Lieber Runenfreak,

der Kollege hat ja schon eine sehr detaillierte Antwort auf die Frage der Sinnhaftigkeit eines Practice Chanters in Ihrem persönlichen Fall gegeben. Ich kann mich allen Punkten anschließen, möchte jedoch einige Details ergänzen. Ich freue mich darüber, dass Sie diesen Text bis zum Ende lesen, weil nur so werden Sie von den Inhalten profitieren. Interessant finde die logische Inkonsistenz Ihrer Argumentation, da Sie einerseits einen billigen Chanter suchen ("ca 20 bis 30 Euro"), andererseits korrekterweise daraufhinweisen, dass Qualität ihren Preis hat. Ich möchte Ihnen an dieser Stelle gerne erläutern, warum Sie keinen Standard PC für Marktsack in der genannten Preisklasse finden werden und wie man Ihrer Anfrage Frage trotzdem relativ leicht gerecht werden kann. 1) Ich fasse vor dem Hintergrund Ihrer Argumentation als Kompliment auf, dass Ihnen meine Practice Chanter zu teuer sind. Der Grund dafür ist folgender. Die meisten Spieler die sich einen Marktsack PC zulegen, möchten diesen nicht nur als PC, sondern als vollwertiges Instrument spielen. Das ist der Grund, weswegen alle unsere Practice Chanter in meiner Werkstatt in Hamburg auf den Kammerton 440 Hertz gestimmt werden. Das benötigt etwa eine halbe Stunde qualifizierter Arbeitszeit pro Instrument. Hinzu kommt, dass das Reed in Canada von Hand gefertigt wird. Ich selber benötige etwa 30 Minuten für ein Reed. Jemand der dies ausschließlich tut, kann das sicherlich schneller. Wenn Sie einen Practice Chanter für 20 Euro verkaufen und dieser bereits 19% Mwst enthält, bleiben Ihnen satte 16,20 Euro. Ich weiß nicht in welcher Branche Sie arbeiten, aber den Chanter herzustellen und zwei Blöcke Polipenco in Form zu drechseln verursacht neben dem Lohn den Sie veranschlagen außerdem Materialkosten. Warum gibt es dann so günstige Chanter für Schotten? Ganz einfach - der Markt für schottische Dudelsäcke ist international viel größer als der für Marktsackpfeifen. Nun können Sie sich mit etwas Phantasie vorstellen, wo die günstigen Schottenchanter herkommen. Eines kann ich Ihnen aber 200% versprechen: Schottland ist nicht der Ursprungsort. Nachdem Sie ja in Ihrer Frage eine relativ abwertende Bemerkung über den von mir geführten Betrieb gemacht haben und gleichzeitig das grammatikalische Stilmittel der Generalisierung genutzt haben ("folkfriends verticken Pakistanis, steht also nicht zur Option, wenn man eine vernünftige Pipe möchte") möchte ich bevor ich Ihnen inhaltlich antworte ein Wort über den Stil verlieren. Als sprachaffiner Mensch weiß ich vielleicht mehr als Andere, dass die Sprache die Kleidung der Gedanken ist. In Ihrem Fall erzeugen Sie eine sogenannte komplexe Äquivalenz: Instrumente meiner Firma sind gleichzusetzen mit nicht vernünftiger Pipe. In meine Augen ist das ein Mangel an fundierter Information. Unsere Practice Chanter sind in Deutschland designt und in 3 D berechnet. Die Drechselarbeiten finden tatsächlich in Pakistan auf einer computergestuerten Drechselbank statt. Übrigens das selbe Modell dass einer meiner Kollegen in Deutschland nutzt und in seinen Videos präsentiert. Ich persönlich würde es als rassistisch empfinden, wenn Sie einem Ingenieur der sein Handwerk in London an einer sehr renommierten Universität gelernt hat nicht zutrauen würden seine Systeme zu bedienen, nur weil er in Pakistan geboren ist. Die Feinabstimmung der Instrumente nimmt in meiner Werkstatt ein gelernter Werkzeugmacher vor, der seit bald 40 Jahren verschiedene Blasinstrumente spielt und unterrichtet und einstimmt. Die Reeds kommen von John Walsh der Ihnen als keltophilem Piper sicher ein Begriff ist. Nun aber zurück zu Ihrer Anfrage: Wenn Sie möchten sende ich Ihnen einen modifizierten Schottenchanter frei Haus. Die offene Griffweise auf das Instrument zu übertragen ist schnell gemacht. Sie können das Instrument ausprobieren. Wenn es Ihnen gefällt berechne ich Ihnen 25 Euro. Wenn nicht, senden Sie es zurück. Das Porto übernehme ich in dem Fall. Herzliche Grüße, N. Semmler - Geschäftsführer Folkfriends oHG

