zehn reichsten Menschen konnten während der Pandemie ihr Vermögen verdoppeln, die Menschen fernab der Geldschöpfung (nicht investiert, keine Immobilien, keine Konzerne), tragen die Opportunitätskosten in Form der Inflation.
Bitcoin ist auf 21 Millionen Stück begrenzt. Wenn diese Skala nicht ausgeweitet werden kann, würde technischer Fortschritt oder mehr Menschen die Bitcoin benutzen wollen dazu führen, dass alles entgegen Bitcoin abwertet. Anders gesagt, wenn zukünftig mehr Produkte in besserer Qualität durch technischen Fortschritt verfügbar werden, aber die Menge an Geld gleich bleibt, dann muss der Preis der Produkte sinken. So erwirtschaftet jeder Währungsteilnehmer eine inhärente Sparrendite. Der Konsum- und Investitionsdruck würde abnehmen. Ungerechtigkeiten in der Verteilung und Umweltprobleme sollten zurückgehen. Unternehmen müssen effizienter Arbeiten um im sinkenden Preisniveau profitabel sein zu können, was den Wettbewerb fördern wird. Bittcoin wär ein Geld mit der Fähigkeit für die eigene Rente zu sparen, weil es zum Renteneintritt mehr Kaufkraft besitzen wird.
Dazu ist Bitcoin vertrauenslos und unterliegt keinem Gegenparteirisiko. Also er kann nicht einfach willkürlich abgeschafft oder entwertet werden.
Ich könnte wirklich weiter ins Detail gehen und die ganze Sache noch technisch erklären, aber das wären meine wichtigsten Punkte bezüglich der Geldfrage.
Edit: Da die Preisschwankungen (Volatilität) oft als Contra-Argument thematisiert werden; mit steigender Martkapitalisierung und erhöhtem Handelsvolumen, werden die Ausschläge immer geringer. Also die Nutzbarkeit als Geld sollte sich über die Zeit erhöhen. Wir haben diesbezüglich auch schon viel hinter uns gelassen.