Klingt für mich so als hättest du dir bei deinem recht hohen Einkommen ein unnötiges Risiko aufgebürdest, in dem du voll auf die "Immobilienkarte" setzt. Muss nicht unbedingt sein. Ich bin großer Freund von Diversifikation von Vermögen, daher wäre das zumindest nichts für mich. Zu deinen Fragen:
- Übernehme ich mich mit diesem Schuldenberg, obwohl die Einnahmen theoretisch ausreichen?
Es kann gutgehen, aber es ist ein unnötiges Risiko. Siehe auch die nächste Frage.
- Das Fehlen eines Notgroschens macht mir Sorgen. Fühle ich mich zurecht unsicher, da ich im Falle eines Jobverlusts schnell in Schwierigkeiten geraten könnte?
Da würde ich mir auch Sorgen machen. Die Faustregel für einen "Notgroschen" gelten 3 bis 6 Nettomonatsgehälter. Das würde gerade bei dir absolut Sinn machen, um unvorhergesehene Ausgaben decken zu können und auch einen Jobverlust zumindest etwas abfedern zu können. An deiner Stelle würde ich jedenfalls so einen Notgroschen so schnell wie möglich aufbauen, um deine Risiken zu reduzieren.
- Ist es sinnvoll, mit fast null Reserven weiter in einen Aktienkredit zu investieren, oder sollte ich dieses Geld erst einmal in einen Notgroschen stecken?
Nein. Auch hier fährst du mit der Fausregel "niemals auf Kredit Spekulieren" besser. Das wäre nur noch ein zusätzliches Risiko. Aktien würde ich erst mit eigenen Geld kaufen, wenn der Notgroschen aufbebaut ist und vielleicht auch der Kredit etwas reduziert ist (so habe ich es nach dem Hausbau gemacht).
- Bin ich allein mit diesem Problem, oder ist es normal, in dieser Phase des Vermögensaufbaus so wenig liquide Mittel zu haben?
Allein bist du sicher nicht. Gerade beim Hauskauf oder Bau ist es normal, dass alles oft etwas "auf Kante genäht ist". Wobei es dann meistens das Haus ist, das man selbst bewohnt. Bei vermieteten Objekten glaube ich haben die meisten schon etwas mehr finanzielle Luft.
Warum eigentlich das Haus erst in 3-4 Jahren verkaufen? Ein früherer Verkauf würde deine finanzielle Lage erheblich verbessern und dich wesentlich besser schlafen lassen (ständige finanzielle Sorgen sind nicht gerade gesundheitsförderlich). Vielleicht denkst du mal darüber nach.
Wünsche dir jedenfalls, dass alles gut geht ...