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Man kann den Sound der Dame durchaus erlernen, ohne sich die Stimmlippen zu ruinieren. Der Klang entsteht ohne Druck und Heiserkeit, wenn man die sogenannten Taschenfalten der Stimme zum Schwingen bringt. Das sind gewissermaßen Ventile der Stimme, die ein rückfließen der Luft verhindern. Bei Stimmschädigungen schließen sie nicht mehr richtig, was den kratzigen Sound ergibt. Man kann mit entsprechender Anleitung jedoch auch lernen, die Taschenfalten beim singen flattern zu lassen, ohne diese zu beschädigen. Den Klangunterschied kann man super in folgendem Video hören:

https://youtu.be/cAnLJz-uvXE

Wenn man den zweiten Sound zur Singstimme dazumischt, erhält man den typischen Rocksound. Das Ganze hat extrem viel mit Entspannung und sehr wenig mit Druck zu tun. Ein Sänger, der diese Technik wie kein anderer beherrscht, ist Jimmy Kelly. Einfach mal "jimmy kelly san jose" in Youtube eingeben.

Gruß,

Nico

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Ich bin am IVAH in der Ausbildung. Du kannst mich gerne anrufen. Skype habe ich nicht. Meine Nummer findest Du wenn Du auf hypnosehamburg.com. Möchte die jetzt nicht direkt in ein Forum posten. Gruß,

Nico

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Hallo,

schau mal ob Du tatsächlich viel Luft oder viel Druck benötigst. Häufig ist es anfangs ungewohnt. Schau doch mal, von wo Du den Druck erzeugst. Ziel sollte es sein, die Ausatmung aus der Bauchmuskulatur heraus zu stützen. Das ist erstmal ungewohnt. Wahrscheinlich hast Du nach etwas Spielen auch Muskelkater im Bauch. Anfangs passiert es oft, dass Spieler den Druck ohne Gesichtsmuskulatur aufbauen. Stichwort dicke Backen machen : )
Um den richtigen Dreh zu finden, kannst du die Lippen aufeinander pressen und nur einen winzigen Spalt öffnen. Wenn Du dann die Luft mit Hilfe der Bauchmuskulatur durch die Lippen presst hast Du´s . Ziel ist, dass möglichst wenig Luft entweicht. Leider kann man keine Links mehr einfügen. Wenn du in Youtube Marktsack Practice Chanter eingibst, kannst Du es vielleicht sehen, wenn du mal auf die Muskulatur achtest.

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Hast Du mal auf www.musik-unterricht.de geguckt?

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Hi Florian,

was du da hörst ist keine Flöte, sondern eine Uillean Pipe. Das ist die irishce Variante des Dudelsackes. Anders als die meisten Dudels hat die Uillean Pipe einen sehr hohen Tonumfang. Leider sind diese Instrumente recht teuer und auch für Dudelsackspieler schwer zu spielen. Abhilfe könnte ein Uillean Pipe Practice Chanter sein.

http://folkfriends.com/shop/showproddtl.php?item=90

Viele Grüße,

Nico

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Hi,

dem Grunde nach ist es egal welche Variante Du wählst. Anfangs ist bei den mundgeblasenen Säcken die Atmung schwierig, da sie außerhalb des Taktes ist. Bei den Blasebalg betriebenen Säcken hast Du aber das selbe Problem, da Du unabhängig vom Takt den Blasebalg voll ausschöpfen mußt um immer ausreichend Luft im Sack zu haben. Blasebälge sind praktisch, weil man dazu singen kann. Andererseits kosten sie auch deutlich mehr als ein einfaches Anblasrohr.

In Lübeck kenne ich niemanden. Für Kurse kannst Du aber mal auf www.musik-unterricht.de gehen und Dudelsack als Suchbegriff eingeben. Dort gibt es zumindest im Norden einige Lehrer. Vielleicht bieten die ja auch Workshops an.

Was die Lautstärke anbelangt, solltest Du vielleicht schauen, ob nicht eine Northumbrian Smallpipe besser geeignet ist. Das ist der modernere Nachfolger der Borderpipe und sie ist genaus laut/leise. Du wirst zumindest einfacher Untericht finden.

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Dem Grunde nach hast Du recht. Der Bordun legt eine Tonart fest. Der Begleitton muss aber nicht notwendigerweise dem Grundton der Tonart entsprechen. Du kannst zum Beispiel auch eine Unterquarte zur Begleitung wählen. Also auf Deinem D Chanter auf der Note G starten.

Das ist eine Möglichkeit. Was den Kern Deiner Frage wahrscheinlich mehr trifft ist die Auswahl des Dudelsackes. Die meisten europäischen Dudelsäcke sind nur diatonisch spielbar. Also in "Alle meine Entchen"-Tonleiter. Die französischen Cornemuse du Centre und die deutschen Schäferpfeifen sind allerdings in der Regel chromatisch spielbar. Das gleiche gilt für irische Uillean Pipes.

Die chromatischen Noten werden meistens allerdings nur für Verzierung genutzt oder für Schlenker in der Melodie. Dann gehts zurück zum Grundton. Wenn Du die Bordune allerdings ausschaltest sind sie voll chromatisch nutzbar.

Die Schottensäcke sind übrigens nicht mal ind Dur-Tonleiter, sonder Mixolydisch gestimmt.

Zusammenfassend: Du kannst auf einigen Säcken chromatisch spielen, die sind aber nicht unbedingt dafür.

guckst Du auch hier:

http://folkfriends.com/shop/showprodlist.php?grp=3

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Bevor Du einen Dudel erwirbst, solltest Du Dich entscheiden, welche Musikrichtung Du damit spielen möchtest. Geht es um schottische Musik oder willst Du mittelalterliche und historische Sachen machen.

Mehr noch als das verwendete Holz haben die Rohrblätter einen Einfluss auf die Bespielbarkeit als Anfänger. Kunststoff Reeds sind meistens am einfachsten zu spielen. allerdihng müssen auch die vernünftig eingerichtet sein.

Funktionsfähige Schottendudel aus Pakistan kriegst Du für ca 400 Euro. alles was darunter als spielbar verkauft wird funktioniert nicht. Das verspreche ich Dir. Original Schotten sind teurer. Eine gute Auswahl hervorragender Dudel findest Du bei Kilts and more.

Unsere eigenen Säcke, also mittelalterliche Dudel und Highlandbagpipes findest Du auf www.folkfriends.com .

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Du kannst Gitarrenlaute ohne weiteres spielen. http://folkfriends.com/shop/showprodlist.php?grp=22

Renaissancelauten sind sehr ähnlich der Gitarre gestimmt. Der Unterschied ist, dass die höchste Saite g ist. So als würdest Du mit Kapo drittem Bund spielen und dass die Saiten dopplelchörig sind. Wie bei einer zwöfsaitigen Gitarre.

Die zusätzlichen tieferen Saiten kannst Du einfach auf weitere Töne stimmen, und freischwingend mitspielen.

Von der Handhabung würde ich Dir zu einer Gitarrenlaute raten. Das spielen geht zwar auf beiden recht gut, aber die Renaissancelauten werden über Wirbel gestimmt. Das kostet Zeit und erfordert Übung.

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Es wir vermutet dass die ersten dudelsackartigen Spielpfeiffen mit den Krezzügen aus dem Orient nach Europa gebracht wurden. Damal waren die Instrumente allerdings noch nicht so laut wie beispielsweise der schottische Dudelsack. In Europa wurden diese Instrumente im 14. Jahrhundert dann häufig mit einer Schweinsblase versehen, die oberhalb des Rohrblattes festgebunden wurde, so dass ein Luftreservoir entsteht. Meistens handelte es sich um Instrumenten mit einem sogenannten Einfachrohrblatt. Diese gibt es heute z. B. in der Türkei noch unter dem Namen Sipsi. Damit war es möglich einen durchgehenden Ton zu spielen. Anders als bei meisten heutigen Dudelsäcken war allerdings noch kein Begleitton dabei. Die Instrumente wurden Platerspil genannt. Später wurden dann zusätzliche Brummpfeifen angebracht, die einen dauerhaften Begleitton spielen. Der Dudelsack hat sich dann innerhalb Europas an mehreren Stellen parallel entwickelt. Auch in Deutschland wurde schon auf so genannten Schäferpfeifen (Mittelalter) und Hümmelchen (Renaissance) gedudelt als die Schotten das Instrument noch gar nicht kannten. Weltweit gibt es diverse lokale Ausgestaltungen. Auf Youtube kannst Du Dir viele davon anhören: Bulgarische Gaidas, irische Uillean Pipes, schottische Great Highland Pipes und leisere Coldwind oder Lowland Smallpipes, französische Conremuse du Centre, Bourbonnaise und Chabrettes, deutsche Schäferpfeifen und Hümmelchen, italienische Zampognas, spanische Gaitas, katalanische Sac de Gemecs, böhmische Böcke. Orientalische Instrumente wie Duduk, Balaban u.ä. Es gibt sogar traditionelle sächsische Dudelsäcke, die von der Minderheit der Sorben gespielt wurden und werden. Eine Erklärung für das Auftreten schottischer Dudelsäcke in muslimischen Ländern ist übrigens, dass Pakistan einglisch besetzt gewesen ist. Die englische Armee hat dann begonnen ihre Dudelsäcke dort bauen zu lassen, weil es günstiger war. Das führt heutzutage zu unendlich vielen schlecht spielbaren Dudelsäcken aus Pakistan, die über Ebay angeboten werden. Auch in Indien werden teilweise "echte Schotten" gedrechselt.

Ein paar Soundfiles zu unterschiedlichen Säcken findest Du auf unser Website http://folkfriends.com/shop/showprodlist.php?grp=3

Viele Grüße,

Nico

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Gib mal Martsackpfeife, Corvus Corax, Frölich Geschray oder In extremo in Youtube ein. Dann findest Du entsprechendes.

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Hi! Die Low Whistle wird mit dem so genannten pipers fingering gespielt. Du verwendet alsozum Schließen der Löcher nicht die Fingerspitze, sondern das Mittelgelenk der Finger. Das erleichtert das korrekte Abdecken der tiefen Löcher. Wenn Deine Finger trotzdem noch zu klein sind, gibt es Low whistles mit Klappen von Susato. Hersteller mit kurzer Mensur - also geringem Lochabstand sind; Tribal Earth (Einsteigerwhistles), Sweetheart - echte "Profiknüppel" und Ralph Sweet. Die Onyx Whistle von Ralph Sweet hat den besten Ton von allen mir bekannten, hat eine kurze Mensur und zusätzlich den Vorteil, das der Korpus aus zwei einzelnen Stücken besteht. So kannst Du die 3 Löcher für die rechte Hand etwas nach rechts drehen und die drei Löcher für die linke Hand etwas nach Links. Das entspannt die Finger zusätzlich und erleichtert das Treffen der tiefen Töne, da die Löcher dann im natürlichen Winkel der Hand sind.

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Hi,

es gibt international nur ein einziges Buch speziell für die Low Whistle. Es ist von Davi Ledsam und steafan Hanigan geschrieben. In Deutschland kannst Du es hier beziehen

http://folkfriends.com/shop/showproddtl.php?item=1002

Viele Grüße, Nico

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Hi Flo,

Birgit spielt eine Cornemuse du Centre, einen zentralfranzösischen Dudelsack und eine Schäferpfeife. Das ist ein deutscher Dudelsack. Technisch sind die vom der Spielpfeife her gleich. Den einfachsten Einstieg ins dudeln findet man über ein Hümmelchen. Das ist ein leiser deutscher Dudelsack. Vorteil: Es kommen nicht gleich alle Nachbarn rüber und das Instrument ist leichter zu spielen als die großen lauten. es verbraucht deutlich weniger Luft und benötigt weniger Druck.. Wir stellen selber Hümmelchen her. Du findest se hier http://folkfriends.com/shop/showprodlist.php?grp=221

Übrigens hat Birgit auch schon einen dudelkurs bei uns gegeben.

Gruß,

Nico

http://www.youtube.com/watch?feature=player_profilepage&v=nEbnBZ5ZsRg
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